Eintracht Frankfurt - SC Freiburg 1:2 Effiziente Freiburger entführen drei Punkte aus Frankfurt

Stand: 11.04.2022 00:01 Uhr

Der SC Freiburg hat sich mit einem Sieg bei Eintracht Frankfurt am 29. Spieltag in der Fußball-Bundesliga eines direkten Konkurrenten im Kampf um den Europapokal vermutlich entledigt.

Die Freiburger gewannen ihr Auswärtsspiel in Frankfurt am Sonntag (10.04.2022) mit 2:1 (1:0) und vergrößerten den Abstand auf die Eintracht in der Tabelle damit auf neun Punkte. Gleichzeitig behauptete Freiburg den Europa-League-Platz. Die Eintracht droht dagegen, die erneute Qualifikation für Europa zu verpassen.

Dem SCF reichten gegen über weite Strecken dominante Frankfurter zwei echte Chancen für zwei Tore. Vincenzo Grifo (27.) und Nils Petersen (69.) brachten die Freiburger jeweils zwei Mal in Führung. Filip Kostic hatte zwischenzeitlich für die Eintracht ausgeglichen (54.).

"Das war eine unnötige Niederlage", sagte Frankfurts Trainer Oliver Glasner nach der Partie der Sportschau: "Freiburg hat aufgrund der Effektivität gewonnen. Wir haben zwei Fehler gemacht, die hat Freiburg eiskalt ausgenutzt." Freiburgs Trainer Christian Streich zeigte sich insgesamt nicht zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft: "Ein paar Dinge müssen wir ansprechen. Wir hatten heute eine hohe Effizienz und das Glück auf unserer Seite. Aber es gewinnt nicht immer der Bessere."

Spiel durch Protestaktion unterbrochen

Das Spiel hatte gerade erst begonnen, da war es auch schon wieder unterbrochen. Zwei Männer liefen auf den Rasen und banden sich mit Kabelbindern an jeweils einen Pfosten des Tores von Frankfurts Torwart Kevin Trapp fest, um gegen fossilen Brennstoff zu protestieren.

Rund drei Minuten dauerte es, bis Mitarbeiter der Eintracht die beiden Männer von den Pfosten los gemacht hatten. Dann konnte auch wieder Fußball gespielt werden. Und den bessere Re-Start erwischte die Eintracht. Rafael Borré (11.), Jens Hauge (17.) und Ansgar Knauff (18.) stellten mit ihren Abschlüssen Freiburgs Keeper Mark Flekken aber nicht vor Probleme.

Grifo vollendet blitzsauberen Konter

Freiburg war in erster Linie auf eine sichere Defensive bedacht und fand offensiv nur sporadisch statt. Ein blitzsauberer Konter sorgte dann in der 27. Minute aber für die überraschende Freiburger Führung. Frankfurts Evan Ndicka verlor zehn Meter vor dem Freiburger Strafraum den Ball. Über Lucas Höler und Ermedin Demirovic landete die Kugel bei Robert Sallai, der sich im Strafraum gegen gleich drei zu passive Frankfurter durchsetzte und den völlig freien Grifo bediente. Der Italiener blieb ruhig und versenkte den Ball flach im rechten Eck.

Mit der Führung im Rücken konzentrierten sich die Freiburger weiter auf die Defensive. Frankfurt hatte dementsprechend viel Ballbesitz, aber wenige Ideen. Nur in der 40. Minute wurde es noch einmal brenzlig im Freiburger Strafraum, als Philipp Lienhart einen Schuss von Martin Hinteregger fünf Meter vor dem Tor mit der Brust blockte.

Lindstrøms Treffer zählt nicht

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich die Eintracht deutlich effizienter. Jesper Lindstrøm lief von der rechten Seite allein auf Flekken zu und traf -  der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsstellung Lindstrøms aber nicht.

Zwei Minuten später lag der Ball aber wieder im Freiburger Tor und diesmal zählte der Treffer auch. Hauge schickte Kostic per Außenristpass auf die Reise. Der SCF war weit aufgerückt, sodass der Serbe allein auf Flekken zulief und sicher mit links ins rechte Eck traf (54.).

Joker Petersen sticht

Streich reagierte mit einem Dreierwechsel und brachte unter anderem Nils Petersen ins Spiel. Und nur acht Minuten nach seiner Einwechslung stach der Freiburger Joker. Petersen drückte einen Freistoß von Christian Günter per Kopf über die Linie. Die Freiburger Führung kam genauso überraschend wie in der ersten Halbzeit, denn eigentlich waren die Frankfurter am Drücker.

"Ich weiß, als Joker kriegt man irgendwann seine Chance. Und dann musst du versuchen, dich auf diese eine Chance zu fokussieren. Dann es ist auch ein bisschen Glück, dass er abgefälscht reingeht. Aber das ist das Glück des Tüchtigen", sagte Petersen nach dem Spiel zu seinem Tor.

In der 84. Minute fehlten der Eintracht dann nur Zentimeter zum Ausgleich. Der kurz zuvor eingewechselte Ajdin Hrustic zog aus 16 Metern ab, traf aber nur den Innenpfosten. Zwei Minuten später bejubelten die Frankfurter dann sogar den vermeintlich Ausgleich. Aber Torschütze Daichi Kamada stand wenige Zentimeter im Abseits. So jubelten am Ende doch die Freiburger.

Freiburg empfängt Bochum

Weiter geht es für den SC Freiburg am Ostersamstag mit einem Heimspiel gegen den VfL Bochum (15.30 Uhr). Die Eintracht reist am kommenden Donnerstag in der Europa League zum heiß erwarteten Rückspiel zum FC Barcelona (21 Uhr). In der Bundesliga steht dann am Sonntag ein Auswärtsspiel bei Union Berlin an.