
Nach DFB-Team Wo geht es hin für Sandro Wagner?
Sandro Wagner beendet seine Tätigkeit als Co-Trainer der Nationalmannschaft, weil er Chefcoach bei einem Verein werden möchte. Einige Clubs bieten sich an.
Nach dem Final-Four-Turnier der Nations League im Juni ist Schluss für Sandro Wagner. Der Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft wird den DFB verlassen und zur neuen Saison bei einem Verein als Cheftrainer anheuern, so lautet zumindest sein Wunsch. Nach Sky-Informationen wurde als erste Station zunächst die TSG Hoffenheim gehandelt, der er aber nach Verhandlungen abgesagt haben soll.
Auch andere Vereine haben laut Wagner ihr Interesse an ihm bekundet. In den vergangenen Wochen habe es "immer wieder konkrete Anfragen von Vereinen" gegeben, so Wagner in den Sozialen Medien.
In der Bundesliga sind zum Glück für ihn gerade einige Posten zu vergeben.
Bayer Leverkusen
Bei Bayer Leverkusen würde Sandro Wagner die wohl schwierigste Aufgabe erwarten. Xabi Alonso wird den Verein verlassen, nach einer überaus erfolgreichen Zeit.
Durch die Erfolge der vergangenen Jahre, gekrönt von der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte und dem Double, würde Wagner hier in riesige Fußstapfen treten. Die Erwartungen an ihn wären enorm. Nichts anderes als eine weitere Meisterschaft dürfte das Ziel sein.
Für Wagner, der bislang lediglich Erfahrungen als Cheftrainer beim Regionalligisten Unterhaching vorweisen kann, könnte das eine Nummer zu groß sein. Allerding war auch Alonso vor zwei Jahren ein Risikokandidat, ehe er sich mit seiner jungen, dynamischen Art durchsetzen können. Junge Trainertalente sind zudem keine Seltenheit mehr - siehe Sebastian Hoeneß in Stuttgart oder Julian Nagelsmann auf diversen Trainerstühlen. Ein weiterer Punkt, der für Wagner sprechen könnte: DFB-Sportdirektor Rudi Völler hält viel von ihm: "Am begeisternden Auftritt unserer Mannschaft hatte auch er einen entscheidenden Anteil". Völler, einst Sportdirektor und Geschäftsführer Sport bei Bayer, unterhält noch immer gute Kontakte nach Leverkusen und könnte in Sachen Trainerentscheidung möglicherweise noch Einfluss nehmen.
RB Leipzig
RB Leipzig hat sich nach insgesamt ernüchternden Leistungen von Trainer Marco Rose getrennt. Bis zum Ende der Saison steht noch Zsolt Löw an der Seitenlinie. Aber danach?
Wie Leverkusen ist auch Leipzig ein Verein mit hohen Ansprüchen. Platz sechs gilt bereits als Enttäuschung, man hegt Titel-Ambitionen. Mit Wagner würde man ein Risiko eingehen, was für den unerfahrenen Trainer Stress und Erwartungsdruck bedeuten würde. In Leipzig scheint jedoch ein Umbruch nötig zu sein, um an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen zu können. Vielleicht wären Wagners ausdruckstarkes Auftreten und seine aktive und temperamentvolle Art die richtige Lösung für das Problem.
VfL Wolfsburg
Nach dem Aus von Ralph Hasenhüttl beim VfL Wolfsburg hat Daniel Bauer interimsweise den Trainerposten übernommen. Nach der Saison könnte dieser wieder frei sein.
Für Wagner wäre das, zumindest auf dem Papier, eine deutlich einfachere Aufgabe. Ähnlich wie die TSG Hoffenheim ist der VfL kein absoluter Topverein und bietet daher ein tendenziell weniger stressiges Umfeld. Für den unerfahrenen Wagner eventuell eine gute Station, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Außerdem kann es nach dieser Saison für die "Wölfe" eigentlich nur besser werden. Erfolge wären einfacher und wahrscheinlicher. Allerdings melden schon einige Medien, dass eine Verpflichtung Wagners unwahrscheinlich ist.
2. Liga?
Sinnvoll könnte für Wagner auch eine Anstellung in der zweiten Liga sein. Bei einem ambitionierten Club würde er wertvolle Erfahrungen für einen Verein im Oberhaus zu sammeln. Mit seiner offenen und extrovertierten Art könnte er etwa die teils verlorene Leidenschaft bei zuletzt schwächelnden Traditionsvereinen wie Köln, Schalke oder Hertha zurückbringen. Wagner hat allerdings deutlich gemacht, dass sein Ziel die Bundesliga ist.