Trainer Christiano Adigo von Phönix Lübeck

NDR-Sport Phönix Lübeck: Pokal-Hit gegen Borussia Dortmund wohl in Hamburg

Stand: 07.06.2024 17:10 Uhr

Fußball-Regionalligist Phönix Lübeck will seine Erstrunden-Partie im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund im Hamburger Volksparkstadion austragen. Die Verhandlungen mit dem Stadtrivalen VfB Lübeck über eine Nutzung des Stadions an der Lohmühle waren zuvor gescheitert, die Phönix-Heimspielstätten Buniamshof und Flugplatz kommen für das Spiel nicht infrage.

Die Phönix-Verantwortlichen um Sportchef Frank Salomon hatten einen Umzug für die Begegnung, die am dritten August-Wochenende stattfinden wird (16. bis 19. August), eigentlich verhindern wollen. Wunsch-Austragungsort war die Lohmühle gewesen.

Doch die Verhandlungen mit Stadt- und Ligarivale VfB scheiterten. Knackpunkt war dabei die Pappelkurve in der 10.434 Zuschauer fassenden Arena des Drittliga-Absteigers. Sie ist Heimat der aktiven Fanszene des früheren Zweitligisten. Der VfB beharrte darauf, dass sie im Falle einer Vermietung des Stadions an Phönix für das Spiel gegen Dortmund nicht genutzt wird.

"Die Pappelkurve mit ihrer Entstehungsgeschichte und Bedeutung für unsere Fanszene eignet sich nicht als wirtschaftliche Verfügungsmasse", hieß es in einem Statement des VfB. Der Club war bereit, "den marktüblichen Mietpreis um den Anteil zu reduzieren, der durch das Ausbleiben der Vermietung der Pappelkurve entstehen könnte".

Doch die Phönix-Verantwortlichen wollten das Stadion nur ganz oder gar nicht. Mitgeteilt wurde dies dem Stadtrivalen aber offenbar nicht. "Der VfB Lübeck hat darüber, dass die Lohmühle für den 1. FC Phönix aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage kommt entgegen anders getroffener Absprachen aus den Medien erfahren", teilte der Drittliga-Absteiger mit.

DFB weiß bereits von Lübecker Umzugsplänen

Weil die Stadt Lübeck Phönix die Nutzung vom Stadion Buniamshof untersagte und auch die Arena Flugplatz an der Travemünder Alle nicht den Sicherheitsstandards des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) entspricht, bleibt dem schleswig-holsteinischen Landespokalsieger nun nur noch die "Flucht" in eine andere Stadt für das Duell mit dem BVB. Waren zunächst auch noch Rostock und Magdeburg als mögliche Ausweichstätten im Gespräch gewesen, hat sich Phönix jetzt auf das Volksparkstadion des HSV als Austragungsort festgelegt.

"Die Planungen sind zielführend und intensiv", sagte Salomon den "Lübecker Nachrichten" ("LN"). Der DFB wurde bereits darüber unterrichtet, dass Phönix in Hamburg spielen möchte. Das Volksparkstadion ist - anders als beispielsweise das Rostocker Ostseestadion - am Pokalwochende frei, da der HSV in der ersten Runde auswärts beim SV Meppen antritt. Einigen müssen sich beide Clubs allerdings noch über die Stadionmiete.

Dortmund als Zuschauermagnet?

Eines muss Phönix diesbezüglich allerdings nicht befürchten: Dass der HSV wie der VfB auf die Sperrung einer Stadionkurve besteht. Fraglich bleibt allerdings, wie viele Sitze in der 57.000 Zuschauer fassenden Arena besetzt sein würden, sollten die Pläne von Phönix aufgehen.

Zwar dürfte Dortmund auch auf neutrale Fans eine gewisse Anziehungskraft habe. In Anbetracht des eher geringen Interesses in der Vergangenheit an Partien der Lübecker steht jedoch zu befürchten, dass kaum "Heimspiel-Atmosphäre" für die Schleswig-Holsteiner in Hamburg aufkommen würde. Ein finanzielles Desaster befürchtet Salomon aber nicht. Er geht davon aus, dass der Verein bereits ab 7.000 Besuchern eine schwarze Null schreiben würde. Und so viele Schaulustige sollte der BVB dann allemal anlocken.

Dieses Thema im Programm:
Schleswig-Holstein Magazin | 07.06.2024 | 19:30 Uhr