Tennis | US Open Djokovic triumphiert im US-Open-Halbfinale über Zverev

Stand: 11.09.2021 10:00 Uhr

Novak Djokovic hat nach dem Russen Daniil Medwedew das Finale der US Open erreicht. Der Serbe setzte sich in fünf zumeist hart umkämpften Sätzen gegen Alexander Zverev durch.

Der Traum vom ersten Grand-Slam-Titel ist bei den diesjährigen US Open für Alexander Zverev geplatzt. Der beste deutsche Tennisprofi unterlag in der Nacht zu Samstag (11.09.2021/MEZ) im Halbfinale dem Weltranglistenersten Novak Djokovic in einem packenden Duell mit 6:4, 2:6; 4:6; 6:4; 2:6.

Der Serbe zieht damit zum 31. Mal in seiner Karriere in ein Finale der vier größten Turniere der Welt ein - und hat sich die Chance bewahrt, alle vier Grand Slams innerhalb eines Kalenderjahres zu gewinnen.

Die beiden Kontrahenten begannen vom ersten Ball an auf hohem Niveau. Sowohl Zverev als auch Djokovic schlugen beeindruckend gut auf, entwickelten von der Grundlinie viel Druck und kamen auch immer wieder vor ans Netz, um dort per Volley zu punkten.

Bis zum 4:4 im ersten Satz spielten beide souverän und nahezu unantastbar. Aber plötzlich zeigte der Serbe eine kleine Schwäche, die Zverev sofort zu einem Break nutzte. Das folgende Aufschlagspiel des Deutschen führte dann zum 6:4-Satzgewinn.

Unsicherer Zverev

Der Start in den zweiten Satz misslang dem Deutschen, der bereits nach wenigen Minuten mit 0:3 und einem Break gegen sich zurücklag. Diesen Vorteil ließ sich der sehr konzentrierte Serbe nicht mehr nehmen und gewann den zweiten Satz mit einem weiteren Break gegen den nun etwas unsicheren Zverev mit 6:2.

Mit dem Beginn des dritten Durchgangs trafen sich beide Spieler wieder auf Augenhöhe. Die Ballwechsel wurden intensiver, das Niveau stieg wieder deutlich an. Bis zum 5:4 für Djokovic hatten beide ihre Aufschlagsspiele gewinnen können. Zverev hatte zwei Breakchancen, nutzte sie aber nicht.

Und dann stach der "Djoker" zu. Bei Aufschlag Zverev sicherte sich Djokovic gleich drei Möglichkeiten, den Satz zu gewinnen. Zwei konnte Zverev zwar noch spektakulär abwehren - davon einen Breakpunkt nach 53 Ballwechseln. Die dritte Möglichkeit nutze der Serbe dann aber zum 6:4.

Fehlerloser Djokovic

Aber Zverev ließ sich von diesem Rückschlag nicht beeindrucken, behielt seine Konzentration und startete eine Aufholjagd. Dem Deutschen gelang ein Break zum 3:1, das er bis zum Ende halten konnte. Mit 6:4 sicherte sich Zverev den vierten Durchgang.

In den entscheidenden fünften Satz startete der Serbe optimal. Nachdem er sein Aufschlagspiel gewonnen hatte, kam Djokovic so richtig in Fahrt. Er nahm Zverevs Service direkt ab, erhöhte im Anschluss auf 3:0 und legte ein weiteres Break nach.

Den schnellen 0:4-Rückstand konnte Zverev dann nicht mehr kompensieren, seine Kräfte ließen gegen den nun fehlerlos agierenden Djokovic nach. Der Satz endete nach einem letzten Aufbäumen Zverevs mit 6:2 für den Serben, der damit seinem Traum von vier gewonnenen Grand-Slam-Titeln in einem Jahr einen großen Schritt näher kam.

Medwedew lässt Auger-Aliassime keine Chance

Zuvor hatte Daniil Medwedew die Chance genutzt, um bei den US Open seinen ersten Grand-Slam-Erfolg feiern zu können. Der Russe gewann im ersten Halbfinale gegen Felix Auger-Aliassime nach zwei Stunden mit 6:3; 7:5, 6:2. Der 21 Jahre alte Auger-Aliassime, der es als erster Kanadier in ein US-Open-Halbfinale geschafft hatte, war gegen seinen Kontrahenten über weite Strecken chancenlos.

"Ich habe gar nicht mein bestes Tennis gespielt. Aber ich bin glücklich, ins Finale eingezogen zu sein. Im zweiten Satz war es eng. Aber ich habe den Satz noch drehen können", sagte der sichtlich gelöste Medwedew.

Die Partie ging ausgeglichen los. Beide Spieler tasteten sich erst einmal ab, versuchten ins Spiel, in den Schlag, zu kommen. Bis zum 3:3 brachten beide Tennisprofis ihre Aufschlagspiele recht souverän durch. Medwedew agierte meist deutlich hinter der Grundlinie, Auger-Alliassime spielte etwas aggressiver.

Doch plötzlich schlug Medwedew zu, ihm gelang ein Break zu Null zum 4:3. Auch weil der Russe, die Nummer zwei der Welt, so gut wie keinen Fehler machte, die größere Solidität an den Tag legte.

Auger-Aliassime zu fehlerhaft

Der Kanadier, derzeit die Nummer 15 der Weltrangliste, versuchte dagegen direkte Punkte zu machen, wodurch er etwas fehlerhafter als sein Gegenüber agierte. Auger-Aliassime kam zwar noch auf 4:5 heran, aber Medwedew verbuchte den ersten Satz letztlich souverän und nervenstark nach 38 Minuten mit 6:4 für sich - weil er eine höhere Konstanz an den Tag legte.

Im zweiten Satz ging es zunächst wieder ausgeglichen weiter. Dann aber verlor Medwedew urplötzlich seine Konstanz, kassierte ein Break zum 2:4. Der Kanadier blieb zunächst cool, machte nun weniger Fehler, ging mit 5:3 in Führung - und verlor dann doch sein Aufschlagspiel.

Medwedew hatte seine Konzentration wiedergefunden, brachte sein Service durch und es gelang ihm gleich darauf ein erneutes Break zum 6:5. Sein Aufschlagspiel vollendete der nun äußerst selbstbewusst wirkende 25-Jährige ebenfalls erfolgreich, so dass er auch den zweiten Satz mit 7:5 für sich entscheiden konnte.

Souveräner Medwedew

Im dritten Satz spielte Medwedew seine spielerische Überlegenheit von Beginn an aus und gestaltete diesen Durchgang überaus einseitig. Der Russe dominierte, schaffte zwei Breaks in Folge, servierte danach überzeugend und lag schnell mit 5:1 in Führung. Der Kanadier konnte zwar nochmal auf 2:5 verkürzen, aber Medwedew ließ sich das folgende Aufschlagspiel nicht nehmen und verwandelte zum 6:2.