
Basketball-Bundesliga Alba trotz Aufholjagd gegen Ulm vor dem Aus
Alba taumelt dem frühen Aus entgegen: Auch das zweite Spiel der Viertelfinal-Serie gegen Ulm ging verloren - auch wegen einer miserablen Dreierquote.
Alba Berlin hat auch das zweite Viertelfinal-Spiel gegen Ratiopharm Ulm verloren. In der heimischen Arena am Ostbahnhof unterlag der Hauptstadt-Basketballklub den Gästen am Mittwochabend mit 62:74 (27:47). Bester Werfer des Spiels war der Ulmer Ben Saraf mit 15 Punkten.
Das unterlegene Team von Trainer Pedro Calles darf sich in der Best-of-Five-Serie keine Niederlage mehr erlauben. Das dritte und möglicherweise entscheidende Erstrundenspiel findet am Samstag (18:30 Uhr) in der Arena in Ulm statt.

Schlechte Alba-Dreierquote lässt Ulm davonziehen
Zwei Ballverluste leistete sich Alba gleich in seinen ersten beiden Angriffen. Die Gastgeber schienen damit auf dem zweifelhaften Pfad weiterzugehen, den sie im ersten Spiel gegen Ulm eingeschlagen hatten: Bahnbrechende 23 Turnovers waren am Samstag mitentscheidend dafür, dass die Berliner den Playoff-Auftakt verloren geben mussten. Die beiden verlorenen Bälle blieben zumindest in der Anfangsphase des zweiten Spiels die Ausnahme, dennoch kamen die Berliner nicht in Tritt. 5:18 stand es nach fünf Minuten, weil Alba erneut ein wackliges Händchen beim Abschluss offenbarte, während die Gäste erbarmungslos trafen und zwischenzeitlich drei Dreipunkte-Versuche in Serie versenkten. Coach Calles nahm die Auszeit – die für die Mannschaft offenbar einem Weckruf gleichkam.
Die Mannschaft um Justin Bean stabilierte sich in der Folge, verteidigte eng, zwang den Gegner zu halbgaren Wurfversuchen und fand im Angriff seinen Flow. Mit einem 8:0-Lauf gestaltete der Siebtplatzierte der Regulären Saison die Partie wieder offen, 18:22 stand es nach dem ersten Viertel.
Doch vor den Augen des einstigen Alba-Jugendspielers und heutigen NBA-Stars Franz Wagner gaben die Hausherren in der Folge ihre größte Schwäche an diesem Abend preis: die Dreierquote. Im zweiten Viertel vergaben die Berliner jeden Distanzversuch (Quote null von acht). Die völlig verunsicherten Gastgeber begannen gar, einfachste Korbleger zu verlegen. In dieser Phase zog Ulm davon, führte vorübergehend mit 22 Punkten (Pausenstand 27:47).

Berliner 14:0-Run im Schlussviertel nicht genug
Nach dem Seitenwechsel sorgte ein erfolgreicher Dreipunktewurf Malte Delows für erleichterten Jubel in der Arena. Zuvor hatte Alba lediglich einen von 13 Dreiern getroffen (acht Prozent). Doch auch dieser Treffer des Berliner Eigengewächses änderte nichts an der Tatsache, dass der elfmalige Deutsche Meister eine mangelhafte Wurfauswahl traf, schlampig im Passspiel blieb und in der Verteidigung der geballten Ulmer Physis zu wenig entgegenzusetzen wusste. Der Stand von 40:61 nach dem dritten Spielabschnitt schien bereits einer Vorentscheidung gleichzukommen.
Doch im Schlussviertel sorgten zahlreiche Ulmer Nachlässigkeiten in der Verteidigung und vor allem eine Punktesequenz des besten Berliners Bean (sieben in Folge) dafür, dass die Zuschauer beim Stand von 54:61 noch mal von einem Basketball-Wunder träumen durften - mit einem 14:0-Run gingen die Gastgeber in das vierte Viertel. Nun ging es Schlag auf Schlag. Doch immer, wenn ein Berliner in der Schlussphase durch einem Korberfolg die heimische Halle zum Beben brachte, hatten die Gäste ihrerseits die passende Antwort parat.
Und so ist Berlin nach der Heimpleite bereits am kommenden Samstag gezwungen, das Auswärtsspiel in Ulm zu gewinnen, um das frühe Aus abzuwenden.
Sendung: ARD Morgenmagazin, 22.05.2025