Zverev im Spiel gegen Jannik Sinner

US Open Zverev steht nach Fünfsatz-Krimi im Viertelfinale

Stand: 05.09.2023 13:14 Uhr

Alexander Zverev steht im Viertelfinale der US Open. Der deutsche Topspieler bezwang in einem Fünfsatz-Krimi trotz körperlicher Probleme den Italiener Jannik Sinner. Aufregung gab es am Rande um eine Fan-Entgleisung.

In einer Partie, die hin und her wogte, setzte sich der letzte verbliebene Deutsche im Feld am Ende mit 6:4, 3:6, 6:2, 4:6 und 6:3 nach 4:40 Stunden durch und fordert nun Titelverteidiger Carlos Alcaraz heraus.

Ausrufezeichen von Zverev

Zverev, Finalist von 2020, gelang mit dem schwer erkämpften Erfolg gegen den Wimbledon-Halbfinalisten ein Ausrufezeichen und er feierte seinen zweiten Sieg bei einem Major gegen einen Top-Ten-Gegner (13 Niederlagen). Er erreichte sein insgesamt zehntes Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier und schloss damit zu Michael Stich auf. Boris Becker erreichte als bester Deutscher 23-mal die Runde der letzten acht bei den wichtigsten vier Turnieren in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York.

Bei 27 Grad zu Matchbeginn, hoher Luftfeuchtigkeit und stickiger Luft in der größten Arena der Welt vor mehr als 23.000 Zuschauern kämpften beide Profis bis zum Umfallen. Mit Eis kühlte Zverev Kopf und Nacken, wechselte mehrfach seine durchnässten Klamotten und die Schuhe. "Es war extrem heiß und extrem feucht, das hat uns beide gekillt", schilderte er die Bedingungen.

Sinner konnte kaum noch laufen

Sinner konnte zeitweise im dritten Satz kaum noch laufen, rappelte sich aber wieder auf. Im vierten Durchgang war Zverev dann nach eigener Aussage selbst "völlig fertig". Am Ende gab aber neben dem starken Aufschlag und aggressiven Vorstößen ans Netz auch die überlegene Physis den Ausschlag für den Hamburger. "Heute war es ein Wahnsinn", formulierte der 26-Jährige als Fazit des Abends. "Das ist einer der besten Momente meiner Karriere."

Zverev: Schwere Entgleisung von Zuschauer

Aufregung gab es Mitte des vierten Satzes, als Zverev von einer schweren verbalen Entgleisung eines Zuschauers berichtete. "Er hat angefangen, die Hitler-Hymne zu singen. Das war zu viel. Als Deutscher bin ich nicht stolz auf diese Geschichte und es ist nicht gut, das zu tun", sagte der 26-Jährige. "Das ist nicht zu akzeptieren, das ist unglaublich."

Schiedsrichter James Keothavong ließ den Mann im Unterrang des Arthur Ashe Stadiums während der anschließenden Pause identifizieren, andere Zuschauer zeigten in dessen Richtung. Beim Stand von 6:4, 3:6, 6:2, 3:2 ging der Zuschauer begleitet von Sicherheitskräften von der Tribüne.  "Es war sein Verlust, dass er die letzten zwei Sätze nicht mehr erlebt hat", spottete Zverev.

Zverev will Traumfinale verhindern

Auch das nächste Duell beim Grand-Slam-Turnier in Flushing Meadows verspricht wieder großes Tennis. Titelverteidiger Alcaraz steht für Spektakel. Zverev bezwang den 20 Jahre alten Jungstar aus Spanien aber in drei der bisherigen fünf Duelle - und will nun das Traum-Endspiel vieler Fans verhindern.

"Vor dem Turnier hat jeder auf zwei Spiele gewartet: Alcaraz gegen Novak (Djokovic) im Finale und Alcaraz gegen Sinner im Viertelfinale", sagte Zverev. "Vielleicht kann ich sicherstellen, dass beides nicht passiert. Es wird eines der schwersten Matches für mich. Ich muss mich gut erholen."