Jannis Farr GFC, im Zweikampf mit Sidny Lopes Cabral RWE

Fußball | Regionalliga Topspiel am Bodden – Kann Rot-Weiß Erfurt Greifswald ärgern?

Stand: 07.10.2023 09:00 Uhr

Die Aufgabe schwer, die Voraussetzungen nicht die besten, trotzdem brennt Rot-Weiß Erfurt nach vier sieglosen Partien auf einen Coup beim Greifswalder FC. Aber der Spitzenreiter ist aktuell das Maß aller Dinge in der Liga.

Es ist das Duell der Aufsteiger der Vorsaison und gleichzeitig das absolute Spitzenspiel des 10. Spieltages der Regionalliga Nordost. Der FC Rot-Weiß Erfurt, zuletzt ein wenig außer Tritt gekommen, gastiert am Samstag (13 Uhr im Liveticker auf sport-im-osten.de und in der SpiO-App) beim ungeschlagenen Spitzenreiter Greifswalder FC – und will trotz einiger verletzungsbedingter Probleme etwas mitnehmen.

Lars Fuchs

Greifswalds Trainer Lars Fuchs hat eine starke Mannschaft geformt.

GFC-Coach Fuchs: "Eine echte Einheit geworden"

Der GFC ist aktuell die Mannschaft der Stunde, und das kommt nicht aus heiterem Himmel. Trainer Lars Fuchs hat es augenscheinlich geschafft, aus vielen guten und erfahrenen Spielern ein echtes Kollektiv zu formen. Der Lohn sind nach neun Spieltagen schon 21 Punkte und Platz eins. Der Greifswalder Coach sieht das große Plus aktuell in der Geschlossenheit: "Die Jungs sind vieler trotz vieler Neuzugänge schnell zusammengewachsen und sind zu einer echten Einheit geworden. Dadurch kamen relativ schnell die Ergebnisse, das Selbstvertrauen dazu und auch der Glaube daran Spiele zu gewinnen", erklärte Fuchs Sport im Osten.

Und dass die Norddeutschen zu Recht da oben stehen, davon ist auch Erfurts Trainer überzeugt. "Ich hatte sie aber von Beginn an auf dem Zettel, sie waren mein Geheimfavorit. Die spielen einen sehr guten Fußball, sehr gutes Umschalten in beide Richtungen. Und dazu mit Soufian Benyamina (sechs Tore Anm. der Red.) einen Stürmer in Topform. Ungeschlagen in dieser starken Liga zu sein, das ist eine Ansage", lobte Fabian Gerber den Gegner.

Fabian Gerber, Trainer FC Rot-Weiss Erfurt, am Spielfeldrand.

RWE-Trainer Fabian Gerber hat großen Respekt vor dem GFC.

Erfurts Trainer Gerber: "Können an gutem Tag jeden ärgern"

Gerber selbst kann mit den bisher geholten 16 Punkten sicher gut leben. Zuletzt ließ man aber eingeplante Zähler liegen, wie beim 1:2 gegen Meuselwitz oder dem 0:0 in Eilenburg. Mittlerweile sind es vier Partien ohne Dreier, zuletzt rettete man im hochwichtigen Thüringen-Duell gegen den FC Carl Zeiss Jena aber wenigstens spät noch einen Punkt. Um in Greifswald etwas mitzunehmen, muss alles passen. Gerber freut sich trotz einiger personeller Probleme auf das Spiel: "Wir freuen uns, uns mit ihnen messen zu können. An einem guten Tag sind wir in der Lage, jeden Gegner zu ärgern." Ob allerdings Robbie Felßberg, Sidny Lopes Cabral und Michael Seaton mitwirken können, entscheidet sich kurzfristig. Das Quartett konnte noch nicht oder nur teilweise mittrainieren. Klar ist für Gerber: "Es wird ein schweres Auswärtsspiel. In Greifswald sind sie dabei, eine Macht zu werden." Robin Fabinski fehlt nach einem Kreuzbandriss den Erfurtern sogar mindestens ein halbes Jahr.

Michael Seaton, RW Erfurt, am Ball.

Der Einsatz von RWE-Stürmer Michael Seaton steht auf der Kippe

Greifswald erwartet große Kulisse

Was er auch damit meint: Der GFC hat in Greifswald eine Euphorie entstehen lassen. Beim letzten Heimauftritt gegen Hertha BSC II kamen über 3.000 Zuschauer ins Volksstadion. "Die Euphorie ist bei uns einfach so, dass wir uns sehr auf das nächste Spiel freuen und auf die nächste hohe Zuschauerzahl", ist auch Gerbers Gegenüber Lars Fuchs schon heiß auf den Ligaknüller. Und hat bei einem ohnehin gut bestückten Kader bis auf Abu Bakarr Kargbo und zwei Langzeitverletzte alle Mann an Bord. Der 41-jährige Ex-Profi warnt aber und schätzt die Thüringer als "starken Gegner mit sehr viel Potential" ein. "Gerade in der Offensive sind sie sehr gut besetzt."

Erfurt gewann ersten beiden Duelle

Die Bilanz der bisher zwei direkten Duelle aus der letzten Saison spricht übrigens für die Erfurter. Das Heimspiel im Steigerwaldstdion gewann RWE mit 4:0, in Greifswald schafften die Thüringer einen 2:0-Erfolg. Kay Seidemann, aktuell nur Ergänzungsspieler, erzielte dabei drei der sechs Tore.

rei