Jonas Weik, Torschütze David Otto und Abu-Bekir Ömer El-Zein jubeln über das 1:0 des SV Sandhausen gegen den MSV Duisburg.

Fußball | 3. Liga Verdienter Heimsieg des SV Sandhausen gegen den MSV Duisburg

Stand: 25.11.2023 16:10 Uhr

In der 3. Liga besiegte der SV Sandhausen am Samstag den MSV Duisburg verdient mit 2:0. Es war der erste Heim-Dreier nach fünf sieglosen Spielen am Hardtwald.

Fünf Liga-Heimspiele war der SV Sandhausen ohne Sieg. Gegen Tabellen-Schlusslicht MSV Duisburg setzten die Kurpfälzer vor 5.000 Zuschauern endlich wieder ein Zeichen im Hardtwald und sicherten sich beim 2:0 einen verdienten Dreier. Der SVS blieb damit in der 3. Liga unter dem neuen Trainer Jens Keller bei zwei Siegen und zwei Unentschieden auch im vierten Spiel ungeschlagen und darf weiter zumindest Richtung Relegationsplatz schielen.

Highlights SV Sandhausen - MSV Duisburg 2:0

Sandhausen startete mit einer personellen Änderung gegenüber dem 1:1 von Bielefeld in die Partie. Als Innenverteidiger stand Felix Göttlicher für Alexander Fuchs in der Startelf. Göttlicher hatte sich bereits während der Länderspielpause beim 4:1 im Landespokal gegen den SV Waldhof empfohlen. Beim MSV spielten Kölle, Bitter und Müller für Girth, Michelbrink (beide auf der Bank) und Ekene (Knieverletzung).

Duisburg überrascht mit Innenverteidiger Mai als Mittelstürmer

Duisburg, unter dem neuen Trainer und Ex-Kaiserslauterer Boris Schommers noch sieglos, startete mit einer interessanten personellen Variante: Der gelernte Innenverteidiger Sebastian Mai, mit 1,95 Metern groß und wuchtig, agierte in Sandhausen als zentraler Stürmer.

Die erste knifflige Szene gehörte nach sechs Minuten aber den Gastgebern. Alexander Mühling versuchte per Rückzieher den Ball in den Fünfmeterraum zu hebeln, das Spielgerät klatschte dabei gefährlich für Duisburgs Keeper Vincent Müller aufs Lattenkreuz und von dort ins Toraus.

Bitter und Hennings mussten frühzeitig verletzt raus.

Das Duell der ehemaligen Zweitligisten wirkte in der Anfangsphase zerfahren, dazu kamen mehrere längere personelle Unterbrechungen. Beim Tabellenletzten musste bereits nach 16 Minuten Verteidiger Joshua Bitter verletzt raus. Für ihn kam Tobias Fleckstein in die Partie. Kurz danach sackte auch Sandhausens Torjäger Rouwen Hennings nach einem Sprint zu Boden. Der mit sechs Saisontreffern beste SVS-Schütze musste für Abu-Bekir El-Zein ausgewechselt werden.

Chancen in der ersten halben Stunde? Fehlanzeige. Am ehesten sorgte noch der MSV mit dem Schuss von Niklas Kölle nach 25 Minuten, der von Geschwill gerade noch geblockt wurde, für Herzklopfen in der prall gefüllten Gästekurve.

SVS-Führung nach 32 Minuten durch David Otto

Nach 32 Minuten hatte SVS-Innenverteidiger Felix Göttlicher die Führung auf dem Kopf, seinen Ball aus fünf Metern aber holte Duisburgs Torhüter Vincent Müller sensationell mit der Faust aus der unteren Torecke. Es war eine Art Hallo-Wach für die bis dahin eher biedere Partie, denn nur Sekunden später führte eine feine Kombination der Hausherren doch noch zum 1:0. Der fußballerisch hochtalentierte 19-jährige Livan Burcu spielte David Otto frei, und der frühere Hoffenheimer Bundesliga-Seler hatte keine Mühe, aus kurzer Distanz den Ball an Müller vorbei ins Tor zu schießen (34. Minute). Es war der fünfte Saisontreffer für Otto.

Duisburg, seit acht Spielen auswärts ohne Sieg, reagierte schnell, scheiterte mit dem nächsten vielversprechenden Angriff aber gleich zweimal am Alu. Erst schoss Sebastian Mai den Ball an den Pfosten. Den nachfolgenden Kopfball des Ex-Sandhäusers Thomas Pledl lenkte SVS-Keeper Nikolai Rehnen mit einem phantastischen Reflex gleich nochmal an das Torgestänge.

MSV-Kapitän Sebastian Mai beim 2:0 als tragische Figur

Sandhausen hinten mit Glück und Geschick, und vorne gleich auch nochmal: Einen flach geschossenen Eckball von El-Zein lenkte MSV-Kapitän Sebastian Mai mit der Hüfte in die eigenen Maschen. Das 2:0 für den SV Sandhausen nach 44 Minuten, ein klassisches Eigentor der bedauernswerten Duisburger. Und Sebastian Mai vorne wie hinten als tragische Figur in einer bis zur Pause umkämpften Partie mit überlegenen und im Angriff effektiven Sandhäusern.

Nach der Pause setzte wieder Sandhausen das erste Ausrufezeichen. Ein Kopfball von Felix Göttlicher war aber nach 57 Minuten und Mühlings Ecke bei Vincent Müller in sicheren Händen. Wenn Duisburg ab und zu mal vor dem Tor des SVS auftauchte, hatte fast immer Verlegenheits-Mittelstürmer Mai die Füße im Spiel. So auch in der 61. Minute, als der Direktschuss des Kapitäns einmal mehr nicht ins Ziel fand.

Sandhausen verteidigt den Zwei-Tore-Vorsprung

MSV-Trainer Boris Schommers setzte gleich danach personell alles auf eine Karte und reagierte mit einem Dreierwechsel: Castaneda, Bakalorz und Pusch kamen für Stierlin, Jander und Robin Müller. Sandhausen ließ es im Gefühl der Zwei-Tore-Führung ruhiger angehen, vermied das Risiko, kam aber dennoch zur nächsten Großchance, als der für Stolze eingewechselte Maciejewski nach 70 Minuten den Ball aus guter Position ins Obergeschoss setzte.

Mehrfach kräftig durchatmen musste SVS-Trainer Jens Keller in der Schlussphase, als zunächst Duisburgs Rolf Feltscher aus zentraler Position flach abzog, sein Keeper Nikolai Rehnen aber schnell unten war und hielt. Kurz darauf verzog Kollege Hamza Anhari nur knapp. Die letzte Chance des Spiels gehörte dem SV Sandhausen, als der quirlige El-Zein in der Nachspielzeit am Duisburger Tor vorbeischoss.

Am Ende stand ein 2:0 für die Gastgeber aus der Kurpfalz, das vom Ergebnis her völlig in Ordnung ging. Duisburg zeigte sich in der Offensive zu selten gefährlich und bleibt am Tabellenende.