Herthas Marten Winkler bejubelt ein Tor

Nach der Winterpause Start der Rückrunde in Liga zwei - Zack, Vorfreude-Modus an

Stand: 18.01.2024 08:56 Uhr

Am Freitag (19.01.2024) endet die Winterpause in der 2. Fußball-Bundesliga. Und das ist ein Grund, sich zu freuen, steht das Unterhaus doch für Tore, Tradition - und volle Stadien.

Tore satt in Liga zwei

In der 2. Fußball-Bundesliga läuft die 50. Saison - und die Hoffnung ist, dass sich in der Winterpause nicht allzu viel verändert hat. Die Hinrunde hat für einige nette Geschichten gesorgt, die mit den vielen Toren gehört natürlich dazu. Der "kicker" hat das gerade errechnet: 3,2 Tore pro Spiel fallen im Schnitt. Man könnte auch schreiben: Von 153 Spielen endeten nur fünf torlos, in 30 Begegnungen fielen fünf oder mehr Tore. So darf es gerne weitergehen.

Derby in Hamburg - kontrolliertes Chaos

Nur vier Tore sind im Hamburger Derby am 15. Spieltag zwischen dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli gefallen, war trotzdem kein schlechtes Spiel. Wer zusah, hat womöglich eine Menge gelernt: Führungen können noch so deutlich wirken, sie sind manchmal trotzdem sehr fragil. Und Risiko im Spielaufbau kann Räume schaffen und Überlegenheit signalisieren, es kann aber auch schiefgehen.

So wie bei diesem Derby. Es lief die 27. Minute, als Hamburgs Verteidiger Guilherme Ramos einen kurzen Pass quer durch den eigenen Fünfmeterraum spielte. So spielt der HSV oft unter dem Trainer Tim Walter. Menschen, denen das gefällt, nennen das manchmal Walter-Ball. Aber diesmal ging es schief, es ging so richtig schief: Kurz vor Torhüter Daniel Heuer Fernandes kam der Ball einmal auf, der Rest war Slapstick. Heuer Fernandes wollte klären, aber schoss sich den Ball ins eigene Tor.

Es war natürlich die Geschichte des Spiels. Beeinflussen ließ sich der HSV davon nicht. Er erzielte in der zweiten Hälfte zwei Tore in zwei Minuten und rettete so immerhin einen Punkt.

HSV punktet beim Derby auf St. Pauli

Michael Maske, Sportschau Bundesliga, 02.12.2023 18:00 Uhr

Es gibt ein Rückspiel zwischen Magdeburg und der Hertha

Als der Absteiger Hertha BSC an einem Samstag Anfang September beim 1. FC Magdeburg antrat, war der Trainer Pal Dardai erst begeistert und dann nicht mehr. Viermal lag seine Mannschaft in Führung und ging doch leer aus. Die Hertha verlor 4:6 - was war das für ein Spiel. Zehn Tore in einem Spiel, das kommt nicht oft vor, nicht einmal in dieser 2. Liga. Dardai übrigens sagte, ihm sei natürlich eine Menge aufgefallen. Zum Beispiel das: Manchmal, so sah er das, waren "meine Jungs ein wenig zu naiv".

Magdeburg feiert unglaubliches Comeback gegen Hertha

Eik Galley, Sportschau Bundesliga, 02.09.2023 18:00 Uhr

Zuschauerschnitt wie in La Liga und Serie A

Es gibt aber auch Statistiken, die das Zehn-Tore-Spiel zwischen Magdeburg und Hertha als einigermaßen durchschnittlich bewertet haben. Eine dieser Statistiken erzählt von den Zuschauenden im Stadion: 26.872 Menschen waren in Magdeburg, das entspricht ziemlich genau dem Durchschnitt aller Zweitligaspiele in dieser Saison. Der liegt bei 28.308 Zuschauenden. Für eine zweite Liga sind das beeindruckende Zahlen.

Zum Vergleich: In Italiens Serie A lag der Schnitt in der Saison 2022/23 bei knapp 29.450 Zuschauenden, in Spaniens La Liga bei 29.428.

Schalke, Hertha, HSV - mehr Tradition geht kaum

Die SV Elversberg, der SC Wehen Wiesbaden, der VfL Osnabrück, der SC Paderborn und der FC St. Pauli haben eins gemeinsam: Sie fallen auf in dieser 2. Fußball-Bundesliga. Weil sie noch nie nationaler Meister waren, anders als etwa der 1. FC Nürnberg (neun Meisterschaften), Schalke 04 (sieben) oder der Hamburger SV (sechs). Mit Magdeburg, Schalke und dem HSV spielen sogar drei Europapokalsieger in Liga zwei.

Überhaupt ist Fußball-Tradition so ein Zweitliga-Ding. Es spielen ja auch Hannover, Düsseldorf, Karlsruhe oder Kaiserslautern mit. Nur garantiert Tradition vielleicht volle Stadien, aber nicht sportlichen Erfolg. In Abstiegsgefahr sind gerade Klubs wie Eintracht Braunschweig, Kaiserslautern, auch Schalke und Magdeburg zittern.

Die halbe Liga spielt oben mit

Der Norden mischt die Liga auf, sagt die Tabelle. Erster ist Holstein Kiel (35 Punkte), es folgen der FC St. Pauli (33) und der HSV (31). Doch das Führungstrio aus dem Norden ist nicht konkurrenzlos, eher im Gegenteil: Die halbe Liga spielt um den Aufstieg. Absteiger Hertha liegt als Siebter nur sechs Punkte hinter Rang drei, es folgen Hannover und Elversberg (sieben Punkte Rückstand auf den HSV).

Und zwischen dem HSV und der Hertha ist es richtig eng: Düsseldorf (30) und die Spielvereinigung Fürth trennen ein Punkt, Paderborn mischt auch noch mit (27).