Ons Jabeur ballt die Faust im Halbfinale von Wimbledon

Tennis in Wimbledon Jabeur im Frauen-Finale gegen Vondrousova

Stand: 13.07.2023 22:22 Uhr

Das Frauen-Finale in Wimbledon bestreiten die Tunesierin Ons Jabeur und Marketa Vondrousova aus Tschechien. Das deutsche Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz verpasste hingegen am Donnerstag (13.07.2023) das Endspiel.

Bei den Frauen ist der Siegeszug der Ukrainerin Jelina Switolina beendet. Die 28-Jährige verlor beim Rasen-Klassiker im Halbfinale gegen die Tschechin Marketa Vondrousova deutlich mit 3:6, 3:6 und muss damit weiter auf ihr erstes Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier warten.

"Ich bin heute enttäuscht von meiner Leistung", sagte die Ukrainerin. "Insgesamt war es ein gutes Turnier. Aber heute habe ich nicht gut gespielt", sagte Switolina, die in der Pressekonferenz nach dem Match immer wieder mit den Tränen zu kämpfen hatte.

Für Vondrousova ist es dagegen das zweite Finale bei einem der vier wichtigsten Turniere der Tennis-Saison. Die 24-Jährige stand bereits 2019 bei den French Open im Endspiel, musste sich in Paris allerdings der inzwischen zurückgetretenen Australierin Ashleigh Barty geschlagen geben.

Jabeur siegt in drei Sätzen

Gegen Switolina zeigte die Tschechin eine starke Leistung und verwandelte nach lediglich 74 Minuten ihren ersten Matchball.

Im Finale am Samstag bekommt sie es nun mit der Vorjahresfinalistin Ons Jabeur zu tun. Die Tunesierin bezwang die Weltranglisten-Zweite Aryna Sabalenka aus Belarus mit 6:7 (5:7), 6:4, 6:3.

"Ich habe gelernt, die negativen Emotionen in positive umzuwandeln", sagte die auf dem Platz stets emotionale Jabeur. "Ich bin stolz, dass ich das Spiel gedreht habe und weiter im Turnier bin." Danach sah es lange Zeit nicht aus. Denn noch dem verlorenen ersten Satz lag Jabeur auch im zweiten Durchgang bereits ein Break hinten. Doch dann stemmte sie sich gegen die Niederlage und schaffte unter dem Jubel der Zuschauer den Satzausgleich.

Im entscheidenden Abschnitt wirkte Jabeur dann stabiler aus Sabalenka, die nicht nur den Einzug ins Finale, sondern auch den Sprung auf Platz eins der Weltrangliste verpasste.

Jabeur, die im Vorjahr gegen die Kasachin Jelena Rybakina im Finale verloren hatte, verwandelte nach 2:19 Stunden ihren fünften Matchball. Sie träumt nun vom ersten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere. Es wäre der erste einer Tennisspielerin vom afrikanischen Kontinent.

Klare Sache gegen Krawietz und Pütz

Zuvor hatte das deutsche Davis-Cup-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz hat in Wimbledon den Einzug ins Finale klar verpasst. Das Tennis-Duo verlor in London gegen Marcel Granollers aus Spanien und Horacio Zeballos aus Argentinien mit 4:6, 3:6.

Damit müssen Krawietz und Pütz, die seit Beginn des Jahres zusammen auf der Tour unterwegs sind, weiter auf den ersten gemeinsamen Grand-Slam-Titel warten. Der Halbfinal-Einzug beim Rasen-Klassiker war der bislang größte gemeinsame Erfolg. Krawietz hat mit Andreas Mies bereits zweimal die French Open gewonnen.

Ungewöhnlich nervöse Leistung

Gegen Granollers und Zeballos wirkte das deutsche Doppel auf dem gut besuchten Court 1 ungewöhnlich nervös. Vor allem der Frankfurter Pütz hatte nicht seinen besten Tag erwischt und verlor gleich sein erstes Aufschlagspiel. Das spanisch-argentinische Duo schlug dagegen sehr gut auf und holte sich nach 36 Minuten den ersten Satz.

Im zweiten Durchgang steigerten sich Krawietz und Pütz zwar. Doch beim Service der Gegner hatte das deutsche Duo keine Chance und erspielte sich im gesamten Spielverlauf keinen Breakball. Stattdessen verlor Pütz zum 3:4 erneut sein Service, wenig später war der Traum vom Finale für das deutsche Davis-Cup-Doppel vorbei.

Publikum feiert Mixed-Champion Kitschenok aus der Ukraine

Die ukrainische Tennisspielerin Ljudmyla Kitschenok hat an der Seite des Kroaten Mate Pavic den Mixed-Titel in Wimbledon gewonnen und diesen Grand-Slam-Triumph ihrer vom Krieg gezeichneten Heimat gewidmet. "Ich hoffe wirklich, dass dies den Menschen in der Ukraine hilft, denn sie kämpfen für ihre Freiheit", sagte die 30-Jährige nach dem 6:4, 6:7 (9:11), 6:3 im Finale gegen den Belgier Joran Vliegen und Xu Yifan aus China.

Das Publikum auf dem Centre Court feierte Kitschenok bei der Pokalübergabe mit lang anhaltenden Ovationen. Der Sieg war der erste Grand-Slam-Titel für Kitschenok, eine ehemalige Top-10-Spielerin im Doppel. Pavic, einst die Nummer eins im Doppel, feierte seinen insgesamt sechsten Grand-Slam-Titel (je dreimal Doppel und Mixed).