Taliso Engel

Para-Schwimm-WM Engel und Scholz holen erste deutsche Goldmedaillen

Stand: 01.08.2023 23:13 Uhr

Paralympics-Sieger Taliso Engel und Tanja Scholz haben die ersten Goldmedaillen für die deutschen Schwimmer bei der WM in Manchester geholt.

Taliso Engel verteidigte in der Startklasse S13 souverän seinen Titel über 100 m Brust und schwamm bis auf 29 Hundertstel an seinen eigenen Weltrekord heran. Engel holte mit seinem dritten WM-Gold in Serie für Deutschland zugleich auch einen Startplatz für die Paralympics in Paris im kommenden Jahr.

"Ich habe dieses Jahr wirklich gestruggelt mit meinem Ohr", sagte Engel, dem das Gold von Manchester deshalb "nochmal mehr" bedeutet als die WM-Titel 2022 und 2019. "Ich bin sehr, sehr zufrieden. Vor allem mit der Zeit – damit habe ich nicht gerechnet."

Tanja Scholz sammelte nach ihrem überraschenden Silber-Coup zum Auftakt am zweiten Wettkampftag innerhalb von 28 Minuten gleich zwei Goldmedaillen. Erst gewann sie über 100 m Freistil in der Startklasse S4 in 1:22,18 Minuten, dann legte sie in der Startklasse SM3 über 150 Meter Lagen in 2:53,18 Minuten nach.

Scholz kämpft sich durch

"Ich kann das gar nicht glauben", sagte Scholz. Ihr erstes Gold habe sie kaum genießen können, meinte die 39-Jährige, die fast umgehend wieder ins Becken musste: "Meine Arme brannten noch wie Feuer vom Kraul. Ich dachte, irgendwie durchkommen - das hat irgendwie gepasst."

Scholz muss allerdings bei ihren kommenden Starts in Manchester weiter um ein Ticket für Paris kämpfen, da ihre bisher erfolgreichen Strecken nicht zum Programm der Paralympics zählen.

Die nach einem Reitunfall im Jahr 2020 inkomplett querschnittsgelähmte Athletin hatte bereits bei ihrer WM-Premiere 2022 mit dreimal Gold und zweimal Silber überragt.

Böttcher schwimmt zu Bronze

Neben Scholz war im Freistil-Finale die zweite deutsche Starterin Gina Böttcher mit Bronze ebenfalls zu Edelmetall geschwommen. Mira Jeanne Maack kam in der Startklasse S8 über 100 m Rücken auf Rang vier und verpasste ihre dritte WM-Medaille. Der 16-jährige Philip Hebmüller landete im Endlauf von Engel auf Platz fünf.

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) steht damit bislang in Manchester bei sechs Medaillen. Bei der vergangenen WM im Vorjahr auf Madeira holten die deutschen Schwimmer 14 Medaillen (4x Gold, 6x Silber, 4x Bronze).

Insgesamt gehen in Manchester nach der Absage von Josia Topf wegen eines Magen-Darm-Virus zwölf Athletinnen und Athleten für den DBS an den Start.