Fans im Stadion bejubeln ein Tor der englischen Fußball-Nationalmannschaft.

Duell ohne sportliche Bedeutung England schaltet gegen Nordirland wohl in den Schongang

Stand: 15.07.2022 15:23 Uhr

Nach dem furiosen Erfolg gegen Norwegen können die Topfavoritinnen aus England bei der Fußball-EM zum Abschluss der Gruppenphase Kräfte sparen. Die Gegnerinnen aus Nordirland sind bereits ausgeschieden, träumen aber vor der Rückreise noch von einem Tor gegen die "Lionesses".

68.871 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen den englischen EM-Auftaktsieg gegen Österreich (1:0) in Old Trafford in Manchester, 28.847 Fans waren in Brighton beim EM-Rekordspiel gegen Norwegen (8:0) dabei - und beim dritten und letzten Spiel der Gruppe A hat das St. Mary's Stadium in Southampton heute Abend (15.07.22 / 21 Uhr / live auf sportschau.de) eine Kapazität von gut 30.000 Plätzen.

Die zuletzt in Topform aufspielenden Engländerinnen können also erneut vor großem Publikum auflaufen. Das allein ist schon Grund genug, auch mit vielleicht halber Kraft volle Unterhaltung zu bieten.

Wiegman fehlt wegen Corona-Infektion

Wiegman, die wegen einer Corona-Infektion selbst nicht auf der Bank Platz nehmen kann, könnte einige ihrer Spielerinnen schonen und Akteurinnen aus der "zweiten Reihe" ihres 23er-Kaders von Beginn an bringen. Eine Spielerin, die auf einen Einsatz hofft, ist Angreiferin Chloe Kelly von Manchester City: "Ich denke, dass die Spielerinnen, die noch keine Chance bekommen haben, alle Qualität auf den Trainingsplatz bringen. Wir müssen alle für den Moment bereit sein."

Wubben-Moy zurück nach Corona-Infektion - Stokes angeschlagen

Klar ist aber: Die "Lionesses" wollen den dritten Sieg im dritten Spiel - und weiter ohne Gegentor bleiben. Lotte Wubben-Moy, die als erste Spielerin beim laufenden Turnier wegen einer Corona-Infektion ausfiel, ist immerhin zurück im Training, wird aber wohl eher nicht zum Einsatz kommen. Verteidigerin Demi Stokes fällt wegen einer Knieverletzung aus.

Im Viertelfinale geht es gegen Spanien oder Dänemark

Die Gastgeberinnen, das steht bereits fest, werden am kommenden Mittwoch (20.07.22 / 21 Uhr MESZ) das erste Viertelfinale der diesjährigen EM bestreiten. Die Gegnerinnen stehen noch nicht fest - Spanien und Dänemark sind die beiden Kandidaten aus Gruppe B. Deutschland geht als erstplatziertes Team einem Aufeinandertreffen mit England aus dem Weg - erst im Endspiel würde man aufeinandertreffen.

Torschützin Nelson hat Platz in den Geschichtsbüchern sicher

Für die Nordirinnen war das Turnier in England trotz der beiden Niederlagen gegen Norwegen (1:4) und Österreich (0:2) schon bis jetzt ein unvergessliches Erlebnis. Bei der ersten EM-Teilnahme der Frauen-Nationalmannschaft überhaupt - die Männer hatten ihr Debüt 2016 gegeben - spielt das fast nur aus Amateurinnen bestehende Team unbekümmert auf. "Es ist unglaublich, dass wir uns überhaupt qualifiziert haben. Wir genießen jeden Moment", sagte Verteidigerin Demi Vance. "Man muss gegen die Besten Fehler machen, um aus ihnen zu lernen."

Ihre Defensivkollegin Julie Nelson dagegen machte alles richtig: Sie sicherte sich mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:3 gegen Norwegen einen Platz in den Fußball-Geschichtsbüchern ihres Landes.

Die nordirische Fußball-Nationalmannschaft bei der Nationalhymne vor einem EM-Spiel.

Historischer Moment: Diese elf Nordirinnen standen beim ersten EM-Spiel ihres Landes in der Startelf.

Treffer zum Abschied wäre Krönung für Nordirland

Gelänge nun im vorerst letzten Spiel auf der großen Fußball-Bühne noch ein weiteres EM-Tor, würde der Jubel darüber bei den Nordirinnen sicher ebenfalls überschwänglich ausfallen. Den "Lionesses" ein bisschen Salz in ihre EM-Suppe zu streuen, käme der "Green & White Army" vor dem Goodbye von der Insel auf jeden Fall recht.