Enttäuschte Bochumer nach der Niederlage in Bremen

Werder verpasst Europa Niederlage in Bremen - Bochum muss in die Relegation

Stand: 20.05.2024 11:07 Uhr

Der VfL Bochum muss um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga zittern. Am 34. Spieltag verloren die Bochumer nach einer schwachen Vorstellung bei Werder Bremen mit 1:4 (0:1) und rutschen auf den Relegationsrang ab.

Marco Friedl (5. Minute), Anthony Jung (78.), Jens Stage (80.) und Romano Schmid (87.) trafen für Werder. Christopher Antwi-Adjei (85.) erzielte den Bochumer Treffer.

Weil Union Berlin (2:1 gegen Freiburg) und der 1. FSV Mainz 05 (3:1 in Wolfsburg) aber ihre Spiele gewannen, muss der VfL nun gegen Fortuna Düsseldorf nachsitzen.

Leise Bremer Europa-Hoffnungen

Werder beendet eine insgesamt gute Saison auf Rang neun. Dabei hatte Bremen am letzten Spieltag noch leise Hoffnung auf Europa. Platz acht hätte eventuell für die Conference-League-Qualifikation gereicht, jedoch hat der 1. FC Heidenheim das um zwei Tore bessere Torverhältnis.

"Kurz nach dem Spiel trauerst du natürlich den Chancen hinterher", sagte Bremens Mitchell Weiser nach dem Spiel der Sportschau zu den fehlenden zwei Treffern. "Aber so ist Fußball. Wir haben es nicht heute verloren, sondern im Laufe der Saison." Mit Platz neun war Weiser nicht zufrieden: "Ob du Neunter oder Vierzehnter wirst, macht keinen Unterschied für mich."

Bochums Losilla: "Haben versagt"

Bochums Kapitän Athony Losilla zeigte sich am Sportschau-Mikrofon natürlich enttäuscht: "Wir haben uns die Situation vor dem Spiel ganz anders vorgestellt. Aber es ist jetzt so, wir haben versagt. Und jetzt müssen wir trotzdem aufstehen, denn am Donnerstag kommt ein wichtiges Spiel und da müssen wir es schaffen."

VfL-Trainer Heiko Butscher will "nicht über Favoritenrollen sprechen"

Sportschau, 18.05.2024 18:53 Uhr

Am Donnerstag (23.05.2024, ab 20.30 Uhr im Live-Ticker bei der Sportschau) empfängt der VfL Fortuna Düsseldorf in der Relegation. Das Rückspiel findet am Montag, den 27. Mai um 20.30 Uhr in Düsseldorf statt.

Dabei war Bochum in Bremen ein Siegeswille zu Beginn anzumerken. Der VfL begann forsch. Das Problem: Bochum vergaß dabei die Defensive und musste schon nach sechs Minuten den Rückschlag hinnehmen. Nach einer Bremer Ecke landete der Ball vor den Füßen von Friedl, der mitten im Strafraum zu viel Platz hatte und den Ball im rechten Eck versenkte.

Werder vergibt Chance um Chance

Der VfL war sichtlich geschockt und bekam auch in der Folge keine Ordnung in die Defensive. Immer wieder konnte Werder beinahe ungestört auf die letzte Bochumer Kette zulaufen und bekam so Chance um Chance und war dem 2:0 zweimal ganz nah: In der 26. Minute verhinderte VfL-Torwart Manuel Riemann im Eins-gegen-eins gegen Marvin Ducksch einen höheren Rückstand. Nach 34 Minuten war auch Riemann geschlagen, allerdings traf Romano Schmid aus rund elf Metern nur die Latte.

Ganz chancenlos war der VfL jedoch nicht. Philipp Hofmann tauchte in der 27. Minute frei vor Michael Zetterer auf, scheiterte aus kurzer Distanz aber an der Fußabwehr des Bremer Keepers. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte setzt Kevin Stöger einen Freistoß knapp über das Tor. Dennoch war die beste Nachricht für den VfL, dass es nur mit einem 0:1-Rückstand in die Pause ging.

Riemann rettet doppelt für Bochum

Dass es kurz nach dem Seitenwechsel dann nicht 0:2 stand, hatten die Bochumer wieder Riemann zu verdanken. Erst rettete der Torwart wieder im Eins-gegen-eins gegen Ducksch und kratzte dann auch den Nachschuss von Leonardo Bittencourt von der Linie (50.).

Doch auch der VfL meldete sich früh in Halbzeit zwei an: In der 54. Minute verfehlte Hofmann das Tor aus spitzem Winkel nur knapp.

Bremen trifft zwei Mal in zwei Minuten

Bochum war nun deutlich besser im Spiel und kam auch zu mehr Ballbesitz. Bremen zog sich weiter zurück, was womöglich auch an der Heidenheimer Führung im Parallelspiel lag. Das hätte sich in der 68. Minute fast gerächt, als Keven Schlotterbeck im Bremer Strafraum zum Abschluss kam. Zetterer kratzte den Ball aber aus dem Winkel.

VfL-Trainer Heiko Butscher reagierte und brachte in Antwi-Adjei und Goncalo Paciencia neue Kräfte für die Schlussoffensive. Doch nicht einmal eine Minute nach dem Wechsel war das Spiel entschieden: Anthony Jung köpfte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Ducksch zum 2:0 ein (78.). Und wiederum nur zwei Minuten später traf Jens Stage zum 3:0 (80.).

Werder kämpft ums Torverhältnis

Und plötzlich ging es für Werder trotz der Heidenheimer Führung doch wieder um die mögliche Conference-League-Qualifikation. Denn es fehlten nur noch zwei Tore, um die punktgleichen Heidenheimer doch noch von Platz acht zu verdrängen. Nur zwei Minuten nach dem 3:0 hämmerte Stage den Ball an die Latte.

Wiederum drei Minuten später waren die Bremer Rechenspiele auch schon wieder beendet, weil Antwi-Adjei zum 1:3 aus Bochumer Sicht traf. Schmid stellte schnell den alten Abstand wieder her (87.). Enttäuscht waren am Ende jedoch beide Teams.