Fankurve

Fußball | Regionalliga Rot-Weiß Erfurt gegen ZFC Meuselwitz: Klare Sache oder Überraschung?

Stand: 16.09.2023 09:00 Uhr

Im ersten Thüringenduell der Regionalliga-Saison trifft Rot-Weiß Erfurt auf den ZFC Meuselwitz. RWE geht als Favorit ins Spiel. Trainer Fabian Gerber muss wahrscheinlich seine Abwehr umbauen, hat aber einige Optionen.

Rot-Weiß Erfurt gegen ZFC Meuselwitz - am Samstag (Anstoß: 13 Uhr, live im Ticker auf sport-im-osten.de und in der SpiO-App) steigt im Steigerwaldstadion das erste Thüringenduell in dieser Regionalliga-Saison.

Erfurt klar in der Favoritenrolle

Und auch diesmal ist die Favoritenrolle klar verteilt: Die Erfurter, die bereits in der vergangenen Spielzeit - wohlgemerkt als Aufsteiger - lange von der Meisterschaft träumen durften, haben zuletzt durch das 1:1 bei der VSG Altglienicke die Tabellenführung behauptet und sind noch ungeschlagen. Dagegen haben die Zipsendorfer bislang nur ein Spiel gewonnen und finden sich einmal mehr in der unteren Tabellenhälfte wieder. Am vergangenen Spieltag unterlagen sie Viktoria Berlin mit 0:1.

Passives Rot-Weiß Erfurt holt Punkt bei Altglienicke

Dennoch wurde Erfurts Trainer Fabian Gerber auf der Pressekonferenz am Donnerstag nicht müde, vor dem kommenden Gegner zu warnen. Die Meuselwitzer seien eine eingespielte und erfahrene Truppe, sagte er: "Es war auch letztes Jahr nicht einfach, gegen sie zu punkten." Wobei zur Wahrheit gehört, dass RWE letztlich beide Spiele gewann: 4:1 und 2:0.

Andererseits: Der ZFC zeigt vor allem gegen individuell deutlich stärker besetzte Teams gute Leistungen als Mannschaft, ist also immer ein Kandidat für eine Überraschung. Gegen Lok Leipzig gewann das Team von Trainer Georg-Martin Leopold mit 3:2, bei Hertha BSC II holte man ein 1:1-Unentschieden. "Wir sind gewarnt", sagte Gerber - sicher nicht zu Unrecht.

Zeller fraglich, mehrere Optionen für Gerber

Ein paar Gedanken muss sich der Trainer auch um seine Aufstellung machen. Denn zu den ohnehin Verletzten könnte mit Lucas Zeller ein wichtiger Abwehrmann hinzukommen, der bislang alle Spiele über die volle Distanz absolvierte. Zeller plagen Wadenprobleme, ein Einsatz des Innenverteidigers ist fraglich. "Wir müssen hoffen, dass es funktioniert", so Gerber.

Falls es nicht funktioniert, macht sich der Coach aber keine Sorgen, vertraut auf seine Jungs: "Jeder kann sofort in diese Rolle schlüpfen", sagte er und nannte gleich vier mögliche Optionen als Ersatz: Robin Fabinski, Ayooluwa Adesida, Til Schwarz und Samuel Biek.

Wer es am Ende sein wird? Schwer zu sagen. Fabinski agierte bislang vor allem als Außenverteidiger, ist aber gelernter Innenverteidiger. Adesida sammelte zuletzt im Pokal beim 10:1 in Geratal Spielpraxis. Schwarz ist eigentlich gesetzt im defensiven Mittelfeld, kann aber auch in der Abwehr spielen. Und Biek steht nach langer Verletzung vor seinem Comeback - aber im Erfurter Trainerteam ist man sich nicht sicher, ob das Risiko einer Nominierung noch zu hoch ist.

Auch Meuselwitz hat sich warm geschossen

Die Meuselwitzer werden darauf setzen, die gute Laune aus der zweiten Pokalrunde mit ins Steigerwaldstadion tragen zu können. Denn auch der ZFC hat sich am vergangenen Wochenende ordentlich warm geschossen und dem FSV Sömmerda gleich 14 Tore eingeschenkt. Aus Sicht von Trainer Leopold wäre auch in der Liga mehr drin gewesen: "Die Leistungen sind nicht schlecht, aber fünf Punkte sind dafür zu wenig", wurde er diese Woche im "Kicker" zitiert.

Viktoria Berlin entführt Punkte aus Meuselwitz

Immerhin sei man stets auf Augenhöhe mit dem Gegner gewesen. Nun wünscht sich der Trainer, "dass einige Akteure noch mehr Führungsstärke zeigen und vielleicht auch mal ein Spiel individuell entscheiden. Wir haben als Mannschaft eine gute Mentalität, können uns aber noch in allen Dingen verbessern, vor allem bei Standards und generell im letzten Angriffsdrittel."

---
mze