Schiedsrichterin mit roter und gelber Karte in der Hand

BR24 Sport Gewaltvorfälle im Amateurfußball weiter auf hohem Niveau

Stand: 28.08.2023 18:23 Uhr

Der Amateurfußball wird immer wieder von Fällen der Gewalt und Diskriminierung überschattet. Die Zahlen stagnieren zwar, sind aber weiter auf hohem Niveau. BFV-Präsident Kern fordert mehr Engagement im Kampf gegen die Gewalt auf Fußballplätzen.

Von BR24Sport

Der Deutsche Fußball-Bund hat das Lagebild des Amateurfußballs vorgestellt. In der abgelaufenen Spielzeit sind im Amateurfußball deutschlandweit 961 Spiele wegen Gewalt und Diskriminierung abgebrochen worden. Die Quote aller Abbrüche liegt unverändert bei 0,08 Prozent, obwohl mehr Spiele ausgetragen wurden.

Auch in Bayern stagnieren die Zahlen. In der Saison 2022/23 wurden den Angaben zufolge im Freistaat 476 Fälle von Gewalt oder Diskriminierung gemeldet. Das entspricht bei den 185 281 erfassten Spielen einem Anteil von 0,26 Prozent. In der Saison 2021/22 war es ein Anteil von 0,22 Prozent. Es kam zudem 2022/23 im Freistaat zu 87 Spielabbrüchen.

Appell von Bayerns Fußball-Präsident gegen Gewalt auf Plätzen

Vor dem Hintergrund des aktuellen Lagebilds im deutschen Amateurfußball hat Bayerns Fußball-Präsident Christoph Kern zu mehr Engagement im Kampf gegen Gewalt und Diskriminierung auf den Plätzen aufgerufen. "Auch wenn die Zahlen weitestgehend stagnieren, so merken wir auch auf unseren Fußball-Plätzen eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft, die guten Manieren werden zu oft vergessen. Die Zahlen zeigen, dass einige wenige glauben, sich auf unseren Plätzen danebenbenehmen zu können", erklärte der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV).

Die Zahlen würden aber auch zeigen, "dass die ganz große Mehrheit weiß, was sich gehört. Und diese Mehrheit bitte ich eindringlich darum, ihre klare Haltung auch dann an Ort und Stelle deutlich zu machen, wenn einige Unverbesserliche glauben, unseren Sport mit Gewalt, Diffamierungen und Beleidigungen kaputtmachen zu können und die Menschen, die ihn betreiben, zu verletzen – das passiert mit Worten und auch mit körperlicher Gewalt! Wir alle zusammen dürfen das nicht dulden", appellierte Kern.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) lässt seit der Saison 2014/2015 auf Grundlage des Spielberichts der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter jährlich ermitteln, wie sich Gewalt und Diskriminierung im Amateurfußball widerspiegeln.

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Quelle: BR24Sport 28.08.2023 - 15:54 Uhr