Minjae Kim (FC Bayern) und Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) im Zweikampf.

Fußball-Bundesliga FC Bayern: Tah als Lösung für die Baustelle Innenverteidigung?

Stand: 30.04.2025 12:19 Uhr

Der FC Bayern könnte mal wieder vor dem Umbau seiner Innenverteidigung stehen. Die Abwehrfehler beim Champions-League-Aus, der nahende Abgang von Eric Dier. Ist nun Jonathan Tah doch die Lösung?

Von Raphael Weiss

Das Meisterrennen der Bundesliga ist so gut wie entschieden. Schon am kommenden Samstag kann der FC Bayern in Leipzig den Titel holen. Die Planungen für die kommende Saison gehen jetzt schon so richtig los. Aktuell wird berichtet, dass ein Abgang von FC-Bayern-Innenverteidiger Eric Dier zur AS Monaco unmittelbar bevorsteht. Die Münchner könnten also erneut vor einem Umbau ihrer Innenverteidigung stehen.

Leverkusen verspielt Meisterschaft - Tah vor Abschied

Auch bei Bayer Leverkusen steht ein großer Umbruch an. Jonathan Tah bestätigte zuletzt, den Verein im Sommer zu verlassen: "Es ist von Anfang an alles gesagt gewesen. Es gab einen Zeitpunkt, an dem ich die Entscheidung getroffen habe, meinen Vertrag nicht zu verlängern und nicht hier zu bleiben", sagte Tah. Im vergangenen Sommer warb der FCB bereits sehr offensiv um die Dienste von Tah, konnte sich mit dem Spieler, aber nicht mit Leverkusen über die Ablösesumme einigen. Während der Saison wurde berichtet, dass Tah nicht gerade begeistert gewesen sein soll, wie der geplatzte Deal mit dem FC Bayern abgelaufen ist. Der FC Barcelona gilt als ernsthafte Option.

FC Bayern und Tah: Klappt es im zweiten Anlauf?

Doch in der jetzigen Situation liegt es nahe, dass sich der FC Bayern und Tah wieder einmal annähern könnten. Der 29-jährige Nationalspieler gilt als verlässlich, spielstark und nicht allzu fehleranfällig. Keine schlechten Argumente, die Tah für ein mögliches Engagement beim FC Bayern liefert. Ob er aber tatsächlich das Format mitbringt, um die Großbaustelle Innenverteidigung langfristig zu schließen, auch daran gibt es berechtigte Zweifel. Doch Tah hat noch einen weiteren wichtigen Vorteil: Der Innenverteidiger kann im Sommer ablösefrei wechseln.

Aus gegen Inter: Verteidigung bleibt FC Bayerns Großbaustelle

Das Champions-League-Aus in Mailand führte den Münchnern wieder einmal vor Augen, dass die Innenverteidigung eine Problemzone ist. Es waren zwei Patzer in der Abwehr, die das Aus in der Königsklasse besiegelt hatten. Minjae Kim, der in der Abwesenheit von Dayot Upamecano für Sicherheit sorgen sollte, kam vor Inters Treffern zweimal nicht in das Kopfballduell.

Kim die alleinige Schuld an der Situation der Münchner zu geben, ist allerdings zu kurz gedacht. Die Verteidigung des FC Bayern ist seit Jahren eine Großbaustelle. Knapp 300 Millionen haben die Münchner in den vergangenen sechs Transferperioden in Innenverteidiger investiert. Wirklich gut angelegt war diese Summe meist nicht.

300 Millionen für einen Scherbenhaufen?

Lucas Hernández verdient mittlerweile in Paris sein Geld (Transferverlust: 35 Millionen Euro), Matthijs de Ligt spielt bei Manchester United (Verlust: 22 Millionen), Benjamin Pavard (Verlust: 3,5 Millionen) ist ein wichtiger Baustein des Abwehrbollwerks von Inter. David Alaba verließ die Bayern 2021 ablösefrei (Grund: zu teuer). Einzig mit dem ablösefrei verpflichteten Tanguy Nianzou machte der FCB einen Gewinn (16 Millionen Euro).

Upamecano (42,5 Millionen Euro) ist seit 2021 im Verein und spielt seine bislang konstanteste Saison. Der als "Abwehrmonster" verpflichtete Kim (50 Millionen Euro) jagt häufiger den eigenen Fans einen Schrecken ein als den gegnerischen Angreifern. Im Laufe der Saison hatte das Duo Kim und Upamecano phasenweise bewiesen, dass es eine funktionierende Innenverteidigung bilden kann. Doch in wichtigen Spielen gab es immer wieder dramatische Aussetzer: Ob beim FC Barcelona, gegen Celtic Glasgow oder gegen Inter.

Der Innenverteidigung fehlt Konstanz und Verlässlichkeit, was allerdings zwei der wichtigsten Eigenschaften dieser Position ist. Vor allen Dingen, wenn man Vincent Kompany als Trainer hat und Patzer der hintersten Absicherung eigentlich verboten sind.

Transfergerüchte: Wer kommt und wer geht?

Und so gibt es Gerüchte, dass Kim nach nur zwei Jahren München wieder verlassen könnte. Einen Transfergewinn dürfte auch in diesem Fall nicht erzielt werden. Auch um mögliche Zugänge gibt es zahlreiche Spekulationen. Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) soll ein Kandidat sein. Leonardo Balerdi, Kapitän von Olympique Marseille. Der 19-jährige Dean Huijsen (AFC Bournemouth), Castello Lukeba von RB Leipzig. Auch Dauer-Flirt Ronald Araujo, der in Barcelona seinen Stammplatz verloren hat und den Verein für 65 Millionen Euro verlassen darf, soll wieder im Gespräch sein. Und dann gibt es da natürlich noch Jonathan Tah.

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Quelle: BR24Sport im Radio 22.04.2025 - 10:55 Uhr