Mads Mensah Larsen von Flensburg-Handewitt im Spiel gegen MT Melsungen

Handball-Bundesliga Flensburg rettet Unentschieden, Kiel siegt in Magdeburg

Stand: 20.11.2022 20:27 Uhr

Die SG Flensburg-Handewitt hat in Melsungen einen wichtigen Punkt erkämpft. Der THW Kiel gewann das Topspiel der Handball-Bundesliga bei Meister SC Magdeburg. Auch die Rhein-Neckar Löwen holten einen Auswärtssieg. Am Sonntagabend dann legte Tabellenführer Füchse Berlin einen eher mühevollen Sieg nach.

Der dreimalige deutsche Handball-Meister SG Flensburg-Handewitt hat mit viel Mühe seine vierte Auswärtsniederlage der Saison vermieden. Die Mannschaft von Trainer Maik Machulla kam am Sonntag (20.11.2022) am 13. Bundesliga-Spieltag bei der MT Melsungen zu einem 25:25 (12:12)-Unentschieden.

Melsungens Siegesserie gegen Flensburg gerissen

Vor 4.309 Zuschauern im nordhessischen Melsungen konnte sich in einer stets engen Partie keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren absetzen. Für die Gastgeber (15:11 Punkte) war es der erste Punktverlust nach zuvor fünf Siegen nacheinander. In einer spannenden Schlussphase gingen die Gäste 37 Sekunden vor dem Ende durch Göran Johannessen mit 25:24 in Führung, doch Aidenas Malasinskas erzielte vier Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich für die MT. Ex-Europameister Kai Häfner war mit sieben Treffern bester Werfer bei Melsungen, für die SG trafen Hans Aaron Mensing (5) und Lasse Möller (4) am besten.

Trotz des Unentschiedens schob sich Flensburg mit 18:8 Punkten am SC Magdeburg (17:5) vorbei auf Rang vier. Der Titelverteidiger hatte am Samstag in einem turbulenten und hochklassigen Spitzenspiel daheim gegen Rekordmeister THW Kiel mit 33:34 verloren.

Kiels Handball-Profi Patrick Wiencek (l.) im HBL-Spiel in Magdeburg

Die 6.600 Fans in Magdeburg sahen ein schnelles und torreiches Spiel auf hohem Niveau, in dem sich keine der Mannschaften zu Beginn klar absetzen konnte. Beide Teams sorgten in der Anfangsphase mit spektakulären Abschlüssen für Highlights. Kiel machte in der ersten Halbzeit kaum Fehler, kurz vor der Pause zog das Team von Trainer Filip Jicha auf drei Tore davon und nahm diesen Vorsprung mit in die Halbzeit.

Kiel kommt erst spät ins Straucheln

Auch nach der Pause spielte Kiel diszipliniert und nahezu fehlerlos, baute die Führung auf zwischenzeitlich acht Tore aus. Gerade der zweimalige Welthandballer Niklas Landin war mit seinen elf starken Paraden im Tor ein sicherer Rückhalt für Kiel. Magdeburg kämpfte sich noch einmal zurück in die Partie und verkürzte den Rückstand kurz vor Schluss auf ein Tor.

Am Ende aber durfte trotzdem Kiel jubeln. "Magdeburg hat uns viele Probleme bereitet, aber wir haben uns durchgesetzt. Ich bin enorm stolz auf die Jungs", sagte THW-Coach Filip Jicha in der Sportschau und hob seine starke Rückraumachse mit Eric Johansson (8 Tore) und Nikola Bilyk (7) hervor.

Wiegert fehlt die Belohnung

Aber auch SCM-Coach Bennet Wiegert nahm in der Sportschau Positives mit: "Wie wir uns zurückgekämpft haben, ist außergewöhnlich. Ich hätte es gern gesehen, dass die Jungs sich für die letzten 15 Minuten belohnen." Magdeburgts Omar Magnussen war mit neun Treffern bester Werfer der Partie. Magdeburg steht weiterhin auf Platz vier, hat allerdings weniger Spiele absolviert als die ersten drei Teams.

Berliner Arbeitserfolg gegen Lemgo

Berlin feierte gegen Lemgo einen 32:26-Arbeitssieg. Erst nach dem knappen Pausenrückstand (12:13) setzten sich die Hausherren durch einen mannschaftlich geschlossenen Kraftakt durch. Beim dritten Liga-Sieg der Füchse nacheinander waren die fünffachen Torschützen Hans Lindberg und Lasse Bred Andersson Berlins beste Werfer. Erfolgreichster Spieler auf dem Parkett jedoch war Gäste-Ass Lukas Jutecek mit sechs Toren.

Unterdessen setzte sich DHfK Leipzig durch den dritten Sieg im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Runar Sigtryggsson mit 33:26 (18:11) beim TVB Stuttgart weiter von der Abstiegszone ab.

Rhein-Neckar Löwen müssen kämpfen

In Lauerposition bleiben die Rhein-Neckar Löwen als Dritter. Die Mannheimer holten einen 33:30 (16:18) Auswärtssieg beim HC Erlangen. Dabei fanden die Löwen, die über weite Strecken in Rückstand gelegen hatten, erst in der Schlussviertelstunde in die Spur.

Mit gleich mehreren Paraden von Schlussmann Mikael Appelgren und einer guten Wurfsausbeute drehten die Gäste die Partie. Ein Treffer von Olle Schevfert 13 Sekunden vor Schluss zum 33:30 stellte den Erfolg der Löwen endgültig sicher.

Wetzlar stellt Trainer Matschke frei

Den Tag der Auswärtssiege komplettierten der Bergische HC mit einem 31:27 beim Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen und der HSV Hamburg mit einem 30:28 in Wetzlar. Der HSV stellte mit seinem siebten Saisonsieg und jetzt 14:12 Punkten als Zehnter den Anschluss an die obere Tabellenhälfte her. Wetzlar trennte sich nach der Niederlage von Trainer Ben Matschke. Interimsweise übernehmen beim aktuellen Tabellen-15. der sportliche Leiter Jasmin Camdzic und Assistenztrainer Filip Mirkulovski die Traineraufgaben.