
Heimsieg gegen Regensburg Für Darmstadt endet eine durchwachsene Saison versöhnlich
Der SV Darmstadt 98 hat mit 3:1 gegen den SSV Jahn Regensburg gewonnen. Der SSV blieb damit auch im letzten Saisonspiel der 2. Fußball-Bundesliga ohne Auswärtssieg, die "Lillien" verabschiedeten sich emotional von Tobias Kempe. Für Darmstadt endet eine durchwachsene Saison versöhnlich.
Für beide Mannschaften ging es im letzten Saisonspiel um nichts mehr: Die Darmstädter standen gesichert auf Platz 12, Regensburg war bereits am 32. Spieltag abgestiegen. Leopold Wurm brachte Regensburg in der 7. Minute in Führung, in der zweiten Halbzeit drehte Darmstadt die Partie mit einem Doppelschlag von Fraser Hornby (57./64. Minute). "Die erste Halbzeit war nicht gut, die zweite dann besser", fand "Lilien"-Coach Florian Kohfeldt.
Den Schlusspunkt setzte Andreas Müller mit einem Nachschuss nach einem Elfmeter in der Nachspielzeit. "Wir haben in der ersten Hälfte eine gute Leistung gezeigt und in der zweiten eine schlechte", analysierte Regensburgs Trainer Munier Raychouni salomonisch. "Schade natürlich, dass wir den Fans nicht nochmal drei Punkte mitgeben konnten."
Die Partie begann rasant: Bereits nach 25 Sekunden lag der Ball im Regensburger Tor, Fraser Hornby schoss aus halblinker Position am Fünfmeterraum ins lange Eck. Bei der Ballannahme nutzte er allerdings seine Hand - das Tor wurde korrekterweise nach Hinweis des VAR von Schiedsrichter Nicolas Winter aberkannt.
Nur sieben Minuten später folgte dann die kalte Dusche für Darmstadt: Nach einer Regensburger Ecke von links fälschte Hornby den Ball unglücklich ab, im Gedränge vor dem Tor schaltete Wurm am schnellsten und versenkte den Ball links oben im Tor - es war das erste Profitor für das 19-jährige Regensburger Eigengewächs.
Regensburg zieht sich zurück - Klefisch vergibt freistehend den Ausgleich
Regensburg zog sich nach dem Tor zurück und kam bis auf einen ungefährlichen Distanzschuss von Christian Kühlwetter (23.) nicht mehr vor das Darmstädter Tor. Die "Lillien" übernahmen die Spielkontrolle, eroberten duch hohes Pesssing viele Bälle. Im Passpiel war die Kohlfeldt-Elf aber viel zu ungenau, um Torgefahr zu entwickeln.

Tobias Kempe
Passenderweise entwickelte sich die erste Darmstädter Torchance zufällig: Kai Klefisch kam nach einer Kempe-Ecke völlig frei vor dem Tor an den Ball, der Mittelfeldspieler wirkte jedoch überrascht und setzte den Ball mit dem Oberschenkel am Tor vorbei (26.). Die größte Chance auf den Ausgleich hatte wenig später Isac Lidberg, der sich nach einer guten Bewegung gegen mehrere Regensburger durchsetzte, aber halblinks im Strafraum an Torwart Felix Gebhardt scheiterte (35.).
Darmstadt kam druckvoll aus der Kabine - und wieder war es Lidberg, der frei vor dem Regensburger Kasten auftauchte. Der Schwede setzte den Ball aber nur an das Außennetz (47.). Besser machte es dann Fraser Hornby in der 56. Minute: Klefisch schlug den Ball lang in den Strafraum, Lidberg schoss Kühlwetter an - von dem Regensburger prallte der Ball vor die Füße von Hornby, der humorlos links unten einschob.
Verabschiedung von Vereinslegende Kempe - Darmstadt dreht Spiel mit Doppelschlag
In der 60. Minute kam der große Moment von Tobias Kempe: die Darmstädter Vereinslegende, die nach 258 Spielen für die "Lillien" vor dem Karrieende steht. Er wurde mit Umarmungen und einem Spalier vor der Darmstädter Bank ausgewechselt. "Es war wunderschön und sehr angemessen", sagte Kohfeldt über die Verabschiedung. Und weiter: "Es gibt vielleicht Spieler, die mehr Meisterschaften und Pokale gewonnen haben, aber es gibt wenige Spieler, die einen Verein so geprägt haben."
Kempe war noch dabei, an der Tribüne seine Familie zu herzen, da drehte der auffällige Hornby das Spiel. Nach einer Flanke von Killian Corredor hielt der schottische Stürmer am Fünfmeterraum den Fuß hin und grätschte den Ball mit den Zehenspitzen ins Tor.
Elfmeter in der Nachspielzeit setzt den Schlusspunkt
Von ungefährlichen Regensburgern kam bis auf einen Schuss auf das kurze Eck nach feinem Dribbling von Anssi Suhonen keine Gegenwehr mehr. Den Schlusspunkt setzten die Darmstädter mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit. Nach einem Foul im Stafraum an Corredor zeigte Schiedsrichter Winter auf den Punkt.
Der gefoulte Corredor schnappte sich den Ball, scheiterte aber an Regensburgs Keeper Gebhardt. Den Nachschuss versenkte Andreas Müller allerdings zum 3:1. Es war der Schlusspunkt der Partie, Schiedrichter Winter pfiff nicht mehr an.