Mirnes Pepic sitzt jubelnd auf dem Rasen-

Fußball | 3. Liga Erzgebirge Aue meldet sich bei Pepic-Premiere im Aufstiegskampf zurück

Stand: 20.01.2024 11:45 Uhr

Ausgerechnet Mirnes Pepic lässt Erzgebirge Aue im ersten Spiel des neuen Jahres jubeln. Sein Premierentreffer gegen Rot-Weiss Essen sorgt für "überglückliche" Gesichter – und ein Zeichen im Aufstiegskampf.

"Willste mich verarschen?" Mirnes Pepic sprach das aus, was sich auch ein Großteil der knapp 6.500 Zuschauer am Freitagabend (19. Januar) im Erzgebirgsstadion um kurz nach 19 Uhr gedacht haben wird. Keine 60 Sekunden waren gespielt, schon lag Aue durch Isiah Youngs flache Abnahme aus zehn Metern gegen Rot-Weiss Essen in Rückstand.

Dass eben jener Pepic nach Spielende am Sport im Osten-Mikrofon doch noch "überglücklich" war, lag in erster Linie an ihm selbst. In der vierten Minute der Nachspielzeit setzte der 28-jährige Mittelfeldspieler den umjubelten Schlusspunkt einer gelungenen Aufholjagd – und sorgte nebenbei dafür, dass die Sachsen auch zum vierten Mal in Folge mit einem Pflichtspielsieg ins neue Jahr starteten.

Aue kämpft sich nach "Weckruf" ins Spiel

Unverdient war das 2:1 keineswegs. Aue kämpfte sich schon in Hälfte eins zurück ins Spiel und hatte noch vor der Pause einige Chancen zum Ausgleich. Der frühe Rückstand sei ein "Weckruf" gewesen, so Pepic. "Wir wussten, dass wir noch genügend Zeit hatten." Darauf konnte auch Trainer Pavel Dotchev vertrauen, der in der Pause einzig die positiven Seiten hervorgehoben hatte.

Die kalte Dusche nach 58 Sekunden sei zwar ein "Schock" gewesen, über das aggressive Mittelfeld-Pressing habe sein Team aber im Anschluss den nötigen Zugriff gefunden, erklärte Aues Übungsleiter. "Es war sensationell, wie sich die Mannschaft zurückgekämpft hat."

Pavel Dotchev: "Sehr glücklich über den Sieg"

Pepic "ist der Spieler des Tages"

MIt Marcel Bärs erfolgreich abgeschlossenem Konter nach einer guten Stunde sprang der erste Lohn an diesem Abend heraus. Doch ausgerechnet Pepic sorgte mit seinem präzisen Schlenzer kurz vor Ultimo für einen "sehr glücklichen" Pavel Dotchev.

"Er hat sich heute belohnt. Er ist der Spieler des Tages", freute sich der gebürtige Bulgare, der ein "richtig gutes Spiel" von beiden Mannschaften gesehen hatte. Dabei ist Pepic nicht als Goalgetter bekannt. Bis zum gestrigen Abend gelangen ihm in über 130 Drittligaspielen erst drei Tore. Im Trikot der Veilchen, das er bereits zwischen 2016 und 2018 unter Dotchev trug, war es gar sein Premierentreffer.

Nicht umsonst hatte sich Pepic im Vorfeld den einen oder anderen Spruch seiner Kollegen anhören müssen. Entsprechend erleichtert zeigte sich der Matchwinner, nachdem er wenige Minuten zuvor den Ball im Pressing erobert und kurz darauf zum 2:1-Endstand im Tor versenkt hatte. "Heute hat einfach alles gepasst. Wir haben uns sehr viel vorgenommen. Das ist ein ganz wichtiger Sieg für den Start in die Englische Woche."

Mirnes Pepic: "Ein ganz wichtiger Sieg"

Aue sitzt Essen im Nacken

In der Tat war Aues Sieg gegen die aufstiegsambitionierten Gäste nicht nur hart erkämpft, sondern auch ein erstes Ausrufezeichen im neuen Jahr. In der Tabelle schmolz der Rückstand auf Essen auf zwei Punkte. Ulm auf dem Relegationsplatz ist ebenfalls nur zwei Zähler entfernt.

Mit einem weiteren Sieg in der anstehenden Englischen Woche auswärts in Sandhausen (Mittwoch, 24. Januar, 19 Uhr live in der SpiO-App) kann der erfolgreiche Start ins neue Jahr endgültig veredelt werden. Vielleicht sogar mit Mirnes Pepic als erneutem Matchwinner. Wie sich das anfühlt, weiß er ja inzwischen.

jsc