FCK-Trainer Torsten Lieberknecht

Fußball | 2. Bundesliga FCK-Trainer Lieberknecht: "Dann war der Stecker gezogen"

Stand: 18.05.2025 20:05 Uhr

Der FCK verpasst die Relegation und beendet die Saison auf dem siebten Tabellenplatz. Torsten Lieberknecht zieht nach der Niederlage in Köln ein erstes Saisonfazit.

Von SWR

Torsten Lieberknecht, während hier die Zweitliga-Meisterschaft in Köln gefeiert wird, tut das sicherlich ein Stück weit weh, das Spiel hier nicht gewonnen zu haben. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Torsten Lieberknecht: Ja, das ist genau das. Es ist die Enttäuschung, dass wir dieses Spiel hier verloren haben, vor allem auch deutlich verloren haben. Ich trauere ein bisschen der sechsten Minute nach, in der wir eine Riesenchance hatten, mit 1:0 in Führung zu gehen. Dann, glaube ich, gibt es einen Schockmoment, der vielleicht dem Spiel eine ganz andere Wendung gibt. Wir waren dann im Anschluss in der Verteidigung einfach nicht auf dem Level, hier heute zu Null zu spielen und das Spiel länger offen zu halten.

Auch wenn wir im Anschluss immer noch einmal die eine oder andere Möglichkeit hatten. Ein Freistoß von Marlon Ritter, Erik Wekesser hatte einen guten Abschluss, den Marvin Schwäbe gut hält. Es gab Momente, nur dann fiel das 2:0, 3:0 und dann war der Stecker gezogen und wir haben einfach dieses Spiel zuende gespielt.

Ich finde trotzdem, dass die Jungs alles irgendwie versucht haben, um nochmal ein Tor zu schießen und sich zu wehren, aber es war dann schwer.

Da muss man festhalten, dass man als anständiger Verlierer dem 1. FC Köln einfach zum Sieg gratulieren muss und vor allen Dingen auch zum Aufstieg, zur Meisterschaft - genauso wie dem HSV und auch der Spielvereinigung Elversberg, die sich das redlich verdient hat, jetzt über die Relegation vielleicht noch einmal diesen ganz großen Schritt zu machen.

Friedhelm Funkel hatte unter der Woche nochmals unterstrichen, dass Sie einander mögen, dass Sie gut befreundet sind. Mussten Sie auch so ein Stück weit schmunzeln: Friedhelm Funkel ist zum siebten Mal jetzt aufgestiegen in die Bundesliga. Ist es der Trainerfuchs, über den man schmunzeln kann, auch als Kollege?

Nein, es ist einfach über all die Jahre ein wertschätzender Umgang gewesen. Das jetzt heute ist natürlich auch sein Verdienst, aber man darf auch den Vorgänger Gerhard Struber nicht vergessen, der auch mitgewirkt hat, dass der FC auf diese Punktzahl gekommen ist. Aber Friedhelm hat jetzt sein Können mal wieder unter Beweis gestellt. Für ihn kann man sich auch freuen, genauso wie für den FC. Trotzdem sind wir - und ich besonders - ganz enttäuscht, dass wir heute das Spiel verloren haben.

Die Chance, vielleicht doch noch an den Relegationsplatz zu kommen, war heute minimal, da hätte von den Konstellationen her viel ineinander greifen müssen. Wie fällt Ihr Fazit zum Saisonende aus?

Na gut. Wir hatten jetzt die vier Spiele und haben eigentlich eine gute Punktzahl gehabt - bis heute. Und ich finde, es gibt gute Erkenntnisse aus all den Spielen. Wir waren auch mit den Momenten des Sieges nicht ganz zufrieden. Aber es ging einfach ums Punkten, um eine Chance. Die Ausgangsposition war mal weit weg, die haben wir uns wieder erarbeitet.

Es gibt auch wichtige Erkenntnisse für die Planungen und für all das, was dann ab der nächsten Saison besser werden soll. Und es gibt auch viele Dinge, die absolut okay waren, auf denen man aufbauen kann. Fakt ist, wir haben natürlich massiv viele Gegentore bekommen über die Saison hinweg. Das ist ein Thema, das wir mit Sicherheit angehen müssen.

Setzt man sich jetzt morgen vielleicht noch mal zusammen und fährt dann in den Urlaub, um runterzukommen, oder wie ist der Plan?

Morgen treffen wir uns wieder mit der Mannschaft und werden den heutigen Tag noch mal kurz besprechen. Und dann werden wir uns nächste Woche mit Sicherheit die Zeit nehmen, mit den Verantwortlichen zusammen alles zu besprechen und Weichen zu stellen.

Sendung am So., 18.5.2025 21:45 Uhr, SWR Sport, SWR