Der norwegische Starläufer Jacob Ingebrigtsen

Gewaltvorwürfe der Söhne Ermittlungen gegen Vater von 1500-Meter-Olympiasieger Ingebrigtsen

Stand: 26.10.2023 19:28 Uhr

Die norwegische Polizei hat eine Untersuchung zu Vorwürfen der Mittelstreckenläufer Jakob, Henrik und Filip Ingebrigtsen gegen deren Vater eingeleitet. Die Brüder hatten ihrem Vater, der sie auch lange trainiert hatte, vor rund einer Woche in einem Meinungsbeitrag in der Zeitung "Verdens Gang" vorgeworfen, in ihrer Kindheit gewalttätig gewesen zu sein.

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, werden dazu nun Ermittlungen wegen möglicher Misshandlung geführt. Dabei solle geprüft werden, ob strafbare Umstände vorliegen. Vater Gjert Ingebrigtsen hat die Vorwürfe seiner Söhne zurückgewiesen. "Wir sind mit einem Vater aufgewachsen, der sehr aggressiv und kontrollierend war und im Rahmen seiner Erziehung körperliche Gewalt und Drohungen gebraucht hat", schrieben Jakob (23), Henrik (32) und Filip (30) Ingebrigtsen.

Vater: "Ich habe niemals Gewalt gegen meine Kinder ausgeübt"

"Wir spüren weiterhin Unbehagen und Angst, die seit unserer Kindheit in uns sitzen." Damit hätten sie lange Zeit gelebt, vor zwei Jahren hätten sie jedoch dieselbe Aggression und physische Bestrafung erneut erleben müssen. "Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat." Damals hätten sie sich entschlossen, das Verhältnis zu ihrem Vater endgültig zu kappen, auch als Trainer. Gjert Ingebrigtsen entgegnete über seinen Anwalt, die Aussagen seien unbegründet. "Ich habe niemals Gewalt gegen meine Kinder ausgeübt", beteuerte der 57-Jährige, der seine Söhne bis zu dem familiären Bruch trainiert hatte.

Er sei zwar alles andere als perfekt als Vater und als Ehemann gewesen, aber niemals gewalttätig. Jakob Ingebrigtsen hatte bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 die Goldmedaille über 1500 Meter gewonnen. Er und seine Brüder zählen in Norwegen zu den bekanntesten Sportlern des Landes.