Werder-Spieler Marco Friedl, Amos Pieper, Rafael Borré und Olivier Deman laufen nebeneinander den Weg zum Trainingsplatz entlang.

Spätspiel um 18.30 Uhr Doppelter Druck vor Werders Krisen-Duell mit Köln

Stand: 23.09.2023 17:14 Uhr

Bremen und Köln waren die großen Verlierer des vergangenen Spieltags. Wem gelingt heute ab 18:30 Uhr der Befreiungsschlag? Die Statistik spricht eher nicht für Werder.

1. Unter Druck

Werder und Köln gehörten zu den Verlierern des 4. Spieltags, beide Traditionsklubs hängen gleich unten mit drin und mussten bereits drei Niederlagen einstecken, kein Bundesligist verlor öfter. Werder bringt sich vor allem durch die Auswärtsschwäche zu Hause unter Druck (saisonübergreifend wurden die letzten fünf Gastspiele verloren). Der FC weiß eh nicht mehr so recht, wie sich Gewinnen anfühlt, und ist seit sechs Bundesliga-Partien sieglos – einen längeren derartigen Negativlauf gab es unter Coach Steffen Baumgart noch nie.

2. Wenige Torschüsse, viele Großchancen

Bei keinem Verein ist in dieser Saison die Differenz zwischen gegnerischen und eigenen Torschüssen so groß wie bei Werder (45:78 aus Bremer Sicht), doch ist das nur die halbe Wahrheit: So erspielte sich kein Team mehr Großchancen als die Bremer (elf), die aber immerhin auch sieben zuließen. Möglichkeiten gibt es also hüben wie drüben. Auch diese Zahlen zeigen deutlich, dass man das Team von Coach Ole Werner noch nicht recht einschätzen kann, immer wieder gibt es erfreuliche Tendenzen, die sich dann mit weniger erfreulichen schnell abwechseln.

3. FC-Kantersieg im Hin-, Werder-Jubel nach dem Rückspiel

Letzte Saison trafen sich die beiden Klubs am 16. und 33. Spieltag, es gab dabei jeweils für ein Team eine Menge zu feiern. So siegte Köln im Hinspiel zum Jahresauftakt 2023 zu Hause mit 7:1, feierte den höchsten Sieg seit 40 Jahren und schenkte den Bremern allein in der 1. Hälfte fünf Tore ein. Für Werder-Coach Ole Werner war es seine höchste Niederlage als Profitrainer. Das Rückspiel endete weniger spektakulär mit 1:1 und hatte dennoch große Auswirkungen: Durch den Punkt und die Ergebnisse in den anderen Stadien stand nach der Partie der Bremer Klassenerhalt rechnerisch fest.

4. Treffen mit dem Ex

Mitchell Weiser spielte einst beim 1. FC Köln und gab im Februar 2012 im Alter von 17 Jahren sein Bundesliga-Debüt für die Geißböcke, bevor es ihn zu den Bayern zog. Mit Leonardo Bittencourt versuchte ein anderer als Megatalent gerühmter Spieler vor langer Zeit sein Glück bei Köln, doch wie bei fast allen Stationen reichte es auch bei den Geißböcken zwischen 2015 bis 2018 nie zum dauerhaften Stammspieler. Der Techniker ist nun auch bei Werder wieder Reservist, saß zuletzt drei Mal in Folge zu Spielbeginn auf der Bank. Es gibt aber auch Ex-Bremer beim FC, Davie Selke stieg 2021 mit Werder ab, Florian Kainz bestritt seine ersten 52 Bundesliga-Partien bis zu seinem Wechsel nach Köln im Januar 2019 für die Grün-Weißen.

5. Kein Lieblingstermin für Werder

Werder verlor im Jahr 2023 alle Topspiele an einem Samstagabend und diese Misere wurde ausgerechnet vom 1. FC Köln eingeleitet, der Werder am 16. Spieltag der Vorsaison zum Jahresauftakt mit 7:1 abschoss. Beim FC ging es hier seit der Winterpause wechselhaft zu, dem Kantersieg gegen Werder folgten in den weiteren Topspielen zwei Heimniederlagen gegen Dortmund (1:6 und zum Auftakt dieser Saison knapp mit 0:1).

Mehr zu Werder Bremen: