Yusuf Kabadayi und Brandon Soppy (FC Schalke 04) jubeln nach dem 1:0 gegen den FC St. Pauli

Starkes Spiel von "Königsblau" Matchwinner Kabadayi - Schalke überrumpelt St. Pauli

Stand: 04.03.2024 00:00 Uhr

Dem FC Schalke 04 ist im Abstiegskampf der 2. Bundesliga mit einem 3:1 (1:0)-Sieg gegen Tabellenführer FC St. Pauli ein echter Coup gelungen. Matchwinner war dabei Yusuf Kabadayi, dem zwei Treffer gelangen.

Vor dem Spiel überraschte Schalkes Trainer Karel Geraets am Freitag (01.03.2024) mit einer ungewohnten Aufstellung: Insgesamt nahm der Belgier fünf Veränderungen im Vergleich zum desolaten 0:3 in der Vorwoche gegen Magdeburg vor.

Unter anderem startete Winter-Zugang Brandon Soppy zum ersten Mal für die "Königsblauen" und Mittelfeldspieler Ron Schallenberg begann in der Innenverteidigung. St. Pauli begann mit der gleichen Mannschaft, die am vergangenen Spieltag gegen Kiel spektakulär gewonnen hatte.

St. Pauli mit Druck und Verletzungspech

Die Hamburger setzten auch auf Schalke das erste Ausrufezeichen der Partie. Oladapo Afolayan zog in der 10. Minute entlang der 16er-Linie der Schalker von links in die Mitte und konnte auch von drei Schalkern nicht gestoppt werden. Im richtigen Moment legte er ab auf Connor Metcalfe, dessen Schuss Schalkes Torwart Marius Müller nur mit Mühe parieren konnte.

Der FC St. Pauli musste jedoch unmittelbar nach dieser Szene einen herben Rückschlag hinnehmen. Abwehrchef Eric Smith musste verletzt vom Platz und wurde von Adam Dzwigala ersetzt (12.).

Jakob Halbfas, Sportschau, 01.03.2024 20:37 Uhr

Schalkes Mut wird belohnt

Auch begünstigt durch diese Umstellung konnte Schalke sich besser in die Partie arbeiten. Ein Schuss von Thomas Ouwejan wurde von St. Paulis Manolis Saliakas entscheidend zur Ecke geblockt und stellte nur deshalb keine echte Gefahr für das Tor der Hamburger dar (27.). Schalke presste, verteidigte mutig und riskant und kam immer wieder zu guten Ansätzen für Angriffsaktionen. St. Pauli hatte mehr und mehr Probleme, das gewohnte Kombinationsspiel aufzuziehen und kam kaum zu Abschlüssen.

Ganz anders die Schalker: Eine hohe Seitenverlagerung auf Ouwejan brachte die St.Pauli-Hintermannschaft auf der linken Seite in Bedrängnis. Der Niederländer spielte den Ball von der Grundlinie scharf in die Mitte. Simon Terodde ließ ihn durch die Beine laufen und Kabadayi drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Schalke führte nach 44 Minuten mit 1:0.

Schalke giftig, St. Pauli harmlos

Auch im zweiten Durchgang hatte St. Pauli Schwierigkeiten mit der Mann-gegen-Mann-Verteidigung der Schalker. Das Team aus dem Ruhrpott beherrschte mit dem ungewohnten Pressingansatz weiter das Geschehen. Doch Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware.

So dauerte es bis zur 73. Minute, bis Schalke wieder gefährlich vor das Tor der Hamburger kam - und wieder stand Torschütze Kabadayi im Mittelpunkt: Einen langen Ball aus der Schalker Hintermannschaft verlängerte der eingewechselte Keke Topp an der Mittellinie in den Lauf von Terodde. Der Stürmer scheiterte zunächst an St. Paulis Torwart Nikola Vasilj doch Kabadayi stand halbrechts genau richtig und verwertete den Abpraller - 2:0 für Schalke, Doppelpack für den Youngster.

Man habe "nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben" und den "Abnutzungskampf nicht angenommen", sagte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler nach dem Spiel und ergänzte: "Nur mit schönem Fußballspielen kommst du nicht weit auf Schalke."

Saad bringt St. Pauli zurück ins Spiel

Die Hürzeler-Elf versuchte in der Schlussphase zwar, mehr Gefahr zu entwickeln, doch die Schalker verteidigten angefeuert von rund 62.000 Fans in der ausverkauften Arena in Gelsenkirchen beherzt.

Und dann traf St. Pauli doch: In der 89. Minute kam der eingewechselte Elias Saad halblinks im Strafraum der Schalker zum Abschluss. Der abgefälschte Ball war für Schalkes Torwart Müller nicht zu halten. St. Pauli war zurück im Spiel und für die siebenminütige Nachspielzeit bahnte sich eine Zitterpartie an. Doch Schalke antwortete prompt.

Schalker Erlösung durch Karaman

Ein erneuter langer Ball aus der Schalker Gefahrenzone wurde dieses Mal von Terodde auf Topp verlängert. Topp spielte kurz vor dem Strafraum überlegt auf den mitgelaufenen Kenan Karaman, der eiskalt ins lange Eck vollendete (90.). Schalke führte wieder mit zwei Toren Vorsprung und gab das Spiel nicht mehr aus der Hand. "Wir wussten, glaube ich, welche Stunde geschlagen hat", sagte Schalke-Keeper Marius Müller: "Wir haben einfach probiert: Alles oder Nichts."

Uwe Dietz, Sportschau, 01.03.2024 21:53 Uhr

Schalke gegen Paderborn, St. Pauli gegen Hertha

So kassierte der FC St. Pauli die zweite Saisonniederlage und büßt an Vorsprung auf die zweitplatzierten Kieler ein. Schalke sammelte vor dem Heimspiel gegen Paderborn am nächsten Samstag (09.03.2024, 13 Uhr) Big-Points im Abstiegskampf. St. Pauli empfängt einen Tag später (13.30 Uhr) Hertha BSC am Millerntor.