Tennis-Star Daniil Medvedev in seinem Erstrunden-Match beim ATP-Turnier in Halle/Westfalen

ATP-Turnier in Halle Medwedew überzeugt, Tsitsipas mit Zittersieg

Stand: 20.06.2023 11:52 Uhr

Der topgesetzte Tennis-Star Daniil Medwedew hat sich beim ATP-Turnier in Halle/Westfalen in einem hochklassigen Erstrundenduell durchgesetzt.

Medwedew bezwang einen zunächst wie entfesselt aufspielenden Marcos Giron (USA) mit 6:4, 6:3. Am Montag (19.06.2023) schenkte Giron dem Russen am Ende mit einem Doppelfehler den Sieg, nachdem er zuvor dem Drittplatzierten der ATP-Weltrangliste einiges abverlangt hatte.

Medwedews Abwehrkünste gefragt

So musste Medwedew mit all seiner Klasse einen Breakball Mitte des zweiten Satzes abwehren. Dies gelang - und danach nahm er Giron dann selbst das Aufschlagspiel ab. Somit waren vor allem Medwedews defensive Fähigkeiten entscheidend, die den angriffslustigen Giron dann auf Strecke doch zermürbten.

"Das war eine richtig schwierige Aufgabe, das hatte ich auf Rasen gegen ihn nicht erwartet. Er hat wirklich stark gespielt", lobte der US-Open-Champion von 2021 seinen Gegner später.

Zittersieg für Tsitsipas gegen Barrere

Der griechische Tennis-Star Stefanos Tsitsipas jubelt mit geballter Faust

Der griechische Tennis-Star Stefanos Tsitsipas jubelt mit geballter Faust.

Stefanos Tsitsipas musste derweil Überstunden für den Erstrundensieg einlegen. Der an Nummer zwei gesetzte Grieche Tsitsipas hat in seinem Auftaktduell mit dem Franzosen Gregoire Barrere die volle Distanz über drei Sätze gehen müssen. Nach 2:22 Stunden setzte er sich mit 6:7, 6:4, 7:6 durch.

Tsitsipas erst einfallslos, dann plötzlich stark

Gerade in Satz eins wirkte die Nummer fünf der Welt einfallslos, hatte erhebliche Probleme im Returnspiel. Zwar erspielte er sich sechs Breakchancen, konnte aber aus keiner einzigen Kapital schlagen. Stattdessen nutzte Barrere seine erste Chance auf den Satzgewinn, nachdem er vorher den Satzball für Tsitsipas im Tiebreak abgewehrt hatte.

Nach erneuten Startproblemen im zweiten Satz rappelte sich Tsitsipas dann auf, ihm gelang ein Rebreak zum 3:3. Anschließend drehte er die Partie. Auch im letzten Abschnitt überstand er nochmal kritische Momente, wehrte Breakbälle des Franzosen ab. Wieder ging es in den Tiebreak, der Tsitsipas als Sieger hervorbrachte.

Kyrgios wegen Knieverletzung außer Gefecht

In Nick Kyrgios musste derweil ein anderer Star seinen Start kurzfristig absagen. Den 28 Jahre alte Australier plagt eine Knieverletzung. Das teilte die Profiorganisation ATP am Montag mit.

Wenige Tage nach seinem Comeback auf der Tennis-Tour hat Kyrgios damit den nächsten Rückschlag erlitten. Der Australier hatte nach einer Knie-Operation in der vergangenen Woche in Stuttgart sein erstes Match in diesem Jahr bestritten, aber gleich in der ersten Runde verloren. Anschließend bat er seine Fans um Geduld.

Welche Auswirkungen seine Halle-Absage für Wimbledon hat, ist offen. Bei dem Grand-Slam-Turnier, das vom 3. bis 16. Juli ausgetragen wird, hatte Kyrgios im vergangenen Jahr erst im Endspiel gegen den serbischen Rekord-Grand-Slam-Gewinner Novak Djokovic verloren. Beim Rasenturnier in Halle rückte der russische Profi Aslan Karazew für ihn ins Feld.

Talfahrt von Oscar Otte geht in Halle weiter

Oscar Otte vollführt einen Schlag in der 1. Runde des ATP-Turniers in Halle.

Oscar Otte vollführt einen Schlag in der 1. Runde des ATP-Turniers in Halle.

Der Kölner Oscar Otte hat seine Talfahrt am Montag auch beim "Heimspiel" in Halle/Westfalen fortgesetzt und das erhoffte Erfolgserlebnis gegen Laslo Djere verpasst. Der 29-Jährige unterlag dem Serben in seinem Erstrundenmatch mit 6:7 (3:7), 3:6. Beim fünften Turnier nacheinander ist Otte damit in der ersten Runde gescheitert.

Otte in der Weltrangliste auf Rang 228 abgestürzt

2021 erreichte Otte bei den US Open das Achtelfinale und zeigte auch im folgenden Jahr mit seinem Drittrundeneinzug in Wimbledon, dass er auf höchstem Niveau mithalten kann.

Mittlerweile ist er aber in einer schwierigen Saison auf Weltranglistenrang 228 zurückgefallen und kann die sportliche Talfahrt derzeit nicht stoppen.

Ralf Weber von DTB für Lebenswerk ausgezeichnet

Abseits des rein sportlichen Geschehens zeichnete DTB-Präsident Dietloff von Arnim den Turnierdirektor des renommierten Rasenturniers in Halle/Westfalen, Ralf Weber, mit dem "DTB Award" für sein Lebenswerk aus.

"Was in Halle über die letzten Jahrzehnte aufgebaut wurde, ist einfach großartig und bemerkenswert", sagte von Arnim. In diesem Jahr feiert das Event sein 30. Jubiläum. Die Auszeichnung fürs Lebenswerk war 2018 bereits an Turnierinitiator Gerhard Weber verliehen worden, den 2020 verstorbenen Vater von Ralf Weber.