
Ex-Tour-Sieger Nach Gehirnerschütterung: Vingegaard kritisiert Rennarzt
Jonas Vingegaard musste im März das Rennen Paris-Nizza nach einer Gehirnerschütterung abbrechen. Jetzt kritisiert er den Rennarzt.
Rennradprofi Jonas Vingegaard hat sich auf einer Pressekonferenz erstmals zu der Gehirnerschütterung geäußert, die er sich nach einem Sturz auf der fünften Etappe des Rennens Paris-Nizza bereits im März zugezogen hatte. Dabei kritisierte Vingegaard den Rennarzt, der ihn unmittelbar nach dem Sturz nicht auf eine Gehirnschütterung untersucht habe.
"Man konnte sehen, dass meine Brille zerbrochen war, ich hatte Blut im Gesicht und sogar ein bisschen Blut an der Augenbraue. Für mich war es ein bisschen seltsam, dass sie mich nicht auf eine Gehirnerschütterung untersucht haben", so Vingegaard.
Gehirnerschütterung wurde bei Vingegaard erst nach dem Rennen diagnostiziert
Der zweimalige Tour de France-Sieger fuhr die fünfte Etappe zu Ende und belegte Rang 16. Erst danach sei laut Vingegaard die Gehirnerschütterung diagnostiziert worden. Am Tag darauf beendete er das Rennen und trat nicht zur sechsten und letzten Etappe an. Auch seine Teilhahme an der Katalonien-Rundfahrt Ende März musste der Däne absagen.
"Ich denke, was die Zukunft betrifft: Sobald jemand etwas Sichtbares an den Schultern oder oberhalb davon hat, sollte er auf eine Gehirnerschütterung untersucht werden, bevor er weiterfahren kann", schlug Vingegaard auf der Pressekonferenz vor.
Protokoll regelt Ablauf nach Kopfverletzungen
Das aktuelle Protokoll für Gehirnerschütterungen im Radsport sieht vor, dass Fahrer nach einem Sturz schnell untersucht werden sollen, gefolgt von einer Kontrolluntersuchung nach dem Rennen und einer weiteren am nächsten Tag.
Vingegaard bereitet sich derzeit in Sierra Nevada mit seinem Team Visma - Lease a Bike auf die 112. Tour de France vor, die am 5. Juli in Lille beginnt.