Erik Weinhauer 30, Erfurt, Alexander Bury 7, Chemie und Til Schwarz 3, Erfurt

Fußball | Regionalliga Rot-Weiß Erfurt: Mit "Geduld" zum Heimsieg gegen Chemie Leipzig?

Stand: 16.08.2023 08:30 Uhr

Mit Chemie Leipzig erwartet Rot-Weiß Erfurt am Mittwoch jede Menge Regionalliga-Erfahrung. Nicht umsonst stellt sich Trainer Fabian Gerber auf ein Geduldsspiel ein. Sein Gegenüber hofft, den jüngsten Auswärtstrend bestätigen zu können. Zu sehen gibt es das ganze Spiel am Mittwochabend im MDR FERNSEHEN.

Nach vier Punkten aus zwei Spielen zum Saisonstart ist Rot-Weiß Erfurt im Soll. Auch die Erstrunden-Hürde im Thüringenpokal wurde erfolgreich genommen - wenn auch schmeichelhaft. Mit dem Heimspiel gegen Chemie Leipzig am Mittwoch (ab 20:15 Uhr live im MDR FERNSEHEN und im Ticker in der SpiO-App) wartet nun der nächste Gradmesser auf das Team von Trainer Fabian Gerber.

RWE-Trainer Gerber: "Wird schwer, sie zu knacken"

Die Spiele gegen die BSG waren in der Vergangenheit stets umkämpft. In drei Pflichtspielen gab es noch keinen Sieger zwischen beiden Teams. Eine entsprechend enge Partie erwartet Gerber auch am Mittwoch. "Wir haben es erst im letzten Jahr gesehen. Sie sind sehr erfahren und eingespielt", warnte der 43-Jährige im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Gegner. Allein im Zentrum habe Chemie "mit Dennis Mast und Alexander Bury viel Erfahrung. Die wissen genau, worauf es ankommt." Hinzu kommt eine "sehr bewegliche Offensive", die aus einer "kompakten und homogenen" Mannschaft heraussticht. "Es wird dementsprechend schwer, sie zu knacken", so Gerber.

Geduld als Schlüssel zum Erfolg?

Hoffnung macht dem RWE-Coach aber nicht zuletzt der Pokalauftritt gegen Schweina-Gumpelstadt. Zwar bewahrte Kay Seidemann den Favoriten mit einem Doppelpack erst kurz vor Schluss vor einer Blamage, das Spiel habe aber auch eine positive Erkenntnis mitgebracht. "Wir bringen aktuell die nötige Geduld auf und wollen nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern den Gegner geduldig bespielen, bis sich Räume ergeben. Das ist auch eine Qualität, die wir haben".

"Von der ersten Sekunde an wach sein"

Abwarten heißt daher auch die Marschroute gegen Chemie. "Mal sehen, ob sie uns hoch anlaufen oder mit Mann und Maus verteidigen", blickte Gerber voraus. "Wir müssen von der ersten Sekunde an wach sein, das Spiel aus einer kontrollierten Defensive aufbauen und unsere Stärken miteinbringen. Wenn wir in der ersten Halbzeit schon ein Tor machen, ist es umso schöner. Wenn es erst kurz vor Schluss passiert, ist mir das auch recht."

Chemie-Trainer Jagatic: "Es wird kein Spaziergang"

Mit welcher taktischen Grundausrichtung sein Gegenüber am Mittwoch im Steigerwaldstadion aufwarten wird, wollte BSG-Trainer Miroslav Jagatic naturgemäß nicht verraten. Dass es "nie leicht" ist, in Erfurt zu spielen, weiß aber auch er. Letzte Saison habe man allerdings bewiesen, auch mit Rückschlägen umgehen zu können. Nach einem 0:2 zur Pause schaffte die BSG in der Schlussphase dank Timo Mauer und Florian Kirstein noch ein Unentschieden. "Wir haben letzte Saison bewiesen, dass wir auch zurückkommen können", sagte Jagatic im Gespräch mit Sport im Osten. "Es wird kein Spaziergang, aber wir werden alles rausholen und dann schauen wir, was am Ende des Tages herausspringt."

Wenn wir alles abrufen, ist alles machbar mit unserer Mannschaft. Ich weiß genau, welches Potenzial in ihr steckt." Miroslav Jagatic - Trainer BSG CHemie Leipzig |

Nach dem gelungenen Heimauftakt gegen Viktoria Berlin (1:0), gleichbedeutend mit den ersten Saisonpunkten, geht der Blick bei den Grün-Weißen nach vorne. Vor allem in der ersten Halbzeit überzeugte Chemie mit einem erfrischenden und dominanten Auftritt. Diese Leistung müsse man nun über einen längeren Zeitraum halten, erklärte Jagatic. "Es wird auch mal Spiele geben, da wird es nicht reichen. Aber es wird auch Spiele gegen große, gute Mannschaften geben, da werden wir über uns hinauswachsen. Wenn wir alles abrufen, ist alles machbar mit unserer Mannschaft. Ich weiß genau, welches Potenzial in ihr steckt."

"Wenn wir alles abrufen, ist alles machbar"

Chemie erneut mit der identischen Startelf?

Gut möglich, dass Jagatic zum dritten Mal in Folge der identischen Startelf vertraut. Bisher kam noch kein Neuzugang über 90 Minuten zum Einsatz. "Wir haben eine gute und intakte Mannschaft", so Jagatic. Daher werde man weiter von "Spiel zu Spiel schauen", wer eine Option für die erste Elf ist. Das gilt auch für den jüngst aus dem Nachwuchs des VfL Wolfsburg verpflichteten Abwehrspieler Vin Kastull. Janik Mäder wird nach seiner Knöchelverletzung dagegen noch nicht auflaufen können, ist aber immerhin schon wieder ins Lauftraining eingestiegen. Marcel Hilßner, der in den ersten beiden Partien schon zu Kurzeinsätzen kam, wird "step by step fit, aber auch noch seine Zeit brauchen", um über die volle Distanz zum Einsatz zu kommen.

Chemie Leipzig feiert knappen Heimsieg gegen Viktoria Berlin

Auch Gerber kann bei RWE noch nicht aus dem Vollen schöpfen. Samuel Bieck ist nach seinem Mittelfußbruch immerhin wieder ins Individualtraining eingestiegen. Ben-Luca Moritz wurde nach seinem Kreuzbandriss erfolgreich operiert, wird aber noch einige Monate ausfallen. Auch Natanas Zebrauskas (Knieprellung) und Daniel Krasucki (Knöchelprobleme) sind noch nicht voll belastungsfähig.

jsc