Das Logo des Deutschen Fußball-Bundes prangt am Eingang der Zentrale in Frankfurt.

Zentrale in Frankfurt 15 Millionen Euro Defizit bei DFB-Campus

Stand: 28.09.2023 07:12 Uhr

Der Deutsche Fußball-Bund rechnet für das kommende Jahr bei den geplanten Umsatzerlösen und geplanten Aufwänden für den DFB-Campus in Frankfurt/Main mit einem Defizit von derzeit 15 Millionen Euro.

Das sagte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald auf dpa-Anfrage vor dem außerordentlichen Bundestag des Verbands. Die Vollversammlung wird den neuen Grundlagenvertrag mit der Deutschen Fußball Liga bestätigen, der dem DFB bis 2029 mehr Geld zusichert.

"Der neue Grundlagenvertrag sichert die Finanzstabilität des DFB und der Regional- und Landesverbände", sagte Grunwald. "Durch die Mittel können wichtige Maßnahmen und Projekte im Amateurfußball finanziert werden."

Mehr Geld von der DFL

Die DFL zahlt dem DFB statt bislang 26 Millionen Euro zwischen 34,5 und 39 Millionen Euro pro Saison. Der DFB zahlt im Gegenzug nur noch 12,5 Millionen Euro statt bislang 20 Millionen, um mit den Nationalspielern der Clubs werben zu dürfen. Die finanzielle Lage beim DFB ist seit Monaten angespannt.

Der Verband verzeichnete im aktuellsten Finanzbericht für das Jahr 2021 auch wegen nötiger Steuerrückstellungen ein Minus von 33,5 Millionen Euro, in den vergangenen Wochen waren Maßnahmen zum Abbau des vorhandenen strukturellen Defizits auf derzeit 4,5 Millionen Euro beschlossen worden.

Abbau von Arbeitsplätzen?

In welchem Umfang die Maßnahmen auch einen Abbau von Arbeitsplätzen bedeuten, teilte der DFB nicht konkret mit. "Wir befinden uns in der Abstimmung weiterer Maßnahmen zum Abbau des strukturellen Defizits und werden diese im Haushaltsplan für das Jahr 2024 berücksichtigen", sagte Grunwald. "Grundsätzlich analysieren wir Einsparpotenziale auf Ebene von Projekt,- Sach- und auch Personalaufwänden."

Der DFB-Campus, der die Verwaltung sowie den sportlichen Bereich unter anderem mit mehreren Trainingsplätzen vereint, war im Juni 2022 feierlich eröffnet worden. Der Bau kostete im Nachhinein 30 Millionen Euro mehr als die final veranschlagten 150 Millionen Euro. In die erste Planung war der Verband einst mit einer noch deutlich geringeren Summe gegangen.