Die US-amerikanische Schiedsrichterin Tori Penso

FIFA nominiert Referee für Marokko-Partie US-Schiedsrichterin Penso leitet Auftaktspiel des DFB-Teams

Stand: 22.07.2023 12:06 Uhr

Die amerikanische Schiedsrichterin Tori Penso leitet das deutsche WM-Auftaktspiel am Montag (24.07.2023) gegen Marokko. Das gab die FIFA am Samstag bekannt. Im Januar war die 36-Jährige als eine der insgesamt 33 Haupt-Schiedsrichterinnen erstmals für eine WM-Endrunde nominiert worden.

Penso pfiff schon als 14-jährige Jungschiedsrichterin bei Fußballspielen. Nachdem sie zunächst eine Karriere in der Werbung eingeschlagen hatte und Mutter von drei Mädchen geworden war, beschloss sie im Jahr 2019, ihr Hobby zum Beruf zu machen. In den USA ist Penso mittlerweile auch bei Männer-Partien der Major League Soccer im Einsatz. 2020 war sie die erste Schiedsrichterin seit 20 Jahren, die dort ein Spiel leitete.

Seit 2021 steht sie auf der Liste der FIFA und leitet internationale Fußballpartien. Im selben Jahr schrieb sie Geschichte, als sie als erste Schiedsrichterin mit einem rein weiblichen Team ein Spiel in einem Concacaf-Männer-Wettbewerb leitete. Kurz danach leitete sie als erste Frau überhaupt ein WM-Qualifikationsspiel der Männer. Im vergangenen Jahr war sie unter anderem bei der U20-Weltmeisterschaft in Costa Rica im Einsatz. "Ich bin durchaus ein bisschen stolz. Wenn man sich in der Welt umschaut, ist es erstaunlich, was Frauen derzeit alles erreichen", sagte Penso.

WM-Triumph der USA 1999 inspirierte Penso

Die 36 Jahre alte Penso stammt nach eigener Aussage aus einer fußballverrückten Familie in Florida. Als Zehnjährige durfte sie mit mütterlicher Erlaubnis erstmals selbst spielen, wollte dann aber schon bald genau wie ihre Brüder als Schiedsrichterin ins Geschehen auf dem Platz eingreifen. Damit verdiente sie sich als Jugendliche auch ihr erstes eigenes Geld.

Inspiration für ihren weiteren Weg war nach ihren Worten auch der WM-Erfolg der US-Amerikanerinnen im Jahr 1999. Bevor sie sich Jahre später entschied, ihren Job in einer Werbeagentur zugunsten der Schiedsrichterei aufzugeben, lernte Tori ihren späteren Ehemann Chris Penso kennen. Erst während der WM 2019 fasste sie den Entschluss für die Karriere als Profi-Schiedsrichterin - und hat ihn nicht bereut: "Die Schiedsrichtertätigkeit hat mir weit mehr gegeben, als ich mir je vorstellen konnte."

Keine Haupt-Schiedsrichterin aus Deutschland im Einsatz

Bei der WM in Australien und Neuseeland sind insgesamt 33 Haupt-Schiedsrichterinnen im Einsatz. Neben Penso ist mit Ekaterina Koroleva eine weitere Spielleiterin aus dem Land der Weltmeisterinnen dabei. Aus Deutschland wurde dagegen keine Haupt-Schiedsrichterin für die Endrunde in Down Under nominiert. Den Deutschen Fußball-Bund vertreten nur Katrin Rafalski (Baunatal) als Assistentin und Marco Fritz (Korb) als Video-Offizieller.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau FIFA Frauen WM | 22.07.2023 | 08:25 Uhr