Die Spielerinnen des FC Bayern München jubeln

Frauen-Bundesliga FC-Bayern-Frauen gegen Frankfurt - die Arena wird alltäglicher

Stand: 13.10.2023 15:21 Uhr

Die Frauen des FC Bayern München feiern gegen Eintracht Frankfurt ihre Bundesliga-Premiere in der Allianz Arena. 20.000 Menschen werden erwartet. Zur Vorfreude gesellt sich eine gewisse Routine – auch weil sportlich viel auf dem Spiel steht.

Von Raphael Weiss

Als Alexander Straus, Trainer der FC-Bayern-Frauen, auf die Frage antwortete, wie die Woche lief, war Stürmerin Lea Schüller extrem überrascht. Zwar kam aus dem Mund ihres Coaches ganz gewöhnlicher Fußballsprech: "Wir sind zufrieden mit dem Training, mit der Intensität. Wir freuen uns aufs Wochenende. Eintracht Frankfurt ist ein schwieriger Gegner. Wir müssen unser bestes Spiel auf den Platz bringen", sagte Straus. Doch die Worte sprach der Norweger nicht etwas auf Englisch. Der 47-Jährige, der nun in seine zweite Saison in München geht, antwortete auf Deutsch, weshalb Schüller ein: "Guuuuut, sehr gut" entfuhr.

20.000 Zuschauer in der Münchner Arena erwartet

Straus ist in München angekommen, das kann man so festhalten. Auch wenn er während der restlichen Pressekonferenz nur noch gelegentlich deutsche Wörter einstreute. Ein gewöhnliches Fußballspiel mit einer ungewöhnlichen Verpackung erwartet der Trainer auch an diesem Samstag. Dass die FC Bayern Frauen am Samstag gegen Eintracht Frankfurt erstmalig in der Bundesliga in der Allianz Arena spielen, wollte er nicht überbewerten: "Es ist ein Fußballspiel. Wir haben es auch letztes Jahr in der Champions League gesehen. Wir müssen das Spiel spielen und nicht den Ort.

Schüller blickte da schon etwas euphorischer auf die große Kulisse: "Ich freue mich immer in der Allianz Arena zu spielen. Das ist immer was Besonderes. Das macht Spaß und ist schon immer ein Highlight-Spiel, besonders wenn viele Zuschauer kommen." Es ist das dritte Mal, dass die Münchnerinnen auch in der Arena antreten, die für gewöhnlich den Männern vorbehalten ist. Die drei Spiele waren allerdings Champions-League-Partien. Nun werden auch in der Bundesliga etwa 20.000 Zuschauer erwartet.

Ausfälle von Harder und Lohmann: "Habe viele großartige Spielerinnen"

Und doch wird es allmählich zur Gewohnheit, dass Spiele der Frauenmannschaften auch in den großen Stadien stattfinden. So wird am Samstag auch die Partie des SV Werder Bremen gegen den 1. FC Köln im Weserstadion angepfiffen. Und auch die Leipzigerinnen empfangen den VfL Wolfsburg dort, wo eigentlich die Männermannschaft spielt. Die große Bühne, sie wird alltäglicher.

Das gilt gleichzeitig auch für die Ansprüche, die an die Frauen des FC Bayern gestellt werden. Titel sind mittlerweile eigentlich Pflicht. Auch deshalb, weil die Münchnerinnen in dieser Saison so gut wie noch nie aufgestellt sind, über einen extrem breiten Kader verfügen, was auch der Umgang mit den Verletzungen von Star-Neuzugang Pernille Harder und Nationalspielerin Sydney Lohmann zeigt. "Es ist natürlich ärgerlich, aber mit Klara (Bühl) und Linda (Dallmann) haben wir Spielerinnen, die es im Moment sehr gut machen", sagte Schüller und bekam von ihrem Trainer recht. "Wir haben viele großartige Spielerinnen. Das ist das, was wir aufgebaut haben und das, was wir in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen werden. Am Samstag wird auf fast jeder Position eine Nationalspielerin spielen."

Schüller warnt vor Frankfurt: "Spielerinnen, die uns wehtun können"

Dennoch bereitet das Spiel gegen Frankfurt sorgen. Die Eintracht startete zwar mit zwei Niederlagen in die Saison, doch scheint sich nun gefangen zu haben. Nach Niederlagen gegen Essen und Wolfsburg konnten die Frankfurterinnen gegen Leipzig in der Bundesliga ihr erstes Spiel gewinnen und zeigten in der Champions League mit einem 5:0 über Sparta Prag, warum Schüller warnt: "Sie haben viele Spielerinnen, die uns wehtun können".

Auch in der vergangenen Saison ließen die Münchnerinnen gegen Frankfurt liegen. Das 0:0 zu Beginn der Saison hätte am Ende schmerzhafte Folgen haben können, doch die Münchnerinnen setzten sich dann doch noch knapp im Meisterschaftsrennen gegen Wolfsburg durch.

FC Bayern bislang noch "nicht spektakulär"

Auch in dieser Saison setzte es gleich zu Beginn ein Unentschieden, weshalb die Münchnerinnen den Konkurrentinnen aus Wolfsburg seit Spieltag eins im Kampf um die Meisterschale hinterherhecheln. Schüller ist dennoch "für den Anfang der Saison recht zufrieden." Coach Straus sieht eine gute Entwicklung, doch erwartet nun die Umsetzung auf dem Platz: "Es gibt noch ein, zwei Level nach oben. Wir waren stabil, aber konnten nicht scheinen. Wir waren nicht spektakulär." Die große Bühne in der Münchner Arena wäre wohl der perfekte Ort, um das zu ändern.

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Quelle: BR24Sport 13.10.2023 - 18:30 Uhr