Siegerehrung  mit Julia Taubitz, Anna Berreiter und Merle Fraebel

Rodeln | Weltcup in Whistler Frauen mit Dreifachtriumph – Langenhan brilliert erneut

Stand: 17.12.2023 09:48 Uhr

Angeführt von Julia Taubitz haben drei mitteldeutsche Rodlerinnen das Podium beim Weltcup in Whistler erklommen. Bei den Männern zeigte Vize-Weltmeister Max Langenhan aus Friedrichroda seine Top-Form.

Julia Taubitz hat beim Dreifach-Erfolg der deutschen Rodlerinnen in Kanada ihr zweites Weltcup-Rennen der Saison gewonnen. Nach ihrem Sprintsieg vor einer Woche in Lake Placid setzte sich die 27-Jährige aus Oberwiesenthal am Samstag im Einsitzer-Wettbewerb vor ihren Teamkolleginnen Anna Berreiter (Oberhof) und Merle Fräbel (Suhl) durch.

Taubitz "extrem happy"

Nach beiden Läufen auf der Olympiabahn von 2010 lag die Gesamtweltcup-Siegerin 0,11 Sekunden vor der 24 Jahre alten Weltmeisterin Berreiter und 0,113 Sekunden vor der 20-jährigen Fräbel. "Es war ein tolles Rennen. Ich bin extrem happy damit", sagte Taubitz nach ihrem insgesamt 23. Weltcup-Sieg. Sie baute den Vorsprung im Gesamtweltcup mit 285 Punkten aus. Dahinter folgen Madeleine Egle (AUT/215) und Ashley Farquhason (USA/191). Berreiter (167) ist Fünfte, Fraebel (126) Achte.

Max Langenhan als neuer Dominator

Bei den Männern bestätigte Max Langenhan seine Rolle als neuer Dominator des Rodel-Weltcups auch auf den schwierigen Bahnen in Nordamerika. Nach seinem Sieg zum Auftakt in Lake Placid gewann der 24-Jährige in der Nacht auf Samstag (15.12.2023) auch das zweite Saisonrennen im kanadischen Whistler - und bildete damit einen starken Kontrast zum einstigen Ausnahmerodler Felix Loch.

Max Langenhan auf der Bahn

Max Langenhan rast derzeit allen davon.

Langenhan trotzt "brutalem Druck"

Der 34-Jährige wurde nach einem verpatzten zweiten Lauf nur 26. und damit Vorletzter. Langenhan hatte nach zwei Läufen zweieinhalb Zehntelsekunden Vorsprung auf Weltmeister Jonas Müller aus Österreich, es war saisonübergreifend der neunte Sieg in Serie. Wie schon in Lake Placid wurde Müller (26) also Zweiter - es könnte das Duell dieses Winters werden.

"Er macht mir momentan brutal Druck, ich muss alles geben", sagte Langenhan: "Und ich hatte sogar ein paar kleine Fehler drin. Dass es trotzdem gereicht hat, macht mich einfach glücklich: Im nächsten Winter ist hier die WM, und ich fahre mit einem sehr guten Gefühl aus Whistler weg." Dritter wurde der Lette Kristers Aparjods.

Max Langenhan zeigt beide Daumen nach oben.

Max Langenhan zeigt es an: Zweiter Weltcup-Sieg in Folge.

Loch enttäuscht - Langenhan überlegen

Rekordweltmeister Loch hatte sich schon auf der US-Bahn in Lake Placid mit Rang acht zufrieden geben müssen, zumindest nach dem ersten Lauf in Whistler lag er nun auf Kurs für ein ähnliches Ergebnis. Im zweiten Durchgang hatte Loch aber schon am Start Probleme und holte diesen Rückstand nicht mehr auf. Langenhan dagegen zeigt derzeit eine Überlegenheit, wie sie selbst Loch zu besten Zeiten selten erreichte.

Im vergangenen Winter war er aufgrund einer Fraktur in der Hand verspätet eingestiegen und gewann dann die letzten sechs Rennen der Saison. In diesem Winter gelangen nun gleich die beiden Weltcup-Siege zum Auftakt, zudem ging auch der Sprint in Lake Placid an den Thüringer.

Degenhardt/Rosenthal gewinnen im Doppelsitzer

Auch in den Doppelsitzer-Wettbewerben gab es die ersten deutschen Saisonsiege. Bei den Männern gewannen die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt ganz knapp vor den bislang so starken Österreichern Thomas Steu/Wolfgang Kindl. "Wir mussten uns richtig in den Wettkampf beißen, das macht im Moment wahnsinnig viel Spaß", sagte Wendl. Bei den Frauen siegten die Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal vor ihren deutschen Teamkolleginnen Dajana Eitberger/Saskia Schirmer. 

Staffel erstmals mit den Frauen-Doppelsitzerinnen - WM in Altenberg

Zum Abschluss setzten sich die vier deutschen Siegerinnen und Sieger auch im Staffel-Wettbewerb durch. Im 76. Weltcup-Staffelrennen seit der Saison 2010/2011 gehörten erstmals die Frauen-Doppelsitzerinnen dazu. Insgesamt hat das deutsche Team 47 Staffeln gewonnen. Im neuen Jahr geht es mit dem Heim-Weltcup in Winterberg weiter. Höhepunkt der Rodel-Saison ist die Weltmeisterschaft Ende Januar in Altenberg.

sid/dpa