Die Gladbacher jubeln nach einem Treffer von Manu Kone

Desolate Dortmunder Defensive Gladbach begeistert gegen überforderten BVB

Stand: 13.11.2022 23:42 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat in der Fußball-Bundesliga ein besonders in der ersten Halbzeit torreiches Spektakel gegen ein abwehrschwaches Borussia Dortmund mit 4:2 (3:2) für sich entschieden.

Jonas Hofmann hatte die Gastgeber am Freitagabend (11.11.2022) früh in Front gebracht (4. Minute), Julian Brandt glich spektakulär aus (19.). Ramy Bensebaini und Marcus Thuram erhöhten mit einem Doppelschlag (26., 30.), Nico Schlotterbeck stellte für die Gäste vor dem Pausenpfiff wieder den Anschluss her (40.). Keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff erhöhte Kouadio Koné für die Hausherren (46.).

In der Folge vergab Gladbach weitere Torchancen, Dortmund hatte im zweiten Spielabschnitt so gut wie keine gelungenen Offensivaktionen. Die "Fohlen" schoben sich in der Tabelle auf drei Punkte an den BVB heran und rangieren vorerst auf Rang sieben, Dortmund bleibt auf Platz sechs.

"Wir haben zu einfache Tore kassiert durch eigenes Unvermögen. Wir haben Gladbach extrem stark gemacht", kritisierte Julian Brandt bei "DAZN" und gab zu: "Das ist absolut schweres Gepäck, das ist ein beschissenes Gefühl."

Hofmann eröffnet den Torreigen

Hofmann nutzte die erste Konterchance auf Zuspiel von Lars Stindl, obwohl die Dortmunder Gäste von Beginn an mehr Spielanteile besaßen. Deren Druck mündete im Ausgleich durch Brandt, der einen präzisen Pass von Jude Bellingham am Elfmeterpunkt mit dem Oberschenkel annahm und aus der Drehung volley unhaltbar verwandelte. Der BVB schien die Partie zu bestimmen, brachte sich aber mit Fehlern in der Abwehr immer häufiger selbst in Bedrängnis.

Nach einer Freistoßflanke von Hofmann von der rechten Seite wuchtete Bensebaini den Ball per Kopf zur "Fohlen"-Führung über die Linie, Thuram verwertete einen weiteren Konter erfolgreich. Doch die Gäste steckten nicht auf.

Gladbachs dritter Keeper, Jan Olschowsky, hielt die Führung zweimal stark gegen Youssoufa Moukoko und Gio Reyna (33.), war dann beim Anschlusstreffer des BVB chancenlos: Zuerst rettete der Schlussmann noch gegen Niklas Süle, den abgeklatschten Ball drückte Schlotterbeck aus kurzer Distanz über die Linie.

Blitztreffer von Koné

Kurz nach dem Seitenwechsel drehte Gladbach erneut am Knopf und verpasste dem Namensvetter aus Dortmund die nächste kalte Dusche. Nur etwas über 40 Sekunden waren gespielt, als Koné zwischen den Abwehrspielern in Schwarz-Gelb durchschlüpfte und eiskalt durch die Beine von Mats Hummels in dessen 400. Bundesligaspiel zum 4:2 verwandelte. Und wenig später war es wieder ein Abstimmungsfehler in der Dortmunder Abwehr, den Thuram fast zum 5:2 nutzte. Doch sein Schuss ging neben das Tor.

Nach einer knappen Stunde wechselte Dortmunds Coach Edin Terzic Offensivpower ein: Schlotterbeck und Emre Can mussten weichen, Anthony Modeste und Salih Özcan kamen in die Partie. Doch wenig später jubelten die Heim-Fans erneut: Hofmann hatte ein Thuram-Zuspiel in die Maschen geschoben, doch der Franzose war nur durch ein Foul an Hummels an den Ball gekommen - der Videobeweis war eindeutig.

Dortmund brachte im Anschluss kaum noch Offensivszenen zustande, hatte hingegen Glück, dass Thuram den x-ten Steckpass durch die Viererkette nicht nutzen konnte (76.). Hatten die Gäste im ersten Spielabschnitt noch acht Torschüsse produziert, kam in Spielabschnitt zwei offensiv von Bellingham und Co. fast gar nichts mehr. Einzig ein Schuss von Modeste kam auf den Gladbacher Kasten, Olschowsky hatte aber mit dem mittig platzierten Versuch keine Probleme. Highlight in der Schlussphase war die Rückkehr von Ko Itakura, der nach starkem Saisonbeginn lange verletzt war - warmer Empfang seitens der Gladbacher Fans.

Dortmund und Gladbach nach der Pause mit Heimspielen

Nach der WM und der anschließenden Winterpause empfängt Borussia Dortmund den FC Augsburg (Sonntag, 22.01.2023, 15.30 Uhr). Mönchengladbach ist zwei Stunden später zu Hause gegen Bayer Leverkusen gefordert.