Eintracht Frankfurt - Bor. Mönchengladbach 1:1 Finale im Kopf - Frankfurts B-Elf ärgert Gladbach trotzdem

Stand: 08.05.2022 17:20 Uhr

Ganz im Zeichen des bevorstehenden Europa-League-Endspiels ging Eintracht Frankfurt das Duell gegen Borussia Mönchengladbach nur mit halber Kraft an. Die reichte in der Fußball-Bundesliga aber, um die Borussen zu ärgern.

Das 1:1 (0:1) am 33. Spieltag war vor allem aus Sicht der Gäste sehr enttäuschend, denn Frankfurt schonte eine ganze Reihe von Leistungsträgern und verteilte Abschiedsgeschenke an Profis, die den Verein nach Saisonende verlassen werden.

Die erste Halbzeit war fünf Minuten interessant - und 40 Minuten an Langeweile kaum zu überbieten. Gleich mit der ersten Chance legte Alassane Plea nach Vorarbeit von Lars Stindl und Stefan Lainer das 1:0 vor (4.). Danach schaltete der VfL, obwohl er in dieser enttäuschenden Saison eigentlich eine Menge gutzumachen hätte, in den Verwaltungsmodus, nahm das Tempo raus und kombinierte kaum noch in die Spitze.

Neues Mittelfeld und neuer Angriff

Die Eintracht fand trotzdem kein Mittel dagegen - sicher auch ein Resultat der Aufstellung: Trainer Oliver Glasner hatte im Vergleich zum 1:0-Triumph gegen West Ham United vom vergangenen Donnerstag gleich acht Umstellungen vorgenommen. Nur Torhüter Kevin Trapp und die beiden Abwehrspieler Evan N‘Dicka und Tuta verblieben in der Startelf, in Mittelfeld und Angriff durfte die komplette B-Besetzung ran.

Das spiegelte sich im Auftreten der Mannschaft wider: Sommerfußball ohne Sturm und Drang war die Folge, offenbar glaubten die Akteurer aus der zweiten Reihe auch nicht so recht daran, sich für das große Saison-Highlight am 18. Mai in Sevilla empfehlen zu können.

Trapp und Plea als Retter

Zum zweiten Durchgang brachte Glasner dann zwar Topspieler Filip Kostic, das Tempo erhöhten aber die Gladbacher. Breel Embolo hätte in der 48. Minute bereits den Vorsprung ausbauen müssen, nach Pleas Zuspiel scheiterte er aber an der Fußabwehr von Trapp.

Die Eintracht kam im Gegenzug immerhin mal nach einem Standard gefährlich vor das Gäste-Tor, in dem sich Ersatzkeeper Tobias Sippel bewähren durfte. Gegen den Abschluss von Stefan Ilsanker wäre er aber machtlos gewesen, doch Plea rettete auf der Torlinie.

Paciência bestraft Pleas Lässigkeiten

So konzentriert der Franzose in dieser Szene verteidigte, so lässig und ohne Körperspannung agierte er anschließend vorne. Gleich drei Konterchancen in Serie verdaddelte Plea mit viel zu lasch gespielten Pässen, zweimal Lainer und einmal Embolo brachte er damit um klare Torchancen.

Die Strafe folgte prompt. Als sich bei einem der wenigen Frankfurter Angriffe keine Anspielstation für Gonçalo Paciência bot, knallte der Angreifer den Ball aus 25 Metern einfach selbst zum 1:1 ins Netz (66.).

Embolo und Netz scheitern

Danach gaben die Gladbacher wieder mehr Gas. Embolo vergab aber aus kurzer Distanz eine Doppel-Chance (72.), als er erst am Ball vorbei senste und dann Makuto Hasebe auf der Linie anschoss. Kurz danach scheiterte Luca Netz nach einem Alleingang an Trapp. Frankfurt hatte kurz vor Schluss sogar noch die Chance auf drei Punkte, Lainer blockte aber den Schuss von Timothy Chandler kurz vor der Torlinie. Sekunden vor dem Schluss jubelte Frankfurt - Daichi Kamada stand bei seinem Treffer aber um wenige Zentimeter im Abseits.

Die Gladbacher haben nun am letzten Spieltag (14.05.2022, 15.30 Uhr) noch die TSG Hoffenheim zu Gast, Frankfurt muss vor dem großen Showdown gegen die Rangers noch irgendwie das Derby beim 1. FSV Mainz 05 hinter sich bringen.