Kombinierer Johannes Rydzek

Nordische Kombination Rydzek schrammt um Millimeter am Podest vorbei

Stand: 17.03.2024 15:40 Uhr

Johannes Rydzek hat zum Abschluss der Saison einen Podestplatz nur haarscharf verpasst. Den Sieg beim Weltcupfinale der Nordischen Kombinierer in Trondheim holte sich am Sonntag (17.03.2024) der Österreicher Johannes Lamparter.

Von Jonas Schlott

Rydzek war mit einer halben Minute Rückstand auf das Podest in den Langlauf gegangen und hatte Platz drei bis kurz vor Schluss vor Augen. Im Zielsprint hatte ihm dann allerdings der Este Kristjan Ilves eine Fußlänge voraus.

Der Sieg ging an den Österreicher Johannes Lamparter, der seinen Landsmann Stefan Rettenegger (+9,2 Sekunden) auf der Schlussrunde abkochte. Rydzek fehlten am Ende 1:08,3 Minute auf Lamparter, Ilves war nur 0,2 Sekunden schneller als der deutsche Olympiasieger von 2018 unterwegs.

"Es schmerzt ein bisschen im Herzen. Ich habe alles reingelegt und bis zum Ende gepokert", erklärte Rydzek im ZDF: "Dann wurde die Zielgerade aber sehr lang. Unterm Strich ist es für mich aber eine gute Saison. Die letzte Saison war nicht leicht. Ich bin stolz auf mich."

Schmid nach Aufholjagd in den Top 10

Hinter Rydzek wurde Julian Schmid dank einer tollen Aufholjagd Neunter und schaffte es ebenfalls in die Top 10 (+1:14,0 Minute). David Mach hatte nach dem Springen noch vor Rydzek gelegen und wurde am Ende Elfter (+1:18,7).

Terence Weber und Vinzenz Geiger, der wieder einmal nicht auf der Schanze überzeugen konnte, beendeten das Rennen auf den Plätzen 16 und 17. Auch Manuel Faißt erwischte kein gutes Springen und kam nicht über Rang 20 hinaus. Wendelin Thannheimer (30.) und Tristan Sommerfeldt (41.) landeten ein gutes Stück dahinter.

Rydzek erst auf der Zielgeraden geschlagen

Mach und Rydzek hatten nach dem Springen durchaus noch Chancen, das Podest anzugreifen. Der Rückstand auf Rang drei mit Franz-Josef Rehrl betrug weniger als 30 Sekunden. Die Spitze mit Rettenegger und Lamparter war angesichts von mehr als einer Minute Rückstand dagegen schon weit entfernt.

Das deutsche Duo lieferte ein taktisch cleveres Rennen ab. Nach der Hälfte war die Lücke zu Rang drei geschlossen, allerdings hatten auch die weiteren Verfolger aufgeschlossen - mit dabei auch Schmid, der eine starke Aufholjagd hingelegt hatte.

Während Rettenegger der Tempoverschärfung von Lamparter an der Spitze nicht mehr folgen konnte, entbrannte dahinter ein packender Kampf um den letzten verbliebenden Podestplatz. Rydzek ging als Führender in den Schlussspurt, doch Ilves fing ihn mit einer Fußlänge Vorsprung noch ab.

Frenzels Debüt-Saison endet ohne Sieg

Für die DSV-Kombinierer geht damit eine ingesamt enttäuschende Saison zu Ende. Einzig Faißt und Mach hatten es in den Einzelrennen auf das Podest geschafft. Im Teamsprint und zuletzt in der Mixed-Staffel sprang zwar ebenfalls Platz drei heraus, von einem Sieg waren die deutschen Athleten in diesem Winter aber stets weit entfernt. Zuletzt war man vor 25 Jahren ohne einen einzigen Erfolg geblieben.

Cheftrainer Eric Frenzel, der erst seit dieser Saison im Amt ist, zog ein entsprechend durchwachsenes Fazit. "Das ist nicht ganz unser Anspruch. Wir wissen aber, woran wir arbeiten müssen", so Frenzel: "Gerade auf der Schanze haben wir noch nicht unsere optimalen Sprünge gezeigt. Das muss sich jetzt entwickeln. Dann werden wir auch vorne wieder mitkämpfen können."

Riiber fehlt beim Saisonfinale

Jarl Magnus Riiber fehlt beim Weltcupfinale in Trondheim. Der Norweger, der in diesem Winter 16 Siege gefeiert und sich mehr als souverän den Gesamt-Weltcup geholt hatte, verzichtet aufgrund einer Knieverletzung auf einen Start beim Austragungsort der Weltmeisterschaften im kommenden Jahr.