Curling | Olympia-Qualifikation Das Warten geht weiter - deutsche Curler nicht in Peking dabei

Stand: 16.12.2021 21:20 Uhr

Die deutschen Curling-Teams werden erneut nicht bei den Olympischen Spielen dabei sein. Während die Männer damit die zweiten Winterspiele in Folge verpassen, warten die Frauen noch länger. Sie konnten sich zuletzt in Vancouver im Jahr 2010 qualifizieren.

Durch die 6:7-Niederlage am Mittwochabend (15.12.2021) gegen Italien beim Qualifikations-Turnier im niederländischen Leeuwarden haben die deutschen Curlerinnen um Skip Daniela Jentsch (Füssen) die letzte Chance vergeben, dass in Peking deutsche Steine über das Eis gleiten werden. Bereits zuvor hatten die von Sixten Totzek (Rastatt) angeführten Männer keine Chance mehr auf das Erreichen des Olympia-Tickets.

Schon bei der ersten Qualifikationsmöglichkeit sollte es nichts mit dem Peking-Ticket werden: Die Männer verpassten bei den Weltmeisterschaften die Top 6 deutlich um vier Siege (4:9 in 13 Spielen), für die Frauen war eine Qualifikation mit 6:7-Siegen zumindest in greifbarer Nähe gewesen.

Deutsche Männer nur mit einem Sieg

Um doch noch ins Reich der Mitte reisen zu können, hätten die deutschen Teams einen Platz unter den besten drei beim Quali-Turnier erreichen müssen. Doch von einer vorderen Platzierung waren sowohl die Männer als auch die Frauen zu weit entfernt. Totzek konnte mit seinem Team in acht Spielen lediglich Finnland bezwingen und steht ganz hinten im Tableau.

"Man sagt immer, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber im Herrenbereich haben wir einfach Lehrgeld zahlen müssen", sagte Bundestrainer Uli Kapp. Die Chancen auf das Peking-Ticket waren ohnehin nur gering gewesen. "Wir müssen uns natürlich Zeit geben und jetzt vier Jahre gut arbeiten", erklärte Kapp mit Blick auf die Zukunft für das junge deutsche Team.

Somit bleibt John Jahr der letzte deutsche Skip, der bei Olympia auf das Eis durfte. 2014 beendete er die Vorrunde aber auf dem zehnten und letzten Platz.

Frauen verpassen zum dritten Mal in Folge die Quali

Das Quintett um Jentsch kam nach dem 7:1 im letzten Spiel zwar auf insgesamt drei Siege, aber auch das war schlicht zu wenig. Dabei hatten die Frauen vor wenigen Wochen noch bei den Europameisterschaften in Lillehammer überzeugt und waren hinter Schottland und Schweden Dritte geworden.

"Olympia steht über allem, aber es ist natürlich auch ein Ziel, bei den Weltmeisterschaften eine Medaille zu holen, sagte Jentsch mit Blick auf die Titelkämpfe im kommenden Jahr. "Man darf nicht vergessen: Wir haben vor anderthalb Wochen Bronze bei der EM gewonnen. Wir können Curling spielen, die Bedingungen haben diesmal für uns leider nichts Gutes getan, aber das macht uns nicht zu einer schlechteren Mannschaft."

Bei den Frauen bleibt damit für mindestens vier weitere Jahre Andrea Schöpp als letzten Olympia-Skip in den Geschichtsbüchern stehen. Sie erreichte 2010 im kanadischen Vancouver Rang sechs.

Mixed-Team ebenfalls nicht dabei

Auch in dem erst zum zweiten Mal ausgetragenen Mixed-Wettbewerb hat es das deutsche Team nicht zu den Winterspielen geschafft. Pia-Lisa Schöll und Klaudius Harsch kamen beim Event in Leeuwarden in Gruppe A nicht über Rang vier hinaus.