Marc-Oliver Löw (Direktor IAT, l.) und Michael Nitsch (Direktor FES, r.) auf einer Pressekonferenz. Quelle: imago images/Ed Gar

FES und IAT Drastische Mittelkürzungen für Sport-Institute offenbar vom Tisch

Stand: 18.10.2023 19:28 Uhr

Die von der Bundesregierung im Haushaltsentwurf geplanten Mittelkürzungen für das Institut
für die Forschung und Entwicklung von Sportgeräten in Berlin (FES) und das Institut für
Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig (IAT) sind offenbar abgewandt.
 
Das erklärte am Mittwoch die Leipziger Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta (Grünen) bei "Sport im Osten" im MDR.

Florin Boeck (Projektentwickler Para, l.) + Michael Nitsch (Direktor FES, r.). Quelle: imago images/Ed Gar
"Es könnte passieren, dass Geräte für Olympia nicht mehr geliefert werden können"

Seit Jahrzehnten sind Sportlerinnen und Sportler mit Geräten des Berliner FES bei Welt-, Europameisterschaften und Olympischen Spielen erfolgreich. Dem Institut, das Bobs, Kanus und Co. entwickelt, drohen nun allerdings gewaltige finanzielle Kürzungen.mehr

Löw und Nitsch bremsen

Demnach habe der Haushaltsausschuss des Bundestags im nächsten Jahr die finanziellen Mittel für das IAT und das FES sogar um 5,4 Millionen Euro erhöht. Statt 17,2 sollen nun offenbar 22,6 Millionen Euro zu den Instituten fließen. Eigentlich hatte das für Sport zuständige Bundesinnenministerium den Etat um vier Millionen Euro kürzen wollen.
 
"Wir freuen uns natürlich über dieses positive Zeichen. Gleichzeitig ist uns sehr wohl bewusst, dass tatsächliche Planungssicherheit erst besteht, wenn das Haushaltsgesetz im Dezember im Bundestag verabschiedet ist", sagte IAT-Direktor Marc-Oliver Löw am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
 
Auf rbb-Nachfrage bestätigte FES-Direktor Michael Nitsch, dass man positive Signale erhalten habe, aber dennoch bis Dezember abwarten wolle, wenn der Bundestag den Haushalt verabschieden soll.

Arbeitsplätze sollen gesichert sein

Für Piechotta, Mitglied im Haushaltsausschuss, hatdas IAT die Planungssicherheit aber schon jetzt, wie er sagt. "Es kann im Olympiajahr 2024 als Leuchtturm der Sportwissenschaft und wichtige Säule des deutschen Spitzensports sein Engagement gerade im Bereich des Parasports fortsetzen", sagte die Politikerin und betonte, dass "Arbeitsplätze für alle Mitarbeiter abgesichert" seien.
 
Nach Bekanntwerden der Kürzungsabsichten hatte es quer durch den deutschen Sport Solidaritätsbekundungen mit den beiden Instituten gegeben, die mit ihrer Arbeit an rund dreiviertel aller deutschen Olympia-Medaillen beteiligt sind. Bei den Olympischen Winterspielen in Peking waren 21 Medaillen mit Know-how von IAT und FES gewonnen worden.

Sendung: rbb24, 18.10.23, 21:45 Uhr