Die Spieler der BR Volleys bejubeln einen Punkt gegen Lüneburg. (Foto: IMAGO / Anton Hoefel)

Final-Serie um Volleyball-Meisterschaft Volleys gewinnen zweites Spiel in Lüneburg und stehen vor Titelgewinn

Stand: 01.05.2025 21:13 Uhr

Die BR Volleys gewinnen auch das zweite äußerst umkämpfte Spiel der Final-Serie in Lüneburg und haben die Möglichkeit, am Samstag die deutsche Meisterschaft in der heimischen Max-Schmeling-Halle zu gewinnen.

Die BR Volleys sind in der Volleyball-Bundesliga nur noch einen Sieg von der Titelverteidigung entfernt. Die Berliner gewannen am Donnerstagabend bei der SVG Lüneburg auch das zweite Spiel der Finalserie mit 3:1 (25:23; 21:25; 25:20, 25:22) und können damit am Samstag in der Max-Schmeling-Halle den 15. Meistertitel perfekt machen.
 
In der mit 3.200 Zuschauern ausverkauften Halle in Lüneburg ging der erste Satz mit 25:23 knapp an die Gäste, die aber wenig später den Satzausgleich hinnehmen mussten. Den dritten Satz holten die Berliner mit 25:20, und als sie im vierten Satz einen 11:13-Rückstand durch einen 5:0-Lauf drehen konnten, war die Partie praktisch entschieden.

Lüneburger bereiteten Volleys Probleme

Die Berliner erwischten einen herausragenden Start und gingen samt Ass und mehreren erfolgreichen Challenges mit 4:0 in Führung – und zwangen die Hausherren früh zur ersten Auszeit. Die Ansprache sollte zumindest eine kleine Wirkung zeigen, denn dank guter Lüneburger Blocks und Berliner Aufschlagfehler spielten sich die Niedersachsen in ihrer heimischen Spielstätte in einen kleinen Rausch und verkürzten auf 11:9.
 
Die Volleys unterbrachen die Lüneburger Serie durch eine Auszeit und den Ausbau der Führung auf 12:10. Nehemiah Mote und Jakes Hanes liefen nun zur Topform auf. Moritz Reichert lieferte zudem Aufschlaghammer nach Aufschlaghammer.

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Da sich die Lüneburger nicht aufgaben und selbst immer wieder gute Blocks setzten, hielten sie den Satz offen und verkürzten zwischenzeitlich auf 21:19. Volleys-Coach Joel Banks war sichtlich unzufrieden und nutzte eine zweite Auszeit. Sehr knapp entschieden die Volleys den Satz mit 25:23 für sich.

Lüneburg dreht im zweiten Satz auf

Der knappe Verlauf im ersten Satz schenkte Lüneburg Mut, sie kamen mit viel Druck aus der kurzen Pause. Es klappte nun alles beim Heimteam, ein Ass führte zur 10:6-Führung – und zur ersten Berliner Auszeit. Sie suchten nach Zugriff und Souveränität. Auch im Anschluss blieb die SVG das tonangebende Team, baute ihre Führung auf 14:9 aus.
 
Die Volleys litten unter schwachem Blockspiel und irritierend vielen Aufschlagfehlern. So konnten sie kein Momentum für sich entwickeln und liefen den glänzend aufgelegten Lüneburgern hinterher. Spätestens nach dem Ass zum 20:13 für Lüneburg bestand kein Zweifel mehr daran, wer diesen Satz für sich entscheiden würde. Zwar bäumten sich die Berliner noch einmal sichtlich auf, indem sie sich auf die Basics besannen, doch Lüneburg glich mit 25:21 aus.

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Berliner Kraftakt zum 2:1

Die Volleys starteten mit Wut im Bauch in den dritten Satz, gingen mit 3:1 in Führung, doch erneut war es das eigene fehlerhafte Agieren, das die Lüneburger im Spiel hielt. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe und schnellem Tempo.
 
Im Kontrast zum zweiten Satz ließen sich die Volleys von ihrem eigenen eher wankelmütigen Auftreten nicht so sehr verunsichern. Auf einen eigenen Patzer folgte gerne auch mal ein Ass oder spektakulärer Block – und so konnte Berlin die knappe Führung in einem ausgeglichenen Spiel immer wieder aufrechterhalten. Die Volleys konnten sich vor allem auf Hanes, verlassen.
 
Die Volleys hievten sich trotz starker Lüneburger in die Crunch Time und den 24:19-Satzball, den sie im zweiten Anlauf auch holten.

Hanes macht den Unterschied

Auch im vierten Satz ging es sehr ausgeglichen zu. Dass Lüneburg zwischenzeitlich mit 11:9 führte, lag vor allem an der herausragenden Abwehrarbeit – sie kratzten in der Phase auch die schier unmöglichen Bälle noch vom Boden weg. Da die SVG aber immer wieder Fehler einstreute, konnte sie sich nicht absetzen – 13:13.
 
Und immer wieder war es Jakes Hanes, der den Unterschied für die Volleys ausmachte – der US-Amerikaner präsentierte sich in beeindruckender Form, bretterte ein Ass nach dem anderen heraus. Es waren vor allem seine Aktionen, aber auch die Aufschläge von Reichert, die den Satz mit 18:15 auf die Berliner Seite kippen ließen. Im Schlussspurt setzte sich allmählich die Klasse und Erfahrung der Volleys durch, sie ließen sich die Führung nicht mehr nehmen und gewannen das umkämpfte Spiel durch einen 25:22-Satzerfolg.

Sendung: rbb24, 01.05.2025, 21.45 Uhr