Mirko Lüdemann ist der Rekordspieler der Kölner Haie.

Legende der Kölner Haie DEL-Rekordspieler Lüdemann wird 50 Jahre alt

Stand: 15.12.2023 09:23 Uhr

Mirko Lüdemann hat eine Eishockey-Karriere der Superlative hingelegt - von 1993 bis 2016 ununterbrochen im Trikot der Kölner Haie. Nun feiert der DEL-Rekordspieler am Freitag (15.12.2023) seinen 50. Geburtstag.

Trikots von außergewöhnlichen Sportlern gehören unter das Stadiondach. So handhaben es im Eishockey die Kölner Haie, die ihre Legenden dadurch ehren, ihre Rückennummern für zukünftige Spieler nicht mehr zu vergeben. Stattdessen hängen die Jerseys von Goalie Peppi Heiß (1), Udo Kießling (4), Jörg Mayr (6), Ralf Philipp (8), Miroslav Sikora (11), Detlef Langemann (14) und Robert Müller (80) über der Fankurve.

Haie-Legende Mirko Lüdemann feiert 50. Geburtstag

Einer, der ebenfalls dort verewigt ist: Mirko Lüdemann. Der Abwehrspieler, der mit der Zwölf auf dem Rücken als personifizierter Superlativ in die Geschichte der Kölner Haie und der gesamten DEL einging, feiert am Freitag (15.12.2023) seinen 50. Geburtstag.

Müller könnte Lüdemann noch Platz eins streitig machen

Damit ist die emotionale Verabschiedung Lüdemanns vom aktiven Eishockey nun schon acht Jahre her. Mit 42 Jahren beendete der Rekordmann seine lange Karriere, die er von 1993 bis 2016 im Trikot des KEC verbrachte. Das gaben die Kölner damals drei Tage nach dem Halbfinal-Aus gegen den EHC München bekannt.

Spieler der 1. Bundesliga/DEL mit über 1.000 Partien (15.12.2023)
Spieler Position Einsätze
Mirko Lüdemann Abwehr 1.197
Sebastian Furchner Flügelstürmer 1.119
Yannic Seidenberg (bis 2026 gesperrt) Abwehr 1.092
Daniel Kreutzer Flügelstürmer 1.066
Niki Mondt Center 1.060
Moritz Müller (noch aktiv) Abwehr 1.036
Patrick Köppchen Abwehr 1.026

Lüdemann war der erste Profi, der in Deutschland die 1.000-Spiele-Marke knackte. Er amtiert immer noch als DEL-Rekordspieler (1.197 Einsätze). Jemand, der - abgesehen vom mit einer Dopingsperre belegten Yannic Seidenberg (39) - dem ewigen "Lüde" noch Platz eins streitig machen könnte, kommt aus den eigenen Reihen: Haie-Kapitän Moritz Müller (37) steht Mitte Dezember 2023 bei 1.036 Spielen.

Sollte der Körper mitmachen und Müller etwa in den nächsten drei Jahren noch einen Großteil der üblichen 52 Spieltage pro Jahr und möglichen Playoffs bestreiten, stehen seine Chancen nicht schlecht.

In der DDR aufgewachsen: Köln wird Lüdemanns neue Heimat

Lüdemann war einst für Müller ein wichtiger Fixpunkt. Der erfahrene Verteidiger nahm den Jungspund nach etwas Anlaufzeit an die Hand - als Müller neu im Team war, sah das aber noch anders aus, wie Lüdemann im Februar 2023 anlässlich Müllers 1000. Einsatz dem "Express" beschrieb: "Dann gab es mal einen jungen Spieler, der saß sogar mal einen Monat, 16 Spiele, neben mir. Ich wusste nicht, wie er hieß."

Müllers Chancen, ihn als DEL-Rekordspieler vom Thron zu stoßen, schätzte er so ein: "Es müssen viele Dinge passen. Grob wären das noch vier Jahre, die man noch mal knallen muss. Körper, Verletzungen, das Mentale - da muss alles stimmen."

Und bei Lüdemann, der in der DDR nahe der polnischen Grenze (Weißwasser) groß geworden war, hat bei den Kölner Haien über eine sehr lange Zeit sehr viel gestimmt. Köln wurde für Lüdemann zur Wahlheimat, nachdem er die Jugend von Eissport Weißwasser (Profis: Lausitzer Füchse) durchlaufen und 1991 für zwei Jahre in Kanada gespielt hatte.

Titelvitrine der KEC-Legende kann sich sehen lassen

Auf seine Titelsammlung kann er mit Stolz zurückblicken: Der Verteidiger wurde 1995 und 2002 mit Köln Deutscher Meister, gewann außerdem jeweils einmal den deutschen Eishockeypokal (2004) und den internationalen Spengler Cup (1999). 2022 wurde er in die Ruhmeshalle des deutschen Eishockeys aufgenommen.

Mit der Nationalmannschaft nahm Lüdemann an den A-Weltmeisterschaften zwischen 1994 und 1997 sowie 2001, 2003 und 2004 teil. Auch bei den Olympischen Spielen 1994, 1998 und 2002 war er mit von der Partie. In 132 Einsätzen für Deutschland erzielte er 13 Treffer.

Lüdemann nach wie vor bei Kölner Haien beschäftigt

Das Karriereende des Ausnahmespielers wurde dann im April 2016 bekanntgegeben. Ohne Groll wurde Lüdemann, der mit fortgeschrittenem Alter nur noch Jahresverträge unterschrieb, zitiert: "Vor 23 Jahren war ich der junge Spieler, der einen Platz im Team bekam, um mich weiter zu entwickeln, jetzt ist es ein anderer." Und er hängte an: "Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung."

Nach seinem emotionalen Abschiedsspiel ("Lüdes letzte Eiszeit") im September 2016 widmete er sich voll und ganz seinem neuen Job. Natürlich bei den Kölner Haien. Dort ist Lüdemann seitdem im Marketing- und Nachwuchsbereich tätig.