v.l. Christoph Zimmermann und Felix Agu

"Lilien" bleiben Letzter Darmstadt hadert bei Werder mit der Handspielregel

Stand: 26.02.2024 00:00 Uhr

Werder Bremen hat am Samstag (24.02.2024) 1:1 (1:1) gegen den SV Darmstadt gespielt. Die Bremer verpassten es am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga damit, endgültig den Anschluss an die internationalen Startplätze zu schaffen. Ein Eigentor von Christoph Zimmermann (8. Minute) brachte Werder früh in Front, Julian Justvan (33.) glich für den Tabellenletzten aus.

Darmstadt hilft das Remis im Abstiegskampf kaum weiter. Mit 13 Punkten bleibt der SVD Letzter und liegt vier Zähler hinter dem Relegationsrang, auf dem weiterhin der 1. FC Köln rangiert. Werder schielt mit 33 Punkten zwar in Richtung Europa, allerdings könnte Eintracht Frankfurt den Vorsprung auf die Bremer mit einem Sieg gegen Wolfsburg wieder vergrößern.

Lieberknecht: "Ein klares Tor - wenn es die Regel nicht gäbe"

"Wir hatten die volle Überzeugung, dass es ein klares Tor ist. Aus meiner Sicht ist es das auch - wenn es diese Regel nicht gäbe", sagte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht der Sportschau. Tim Skarke hatte kurz vor Schluss das vermeintliche 2:1 für Darmstadts erzielt, nachdem Bremens Torwart Michael Zetterer ihn angeschossen hatte.

Skarke hatten den Arm vor dem Bauch und bereitete so das Tor vor. Bei einer Torerzielung ist aber seit einigen Jahren auch unabsichtliches Handspiel generell strafbar. "Die Regel ist wirklich bescheuert."

Dino Bernabeo, Sportschau, 24.02.2024 18:27 Uhr

Sein Kollege Ole Werner sagte am ARD-Mikrofon: "Das war natürlich für die Darmstädter unglücklich, aber ich denke, dass alle Entscheidungen, die der VAR heute getroffen hat, am Ende richtig waren."

Werder zu Beginn gefährlicher

Kaum waren 60 Sekunden gespielt, tauchte Werder das erste Mal gefährlich vor dem Tor auf: Romano Schmid konnte eine Flanke aber nicht nutzen. Nach neun Minuten klingelte es im Gäste-Tor: Ein Doppelpass zwischen Schmid und Marvin Ducksch hebelte die Abwehr aus - in die folgende Hereingabe grätschte Zimmermann und bugsierte die Kugel ins eigene Netz. Nach 20 Minuten stand Schiedsrichter Florian Badstübner im Mittelpunkt: Erst entschied er auf Elfmeter, nahm diesen nach Ansicht der Bilder zu Recht zurück und zeigte stattdessen Ducksch wegen einer Schwalbe die Gelbe Karte.

Ducksch konnte das nicht nachvollziehen. "Eine versuchte Schwalbe ist natürlich mit Gelb zu ahnden", sagte der Stürmer. Allerdings habe er auch "nicht reklamiert nach einem Elfmeter. Ich habe den Ball in die Hand genommen, weil ich mir nicht sicher war. Vielleicht hätte man die Gelbe Karte dann auch sein lassen können."

Bremen blieb die gefährlichere Mannschaft: Schmid netzte zwar ein, stand jedoch im Abseits. Dennoch verteidigte Darmstadt mit viel Risiko, ließ viele Räume für Werder offen. Die Gastgeber nutzten ihre Freiräume nicht, die Gäste schon: Justvan hatte plötzlich 18 Meter vor dem Strafraum eine freie Schussbahn und verwandelte per abgefälschtem Distanzschuss zum bis dahin schmeichelhaften Ausgleich. Im Anschluss bewegte sich die Partie auf mäßigem Niveau bis zum Pausenpfiff.

Aufregende letzte Minuten zwischen Bremen und Darmstadt

Die erste Chance nach der Pause hatte Darmstadt, Marvin Mehlem verzog den Abschluss deutlich. Danach übernahm der SVW wieder die Spielkontrolle. Justin Njinmah scheiterte am stark parierenden Marcel Schuhen im Tor der Gäste (60.). Es entwickelte sich ein Abnutzungskampf, denn Darmstadt verteidigte das Remis und kam kaum gefährlich nach vorne. Werder war zwar spielbestimmend, leistete sich aber zu viele Fehler im Spielaufbau.

Plötzlich war der SVD dann da: Sebastian Polter kam zum Abschluss, Torwart Zetterer im Bremer Tor ließ nur abklatschen und Skarke staubte ab (78.). Doch Schiedsrichter Badstübner kassierte die Darmstädter Führung nach Hinweis des VAR zu Recht wegen einer Abseitsstellung wieder ein. Im Gegenzug verpasste Leonardo Bittencourt das zweite SVW-Tor. In der Schlussphase probierten die Teams noch mal alles. Ein kapitaler Fehler von Zetterer hätte Darmstadt fast den Sieg geschenkt, doch Skarke war zu Werders Glück mit der Hand am Ball.

Axel Pusitzky, Sportschau, 24.02.2024 17:30 Uhr

Darmstadt gegen FCA, Werder bei der TSG

Bremen reist nun am nächsten Sonntag (03.03.2024) zur TSG Hoffenheim. Anstoß ist um 17.30 Uhr. Für Darmstadt geht es im Heimspiel gegen den FC Augsburg bereits einen Tag früher um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Am Böllenfalltor rollt die Kugel dann ab 15.30 Uhr.

Lieberknecht möchte Erfinder der Handspielregel "persönlich kennenlernen"

Sportschau, 24.02.2024 19:25 Uhr