ATP-Tour - München

ATP-Turnier in München Triumph im Finale - Struff schlägt auch Fritz

Stand: 22.04.2024 00:45 Uhr

Jan-Lennard Struff hat seine Woche am Aumeister in München gekrönt. Der 33-jährige Tennis-Profi gewann im Finale des ATP-Turniers von München gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz. Es ist der erste ATP-Titel für die deutsche Nummer zwei.

Von Victor List

Jan-Lennard Struff feiert beim ATP-Turnier in München den größten Erfolg seiner Karriere. Der 33-Jährige besiegte im Finale den US-Amerikaner Taylor Fritz. Ähnlich wie bei seinem Sensationssieg im Halbfinale gegen Holger Rune war der erste Satz umkämpft. Im zweiten Satz setzte sich der gebürtige Warsteiner endgültig durch und gewann im dritten Anlauf seinen ersten ATP-Titel. Nach 1:19 Stunden stand ein 7:5, 6:3 auf der Anzeigetafel. "Absolut verrückt, es fühlt sich sehr gut an", sagte der Sieger von München 2024 im BR24Sport-Interview. "Vor deutschen Fans das zu gewinnen, bedeutet mir sehr viel. Es war emotional ein sehr, sehr wichtiger Sieg für mich."

Umkämpfter erster Satz

Das Finale unter den Augen von FC-Bayern-Profi Thomas Müller und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder ging gut los für Struff, denn er nahm Fritz gleich im ersten Spiel seinen Aufschlag ab. Doch der US-Amerikaner konterte direkt und holte sich das Re-Break. Beim Stand von 3:3 hatte Struff drei Breakbälle, ließ sich ein 40:0 aber noch abnehmen. Das Match blieb hochklassig und Struff bewies seine hervorragende Form am Aumeister.

Bei 4:5 wehrte er drei Satzbälle ab und konterte anschließend mit dem Break zum 6:5. Und der erste von drei Satzbällen saß dann auch direkt. Fritz konnte Struffs Aufschlag nicht mehr retournieren und der Deutsche holte sich nach 44 Minuten Satz eins mit 7:5. "Ich habe vielleicht diesen kleinen Kick gebraucht. Diese Satzbälle abzuwehren war tough und danach hab ich mich ein bisschen freier gespielt", analysierte Struff nach dem Match.

Wieder starker Regen

Und auch der zweite Satz sollte starten wie der erste: mit einem Break von Struff. Der 33-Jährige überzeugte mit gefährlichen Aufschlägen und harten Schlägen auf die Grundlinie und ging mit 2:0 in Führung. Der Regen wurde immer stärker auf dem Center Court des MTTC Iphitos, doch Schiedsrichter Fergus Murphy ließ weiterspielen. Das spielte besonders Struff in die Karten, der Fritz nicht ins Match kommen ließ.

Die Euphoriewelle trug den ehemaligen Bundesliga-Spieler des TC Großhesselohe durch das Match. Schon am Vortag hatte er ja sein Viertelfinale zu Ende gespielt, im Halbfinale Holger Rune gedemütigt und sich auch noch im Doppel ins Finale gespielt. "Der Platz war tough zu bespielen am Ende. Es war ein bisschen rutschig. Aber die Bedingungen waren die ganze Woche schwierig", so Struff nach seinem Turniersieg.

Doppel-Break entscheidet Finale für Struff

Exemplarisch für den Lauf: Beim Stand von 4:2 erkämpfte er sich zwei Breakbälle mit einem Netzroller. Diese konnte die Nummer 15 der Welt zwar noch abwehren, doch am Ende nahm ihm Struff dennoch den Aufschlag ab. Der Finalist von Madrid 2023 steuerte mit zwei Breaks vor und einer 5:2-Führung auf den Titel zu. Doch Fritz gab sich noch nicht geschlagen und holte sich im Gegenzug das Re-Break. Jan-Lennard Struff, der bereits 2021 im Finale am Aumeister gestanden und dieses gegen Nikolos Bassilaschwili verloren hatte, ließ sich seinen größten Karriereerfolg aber nicht mehr nehmen und gewann nach einer Stunde und 19 Minuten.

Im Video: Das Finale von München in voller Länge

Jan-Lennard Struff

Struff und Mies verpassen Titelgewinn im Doppelfinale

Doch viel Zeit für Feierlichkeiten lieb zunächst nicht. Für Struff, der als Gewinn mehr als 88.000 Euro, eine Lederhose und ein Auto absahnte, stand noch das Doppelfinale mit seinem Partner Andreas Mies an. "Ich versuche an der Seite von Andi, dass wir das Ding noch holen", sagte Struff.

Doch das sollte an diesem sonst sehr erfolgreichen Tag nicht auch noch klappen. Im Finale verloren Struff und Mies gegen das indisch-französische Duo Yuki Bhambri/Albano Olivetti in zwei Sätzen mit 6:7(6:8), 6:7 (5:7).

Im Video: Turnierdirektor Patrik Kühnen zieht positive Bilanz

Patrik Kühnen

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Quelle: Blickpunkt Sport 21.04.2024 - 13:30 Uhr