Manuel Faißt

Nordische Kombination Faißt verhindert DSV-Desaster - Riiber enteilt wieder allen

Stand: 10.03.2024 14:02 Uhr

Er kann sich nur selbst schlagen: Jarl Magnus Riiber hat in Oslo überlegen seinen 16. Saisonsieg gefeiert. Manuel Faißt verpasste am Sonntag (10.03.2024) das Podest zwar, war aber dennoch der einzige Deutsche, der überzeugen konnte.

Riiber hatte im Ziel erneut einen äußerst komfortablen Vorsprung auf die Konkurrenz, Johannes Lamparter kam 1:10,6 Minuten nach dem norwegischen Ausnahme-Kombinierer ins Ziel. Der Österreicher war mit einer Last von 30 Sekunden im Langlauf gestartet.

Faißt hatte sich mit 47 Sekunden Rückstand auf Rang drei noch leichte Hoffnungen auf seinen dritten Podestplatz in diesem Winter gemacht, er hatte aber auf den zehn Kilometern keine Chance. Der beste DSV-Athlet konnte immerhin seinen sieben Platz (+2:49,3 Minuten) aus dem Springen behaupten, mehr war aber nicht drin. Kristijan Ilves (+2:24,0) sicherte sich den dritten Platz.

Weber und Geiger nicht mal unter den Top 20

Nach dem Springen hatten abgesehen von Faißt keine DSV-Athleten mehr Aussichten auf eine gute Platzierung. "Die Bedingungen sind sehr turbulent und unfair. Das Springen macht so überhaupt keinen Spaß", sagte zum Beispiel David Mach, der sonst ein starker Springer ist, diesmal aber nach einem schwachen Versuch mit über drei Minuten in die Loipe ging, im Sportschau-Interview. Er beendete das Rennen als 21. (+3:50,1).

Zweitbester Deutscher hinter Faißt wurde Julian Schmid als Elfter (+3:29,8) vor Wendelin Thannheimer (13.(3:39,3), Johannes Rydzek (20./+3:49,9) und Terence Weber (23./3:51,6). Vinzenz Geiger schaffte es nach einem wieder einmal verkorksten Springen als 26. (+4:10,4) noch unter die Top 30.

Auch Juniorenweltmeister Tristan Sommerfeldt durfte sich probieren, der 19-Jährige war mit den schwierigen Verhältnissen im Springen jedoch überfordert und ging als 44. in den Langlauf. "Es wurde vorher schon kommuniziert, dass die Bedingungen sehr schlecht sein werden. Ich möchte aber jeden Sprung mitnehmen, den ich kann, weil es auf der Schanze zurzeit einfach nicht reicht, da fehlt mir noch einiges zur Weltspitze und da gibt es noch viel dran zu arbeiten", sagte Sommerfeldt, der am Ende 40. wurde, im Sportschau-Interview.

Frenzel mit erster Bundestrainer-Saison "nicht zufrieden"

Für das DSV-Team war es die vorletzte Chance, eine verkorkste Saison zumindest noch gut abzuschließen. Erst dreimal schafften es Einzelathleten (zweimal Faißt, einmal Mach) auf das Podest, von einem Sieg war die deutsche Mannschaft stets sehr weit entfernt. Eine enttäuschende Premieren-Saison für den ehemalige Top-Kombinierer Eric Frenzel als Bundestrainer.

"Wir sind natürlich nicht zufrieden. Wir waren immer ein Stück weit hinten dran, speziell auf der Schanze. Läuferisch ist das Niveau unserer Jungs weiter sehr stark, wir hatten aber vor dem Winter schon den Anspruch und das Gefühl, auf der Schanze wesentlich näher dran zu sein", sagte Frenzel im Sportschau-Interview.

Bestes Beispiel für diese Disbalance: Geiger ist in der Loipe der beste Kombinierer, auf der Schanze fällt er aber stets soweit zurück, dass er keine Chance auf die vorderen Plätze hatte. Nächsten Sonntag (17.03.2024) beim Weltcupfinale in Trondheim gibt es die letzten Chancen, es doch nochmal besser zu machen. Es droht aber die erste Saison für den DSV ohne einen einzigen Sieg in der Nordischen Kombination seit 25 Jahren.