Trainer Miroslav Jagatic (Chemie Leipzig)

Fußball | Regionalliga Belohnt sich Chemie Leipzig schon gegen Meister-Besieger Viktoria Berlin?

Stand: 06.08.2023 09:30 Uhr

Chemie Leipzigs erstes Heimspiel hat es in sich: Mit einer beeindruckenden Leistung bezwang Viktoria Berlin vergangenes Wochenende den Meister Energie Cottbus. BSG-Trainer Miroslav Jagatic ist trotzdem optimistisch.

"Ich haue jetzt einfach mal einen raus", sagte Chemie-Leipzig-Trainer Miroslav Jagativ letzten Freitag nach der 0:3-Niederlage bei Hertha BSC II: "In der Zukunft werden wir belohnt." Trotz des deutlichen Ergebnisses zog der 47-Jährige viele positive Aspekte aus dem Auftreten seiner Mannschaft. Vor dem ersten Heimspiel der Saison gegen Viktoria Berlin (So., 13 Uhr im Liveticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de) überwiegt in Leutzsch daher noch der Optimismus.

Chemie-Trainer Jagatic: "Wir waren zu passiv"

Pech und Glück gleichen sich aus

Gegen den talentierten Hertha-Nachwuchs, der mit Gustav Christensen und Smail Prevljak zwei Profis aus der ersten Mannschaft in der Startelf hatte, hielt man in großen Teilen der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe mit. Doch während die Grün-Weißen für die eigene Passivität in der ersten Halbzeit mit zwei Gegentoren eiskalt bestraft wurden, konnte man sich für das mutige Auftreten nach der Pause nicht belohnen. "Über die Dauer einer Saison gleichen sich Glück und Pech immer aus. Aber darauf darf man sich natürlich nicht verlassen. Man muss auch etwas dafür tun", sagte Jagatic im Sport im Osten-Interview unter der Woche.

Das Vertrauen darauf spürte man letzten Freitag auch im Auswärtsblock des Berliner Amateurstadions. Die zahlreich mitgereisten Chemie-Fans blieben noch lange nach Abpfiff auf den Rängen, um ihre Mannschaft aufzumuntern. "Es ist definitv ein Vorteil, eine Fanbase zu haben, die einen so nach vorne trägt", sagte Jagatic. "Die Spieler kriegen das ja mit: Wenn du alles gibst, bekommst du auch keine Kritik aus dem Block. Aber du musst halt alles geben."

Energie-Bezwinger Viktoria zu Gast

Zum Heim-Auftakt wartet ein harter Brocken auf die BSG. Viktoria Berlin hat sich im Sommer mit sieben Neuzugängen verstärkt und einige Talente aus der eigenen U19 hochgezogen. Der Vorjahres-Zwölfte gewann vor allem auf den Flügeln mit Shean Mensah (VSG Altglienicke) und Julien Damelang (Tennis Borussia Berlin) und im Zentrum mit dem erst 18-jährigen Metehan Yildirim (U19) an Niveau. Die drei waren es auch, die beim verdienten 2:1-Auftaktsieg gegen Energie Cottbus den stärksten Eindruck hinterlassen haben.

"Das ist eine Wahnsinnsleistung, gegen den Vorjahresmeister und großen Mitfavoriten auf den Aufstieg so zu gewinnen", sagte Jagatic. Sorgen darüber, am Sonntag wie bei den Gegentoren gegen Hertha II von den gegnerischen Flügeln ausgehebelt zu werden, mache er sich aber nicht: "Wir haben ein ganz klares Muster, wie wir spielen wollen. Wenn es uns gelingt, das Spiel – so wie in der zweiten Halbzeit gegen Hertha – proaktiv zu gestalten und eigene Fehler zu vermeiden, wird es jeder Gegner gegen uns schwer haben."

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Neue Gesichter in der Startelf?

Letzte Woche spielte Chemie ohne einen einzigen Neuzugang in der Startelf. Darüber, ob es zum zweiten Spiel schon zu ein bisschen Rotation kommen könnte, möchte sich Jagatic verständlicher Weise bedeckt halten. Sicher nicht dabei ist Flügelstürmer Jannik Mäder, der noch an einem Bänderriss laboriert. Linksverteidiger Manuel Wajer ist unter der Woche im Training umgeknickt, sein Einsatz ist fraglich.

Darüber hinaus steht einem ansehnlichen Regionalliga-Spiel im gut besuchten Alfred-Kunze-Sportpark nicht viel im Weg. Auch bei einer erneuten Niederlage will sich Jagatic seinen Optimismus bewahren: "Einen Saisonstart kannst du erst nach zehn Spieltagen bewerten. Das hat uns die Vergangenheit gelehrt."

jas