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Olympia 2036 DOSB startet Kampagne - wünscht sich Deutschland Olympia?

Stand: 06.07.2023 14:02 Uhr

In der Euphorie, die die jüngsten Finals, aber besonders auch die European Games bei den deutschen Sportfans ausgelöst haben, will der DOSB im Rahmen einer Kampagne wissen: Wünscht sich Deutschland Olympische Spiele?

Natürlich ist klar: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) würde gerne die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036 oder 2040 beziehungsweise die Olympischen Winterspiele 2038 oder 2042 ausrichten. "Olympische und Paralympische Spiele, unter Beteiligung der Bevölkerung geplant und zukunftsorientiert gedacht, bringen nicht nur einen Mehrwert für den Sport, sondern für das ganze Land," sagte Stephan Brause, Leiter der Stabsstelle Olympiabewerbung beim DOSB.

"Deine Ideen. Deine Spiele" - "Offener und argumentativer Diskurs" erwünscht

Nach der 2013 abgelehnten Olympia-Bewerbung von München für die Spiele 2022 sollen diesmal kapitale Fehler im Bewerbungsprozess vermieden werden. Im Zentrum der Überlegungen des Lenkungskreises, der von DOSB und Innenministerium (BMI) geleitet wird, steht noch nicht die Bewerbung, sondern die Abfrage in der Bevölkerung, warum "Deutschland eine Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele will. Oder warum eben nicht", sagt der DOSB-Vorsitzende Torsten Burmester. Dies soll in einem "offenen und argumentativen Diskurs" erfolgen, so Burmester. Die Kampagne trägt den Namen "Deine Ideen. Deine Spiele."

Der DOSB will aktuell im Rahmen interner Marktforschungsmaßnahmen "hohe Zustimmungswerte für eine Bewerbung" ausgemacht haben, von rund 70 % ist die Rede. Einige Vorbehalte sollen argumentativ abgebaut werden. "Sportgroßveranstaltungen in Deutschland, das haben nicht zuletzt die European Championships in München und die Special Olympics World Games in Berlin gezeigt, werden vor allem dann von der Bevölkerung mitgetragen, wenn sie urban, maximal nachhaltig, transparent und unter frühzeitiger Einbindung anderer gesellschaftlicher Bereiche geplant werden", sagt Burmester.

Bewerbung "Made by Germany"

Man wolle darüber informieren, dass sich in den vergangenen Jahren viel in Bezug auf Olympische und Paralympische Spiele und den Weg der Bewerbung geändert hat. Die Spiele passten sich dem Gastgeber an, nicht mehr der Gastgeber den Spielen. "Wir wollen eine Bewerbung, die nicht nur "Made in" sondern "Made by Germany" ist", so der DOSB-Vorstandsvorsitzende weiter.

Mögliche Austragungsorte der Spiele könnten die Städte und Länder Hamburg, Berlin, München, Leipzig und Nordrhein-Westfalen sein. Ziel sei, eine gemeinsame Lösung für das beste Konzept für Deutschland und eine internationale Bewerbung.

Einladung zum Dialog

"Wir begrüßen das Konzept des DOSB, das die Menschen frühzeitig einbezieht, das sie überzeugt, das auf Nachhaltigkeit und Menschenrechte setzt. Um die besten Ideen zu finden, ist es richtig, dass der DOSB jetzt den Dialog mit der Bevölkerung sucht", sagte Staatssekretärin Juliane Seifert.

Um diesen Dialog zu ermöglichen, schafft der DOSB verschiedene analoge und digitale Beteiligungsformate. Dazu gehören zehn Fachtalks mit Expertinnen und Experten aus den Themenbereichen Sport, Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Gesellschaft sowie Vergangenheit und Zukunft.

Diese werden ab Mitte August als Livestreams ausgestrahlt und stehen im Anschluss auf Abruf zur Verfügung. Außerdem veranstaltet der DOSB im Herbst in den interessierten Städten öffentliche Dialogforen.

Basierend auf den verschiedenen Beteiligungsformaten soll ein Votum für oder auch gegen eine eventuelle Bewerbung gefunden werden. Im Raum steht allerdings noch, wie das Votum konkret zustande kommen wird.

deine-spiele.de und über Social-Media-Kanäle

Neben den genannten Veranstaltungen soll die Bevölkerung kontinuierlich über die Website deine-spiele.de (erreichbar ab Donnerstag 07.07.2023, 0 Uhr) und Social-Media-Kanäle der Initiative eingebunden werden. Die Ergebnisse des Dialogprozesses werden auf der Mitgliederversammlung des DOSB am 02. Dezember 2023 bekanntgegeben.