Serhou Guirassy und andere VfB-Spieler bejubeln ein Tor.

Fußball | Bundesliga Guirassy, Guirassy, Guirassy! Beim VfB Stuttgart geht der "Wahnsinn" weiter

Stand: 07.10.2023 19:52 Uhr

Serhou Guirassy erzielt wieder drei Tore und lässt den VfB Stuttgart auch gegen den VfL Wolfsburg jubeln. Seine Bilanz wird immer besser, die Superlative werden knapper.

Wahnsinn. Wenn es ein Wort gibt, das nach dem Heimsieg des VfB Stuttgart gegen den VfL Wolfsburg passender kaum sein könnte und auffallend häufig gebraucht wurde, dann ist es ganz eindeutig: Wahnsinn.

"Es ist schon der Wahnsinn, was aktuell passiert", sagte VfB-Profi Chris Führich im Gespräch mit SWR Sport, nachdem die Schwaben die Niedersachsen am Samstagnachmittag trotz Rückstand mit 3:1 (0:1) bezwungen hatten: "Das ist unbeschreiblich. Wir sind unfassbar glücklich, dass wir diesen Lauf haben."

Man kann nur erahnen, in welchem emotionalen Ausnahmezustand sich der 25-Jährige in diesen Tagen befinden dürfte. Der Sieg gegen den gut in diese Bundesliga-Saison gestarteten VfL gelang Führich und Co. nur einen Tag nach dessen erstmaliger Nominierung für die Fußball-Nationalmannschaft.

Serhou Guirassy beim VfB Stuttgart: Tore und Rekorde

"Ich freue mich mega, das ist für mich unbeschreiblich", sagte der Offensivspieler. Und bemühte dann, mit Blick auf den Matchwinner, noch einmal das Wort des Tages: "Serhou ist Wahnsinn. Die Tore – einfach überragend."

Serhou Guirassy, wer auch sonst, drehte die Partie gegen Wolfsburg nach der Gästeführung durch Yannick Gerhardt (34. Spielminute) quasi im Alleingang. Sein Dreierpack binnen einer Viertelstunde (67., 78., 82.) bescherte dem VfB neben dem sechsten Sieg im siebten Saisonspiel auch die vorübergehende Tabellenführung – und ihm selbst weitere Rekorde und Superlative.

Guirassy ist mit jetzt 13 (!) Saisontoren in sieben (!!) Spielen historischer Rekord-Torschütze der Bundesliga – noch nie gab es in der Geschichte dieser Liga einen Fußballer, der zu diesem frühen Zeitpunkt so viele Treffer auf dem Konto hatte.

Einen Dreierpack hatte der 27-Jährige in dieser Saison bereits beim Auswärtssieg in Mainz erzielt, nun also ein richtiger Hattrick, der erste eines Stuttgarters seit dem Cacau-Hattrick im Februar 2010 in Köln. Und um ein Haar auch der schnellste, einzig der Schwede Jan Olsson war bei einem Auswärtsspiel in Oberhausen vor 44 Jahren schneller und erzielte drei Tore in lediglich elf Minuten.

Auch die Statistiken des VfB werden immer besser

Als würde das alles nicht schon für einen gelungenen Stuttgarter Fußball-Nachmittag reichen, wird auch das clubeigene Geschichtsbuch immer dicker. Neuer Vereinsrekord dank fünf Liga-Siegen in Folge mit mindestens zwei Toren Unterschied? Check. Längste Siegesserie seit Januar 2016? Check. Beste Zwischenbilanz mit 18 Punkten aus sieben Spielen? Check.

Das Volksfest Cannstatter Wasen geht an diesem Wochenende zu Ende, der Lauf des VfB scheint immer weiterzugehen. Der Triumph Südkoreas bei den Asienspielen mit dem Stuttgarter Woo-yeong Jeong im Kader sorgt am Neckar zusätzlich für gute Laune.

VfB-Trainer Hoeneß: "Das muss man genießen"

"Unheimlich ist vielleicht das falsche Wort, aber das heute war schon etwas Besonderes", sagte Trainer Sebastian Hoeneß: "Wir spielen eine richtig gute zweite Halbzeit und gewinnen verdient gegen eine richtig gute Mannschaft. Das ganze Stadion tobt, wir haben jetzt 18 Punkte – das ist schon enorm. Das muss man genießen."

Spricht der Coach über seine Top-Spieler Führich (fünf Vorlagen, Liga-Bestwert) und allen voran Guirassy, gerät auch er ins Schwärmen: "Unglaublich! Ich spreche zwar immer von der Team-Leistung, aber am Ende muss ja dann doch einer die Dinger veredeln. Und wie er das gemacht hat war enorm. Serhou ist für uns der Matchwinner." Es fehlte nicht viel, und auch dem Trainer des VfB Stuttgart wäre das Wörtchen 'Wahnsinn' über die Lippen gerutscht.