Ex-Fußballprofi Gerard Pique

Supercup-Deal mit Saudi-Arabien Piqué im Visier der Korruptionsermittler

Stand: 30.05.2024 21:53 Uhr

Im Korruptionsskandal des spanischen Fußballs um den Verkauf des Supercups nach Saudi-Arabien ist nun auch der inzwischen als Vermarkter tätige Ex-Nationalspieler Gerard Piqué ins Visier der Ermittler geraten.

Ein Gericht in Madrid eröffnete am Donnerstag (30.05.2024) gegen den früheren Welt- und Europameister wegen des Verdachts "möglicher Gesetzesverstöße und krimineller Verwicklungen" offiziell ein Untersuchungsverfahren.

Der Skandal hält den spanischen Fußball bereits seit rund zwei Jahren in Atem. Zuletzt war wenige Wochen nach einer Razzia in der Zentrale des nationalen Verbandes sowie in zehn weiteren Gebäuden und Organisationen der frühere RFEF-Präsident Luis Rubiales, der bereits zuvor wegen der Übergriff-Affäre nach dem Finale der Frauen-WM seinen Rücktritt erklärt hatte, aufgrund von Vorwürfen der Bestechlichkeit verhaftet worden.

Piqué nicht zum ersten Mal mit Negativschlagzeilen

Für die spanische Justiz sind die erstmals 2018 geschlossenen Verträge über die Austragung des nationalen Supercups in Saudi-Arabien in einem Turnierformat mit vier Mannschaften das Ergebnis von Bestechungen und anderen verbotenen Zahlungen.

Bei den Verhandlungen des Verbandes über die 40-Millionen-Deals saß immer Piqués Vermarktungsunternehmen Kosmos, das bereits durch ein milliardenschweres Desaster bei der Reform des Tennis-Davis-Cups für zahlreiche Negativschlagzeilen gesorgt hatte, auf der anderen Seite des Tisches. Veröffentlichungen von aufgezeichneten Gesprächen zwischen Piqué und Rubiales hatten den Skandal 2022 ausgelöst.

Klauseln sichern Millionenzahlung

Im "Fall Piqué" sah das Gericht nun ausreichend Anhaltspunkte für Unregelmäßigkeiten, um ein Verfahren einzuleiten. Grundlage des Beschlusses ist eine wiederkehrende Klausel in allen bisherigen Supercup-Verträgen, die Piqué und Kosmos unabhängig von ihren Vermarktungserfolgen jährlich eine Kommissionszahlung in Höhe von vier Millionen Euro garantiert hat.

Piqué hat - wie auch Rubiales - bisher sämtliche Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit der Supercup-Affäre zurückgewiesen. Er sei vielmehr "stolz" auf die Geschäftsabschlüsse, sagte der ehemalige Starverteidiger des FC Barcelona mehrfach.