Kampf um den Ball zwischen Lisa Nolte (Deutschland, 10) und Lilly Owsley (England, 26). Dahinter Pauline Heinz (Deutschland, 17).

Hockey-EM Deutsche Hockey-Frauen sichern sich Platz drei

Stand: 26.08.2023 18:43 Uhr

Die deutschen Hockeyfrauen haben die Heim-EM in Mönchengladbach versöhnlich abgeschlossen und Bronze gewonnen. Gold ging an die Niederlande, die das Finale überlegen mit 3:1 (3:1) gegen Deutschland-Besieger Belgien gewannen.

Das deutsche Team von Bundestrainer Valentin Altenburg bezwang am Samstag (26.08.2023) im Spiel um Platz drei Gruppengegner England mit 3:0 (2:0). Bereits in der Vorrunde hatte sich die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) gegen die Britinnen durchgesetzt.

Zwei Tage nach der bitteren 0:1-Halbfinalniederlage gegen Belgien trafen Co-Kapitänin Sonja Zimmermann (12. Minute), Charlotte Stapenhorst (26.) und Jette Fleschütz (58.) für die Gastgeberinnen, die aber weiter auf ihren ersten EM-Titel seit 2013 warten.

"Es war uns wirklich mega wichtig, dass wir uns heute einen richtig schönen Abschluss schaffen, indem wir genau das Spiel abliefern, das wir heute abgeliefert haben", sagte Nationalspielerin Nike Lorenz in der Sportschau. Die Stunden nach dem Halbfinal-Aus seien schwer gewesen. "Wir haben wirklich gemeinsam getrauert, aber ich bin unfassbar dankbar für meine Mannschaftskameradinnen und den ganzen Staff. Wir sind krass füreinander da gewesen."

Ruckeliger Start

Zu Beginn kamen die deutschen Frauen nicht zur Entfaltung, die erste dicke Chance hatte England. Bei einem verdeckten Schuss von Elena Rayer (3.) musste sich Julia Sonntag im Tor mächtig strecken, um den Ball mit dem Schläger aus der Ecke zu kratzen.

In der Folge neutralisierten sich beide Teams, ehe sich Deutschland mit gleich fünf Strafecken nacheinander im gegnerischen Schusskreis festsetzte - im fünften Anlauf war Zimmermann per Flachschlenzer erfolgreich.

Aber England blieb mutig und die deutsche Defensive wackelte. Bei einer weiteren Chance durch Rayer (14.) und zwei Pfostentreffern (20./22.) lag der Ausgleich in der Luft, stattdessen erhöhte Stapenhorst wenig später. Über die linke Seite enteilte die Berlinerin ihren Gegenspielerinnen und traf abgebrüht zum Halbzeitstand.

Kaum noch Torchancen

Nach der Pause drängten die DHB-Frauen auf die Vorentscheidung. England formierte sich defensiv kompakt, ließ jedoch immer wieder Lücken zu, ohne dass Deutschland aus dem Spiel heraus oder mit Strafecken weiteres Kapital schlagen konnte.

Kurz vor Schluss ersetzte England ihre Keeperin durch eine weitere Feldspielerin, bei einem Konter traf Fleschütz ins das leere Tor und setzte den Schlusspunkt - dann bejubelte ein tosender Hockeypark die deutsche Bronzemedaille.

Noch keine Olympia-Qualifikation

Mit der Goldmedaille wäre die vorzeitige Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris einhergegangen, darum kämpfen am Nachmittag stattdessen die Belgierinnen gegen Titelverteidiger und Rekordsieger Niederlande.

Wie die DHB-Damen waren auch die deutschen Männer im Halbfinale knapp gescheitert, nach einer torlosen regulären Spielzeit hatte der Weltmeister im Penaltyschießen gegen England den Kürzeren gezogen. Die Mannschaft von Bundestrainer André Henning kämpft nun am Sonntag (12.30 Uhr) im Gladbacher Hockeypark gegen Olympiasieger Belgien um Bronze.