Olympia | Curling Corona-Wirrwarr um australische Mixed-Curler - drei Halbfinalteilnehmer fest

Stand: 06.02.2022 15:35 Uhr

Ein positiver Corona-Test von Tahli Gill bedeutete zunächst das Olympia-Aus, doch dann durfte das australische Curling-Duo doch gegen die Schweiz antreten und gewann sein erstes Spiel. Für das Halbfinale wird am Montag der letzte Teilnehmer gesucht.

Das nennt man dann wohl eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach sieben gespielten Partien im Curling-Mixed-Wettbewerb kam das Aus für das australische Duo Tahli Gill und Dean Hewitt. Am Sonntagfrüh (06.02.2022) wurde ein positiver Corona-Test Gills gemeldet, zusammen mit der Informationen, dass die Abreise des Duos aus Peking organisiert würde.

Der Olympia-Traum war mitten im Wettbewerb geplatzt, allerdings nur für wenige Stunden. Am Nachmittag kam die Nachricht, dass Gill und Hewitt doch nicht ihre Koffer packen müssen und Gill das Quarantänehotel, in das sie kurz zuvor gebracht worden war, wieder verlassen darf.

Das medizinische Expertengremium der Veranstalter ließ die Australierin aufgrund ihrer niedrigen Infektionswerte doch weiterspielen. "Das Gremium hat die CT-Werte von Tahli Gill nach PCR-Tests in den letzten 24 Stunden untersucht und festgestellt, dass sie in einem akzeptablen Bereich liegen", teilte das Olympische Komitee Australiens mit.

Kleines Happyend: Erster Sieg gegen die Schweiz

Kurz darauf standen Gill und Hewitt, die beiden ersten australischen Curler bei den Winterspielen, auf dem Eis und feierten ihren ersten Sieg beim 9:6 gegen die Schweiz. Nach zuvor sieben Niederlagen in sieben Spielen hatte das australische Team zwar keine Chance mehr auf den Halbfinal-Einzug, das unverhoffte Comeback nach dem vermeintlichen Olympia-Aus und der Erfolg gegen die Schweiz waren zumindest ein kleines Happyend für Gill und Hewitt.

Positiv, negativ, dann wieder positiv: Achterbahnfart für Gill

Gill war bei ihrer Einreise vergangene Woche in China bereits positiv getestet worden, durfte nach zwei anschließenden negativen Tests aber antreten. Die Australierin führt die die positiven Ergebnisse auf eine zurückliegende Coronavirus-Infektion zurück. "Vor über einem Monat wurde ich positiv auf Covid getestet, und leider war mein Körper sehr langsam darin, tote Viren auszuscheiden", so Gill. Das Turnier musste sie als Vorerkrankte unter strengen Regeln bestreiten, die in den kommenden Tagen weiter für sie gelten.

Für das australische Duo stand später noch das letzte Vorrundenspiel gegen Kanada an, welches Australien ebenfalls mit 10:8 gewinnen konnten und damit den Nordamerikanern den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale verwehrte.

Acht Spiele, acht Siege: Italien als erstes Duo im Halbfinale

Nach dem siebten Sieg im siebten Spiel hatten die Curler aus Italien dieses als erstes Team bereits erreicht. Stefania Constantini und Amos Mosaner machten das Weiterkommen durch ein 8:4 über Gastgeber China klar. Später folgte gegen Schweden (12:8) der achte Sieg. Italien, bei der Mixed-Doppel-Premiere in Pyeongchang 2018 nicht dabei, führt die Tabelle vor Titelverteidiger Kanada, Großbritannien, Norwegen (alle fünf Siege, drei Niederlagen) und Schweden (5:4) an.

Auch Großbritanien und Norwegen sind sicher in der Vorschlussrunde. Die Entscheidung über den letzten Teilnehmer fällt am Montag zwischen Schweden und Kanada. Dafür muss das kanadische Duo gegen Italien gewinnen, sonst würden sie noch hinter Schweden zurückfallen, das das direkte Duell für sich entschieden hatte. Die Medaillen werden dann am Dienstag vergeben.

Sowohl die deutschen Männer als auch die Frauen haben die Qualifikation für Peking verpasst.