Kölns Jan Thielmann jubelt

Zweimal Gelb-Rot gegen die SGE Köln ringt dezimierte Frankfurter nieder

Stand: 05.02.2024 00:00 Uhr

Im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt einen eminent wichtigen Sieg geholt. Knackpunkte des Spiels waren zwei Frankfurter Platzverweise. Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion besiegte der FC am Samstagabend (03.02.2024) die Frankfurter Eintracht mit 2:0 (0:0).

Faride Alidou (68. Minute) und Jan Thielmann (80.) sorgten mit ihren Treffern für grenzenlose Euphorie bei den Kölner Fans. Die Gelb-Rote Karte von Frankfurts Niels Nkounkou (66.) hatte das Spiel zugunsten des "Geißbock"-Klubs kippen lassen. Auch dessen Kollege Tuta (83.) musste nach Foulspiel vorzeitig vom Spielfeld.

Trotz des ersten Dreiers unter Trainer Timo Schultz bleibt Köln auf dem Abstiegsrelegationsplatz. "Die Jungs haben sich heute belohnt", sagte Schultz dem ARD-Hörfunk.

Frankfurt als Tabellensechster hat jetzt schon sechs Punkte Rückstand auf Champions-League-Rang vier. "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen", sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller im Gespräch mit dem ARD-Hörfunk.

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Köln legte gleich gut los gegen Frankfurt

Frankfurt hatte seine drei Zugänge im Kader. Donny van de Beek und Hugo Ekitiké saßen beim Anpfiff auf der Bank, Sasa Kalajdzic stand in der Startelf. Beim FC gibt es wegen der Transfersperre keine neuen Spieler. Aber nach dem 1:1 am vergangenen Wochenende in Wolfsburg hatten die Kölner neue Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft.

Und sie legten gleich los. Nach nicht einmal einer Minute Spielzeit prüfte Jan Thielmann SGE-Schlussmann Kevin Trapp mit einem Schuss vom linken Fünfereck - der Kölner stand jedoch abseits. In der fünften Minute jagte Dejan Ljubicic einen Seitfallzieher deutlich übers Tor.

Starke Parade von Frankfurts Trapp

Die Mannschaft von Trainer Schultz demonstrierte unbedingten Willen und dominierte die Anfangsphase. Frankfurt agierte abwartend, suchte nach spielerischen Lösungen und kam erst nach 20 Minuten überhaupt einmal vors Kölner Tor. Die Riesenchance zur Kölner Führung vergab der steil geschickte Thielmann (14.), als er halblinks in den Strafraum eindrang und abzog - Trapp bekam gerade noch entscheidend die Hand an den Ball und wischte ihn zur Ecke.

Die erste echte Frankfurter Chance ließ bis zur 28. Minute auf sich warten. Nach einer Ecke von Mario Götze köpfte Robin Koch den Ball aus kurzer Distanz am rechten Pfosten vorbei. Insgesamt konnte SGE-Trainer Dino Toppmöller mit dem blutleeren und seltsam passiv wirkenden Auftritt seiner Mannschaft aber alles andere als zufrieden sein. Dass die Eintracht mehr Ballbesitz als die Kölner hatte, war kaum auszumachen.

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Kölner Chancenplus

Vor dem Frankfurter Tor offenbarte die bis dahin schwächste Offensive der Liga allerdings zunächst wieder einmal ihre altbekannten Probleme. Nach Zuspiel von Max Finkgräfe jagte Ljubicic (39.) den Ball aus 18 Metern weit übers Tor.

Gleich darauf hatte Frankfurt seine zweite Möglichkeit: Nach einem butterweichen Chip von Götze scheiterte Ellyes Skhiri halbrechts aus 13 Metern an Marvin Schwäbe. Da auch Ljubicic (45.) einen Distanzschuss knapp neben das Frankfurter Tor setzte, ging es ohne Treffer in die Kabine. Köln verbuchte bis dato ein Chancenplus, die SGE war spielerisch reifer.

Schwäbe verhindert Kölner Rückstand

Gleich nach dem Wiederanpfiff gab es den inzwischen schon obligatorischen Goldtaler-Regen der Fans aufs Spielfeld - aus Protest gegen den geplanten Investorendeal der DFL. Mit einigen Minuten Verzögerung nahm der Spielbetrieb dann wieder Fahrt auf.

FC-Keeper Schwäbe stand im Mittelpunkt, als er den Ball nach einem Freistoß aus etwa 25 Metern des eingewechselten Farès Chaïbi (52.) aus dem Winkel fischte. Frankfurt war jetzt deutlich wacher als im ersten Durchgang. Sechs Minuten später legte der Franzose nach, sein Treffer wurde zurecht wegen Abseits nicht anerkannt.

Gelb-Rot für Frankfurts Nkounkou, Kölns Alidou der Held

Dann drehten plötzlich die Kölner wieder auf. Eine Hereingabe von links klärte Niels Nkounkou (62.) am zweiten Pfosten vor dem einschussbereiten Alidou. Dann rauschte ein abgefälschter Schuss von Denis Huseinbašić am Frankfurter Tor vorbei.

Nach überflüssigem Halten von Alidou rechts vor der Grundlinie musste Nkounkou (66.) mit Gelb-Rot vom Platz. Und zwei Minuten später lenkte Alidou aus kurzer Distanz einen Schuss von Ljubicic unhaltbar für Trapp ins Frankfurter Tor.

Und nochmal Gelb-Rot gegen die SGE

Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit konterte der FC schnell. Nach Zuspiel von Ljubicic versenkte Thielmann den Ball halbrechts aus 13 Metern zur Vorentscheidung.

Als dann auch noch Tuta mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde, nachdem er Julian Chabot den Ellbogen ins Gesicht gewischt hatte, herrschte endgültig Karnevalsstimmung im Kölner Stadion. Linton Maina vergab in der Nachspielzeit (90.+3) sogar noch das 3:0.

Tim Wichmann, Sportschau, 03.02.2024 22:34 Uhr

Köln bei der TSG, Frankfurt gegen Bochum

Für Köln geht es am Karnevalssonntag (11.02.204, 17.30 Uhr) bei 1899 Hoffenheim weiter. Eintracht Frankfurt ist tags zuvor um 15.30 Uhr daheim gegen den VfL Bochum gefordert.