Berlins Danilho Doekhi freut sich über sein Tor zum 1:0.

Lange Unterbrechungen Fan-Proteste überschatten Union-Heimsieg gegen Wolfsburg

Stand: 12.02.2024 00:01 Uhr

Die Fan-Proteste im Investorenstreit mit der DFL haben die Partie des 1. FC Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga an den Rand des Abbruchs gebracht. Der Berliner 1:0 (0:0)-Heimsieg am Samstagnachmittag (10.02.2024) spielte kaum eine Rolle.

Die Partie war während der ersten Hälfte über 30 Minuten unterbrochen, während denen immer wieder einige Tennisbälle auf den Rasen in der Alten Försterei geworfen wurden. Als gegen Ende der ersten Hälfte dann erneut Bälle auf das Spielfeld flogen, zitierte der Unparteiische Martin Jöllenbeck die beiden Kapitäne zu sich. Die gingen daraufhin in ihre jeweiligen Fankurven und redeten auf die Fans ein.

Wenig später stellte sich Stadionsprecher Christian Arbeit in den Anstoßkreis und kündigte an, dass bei einem einzigen weiteren Tennisball die Partie abgebrochen würde. Danach wurde die Partie in der 45. Minute mit 21 Minuten Nachspielzeit fortgesetzt. "Ich habe für jeden Verständnis, der seinen Unmut äußert. Aber irgendwann sollten wir wieder Normalität haben", sagte Wolfsburgs Trainer Niko Kovac.

Wolfsburg-Trainer Kovac - "Sollten einen gemeinsamen Weg finden"

Sportschau Bundesliga, 10.02.2024 18:00 Uhr

Heftige Wolfsburger Proteste gegen Unions Führungstreffer

Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste aus Niedersachsen mehrfach sehr nah dran am Führungstreffer. Jonas Wind scheiterte mit einem unplatzierten Schuss an Frederik Rönnow (6. Minute). Ähnlich dann auch in Minute 39, als Kevin Behrens Wind halblinks bediente, der aus spitzem Winkel und kurzer Distanz nur den Kopf des Berliner Keepers traf.

Der Unioner Führungstreffer zog heftige Proteste der Wolfsburger nach sich: Andras Schäfer holte eine Ecke gegen Wolfsburgs Innenverteidiger Moritz Jen heraus, der daraufhin wegen einer blutenden Gesichtsverletzung behandelt werden musste.

Bei der darauffolgenden Ecke fehlte zum einen Jenz, zum anderen forderte die Wolfsburger Bank vehement die Entscheidung auf Offensivfoul. "Das hätte für mich einen Freistoß geben müssen", sagte Wolfsburgs Trainer Niko Kovac, auch wenn es sicher ein unbeabsichtigtes Foul gewesen sei. Doch stattdessen verwertete Danilo Doekhi die Hereingabe von Kevin Volland per Kopf zum 1:0.

Keine weiteren Fan-Unterbrechungen in Hälfte zwei

Kurz nach der Pause verfehlte Lucas Tousart das Tor von Wolfsburgs Pavao Pervan knapp, auf der Gegenseite verpasste Lovro Majer aus 14 Metern den in dieser Situation gut möglichen Ausgleich.

Wolfsburg drückte weiter, hatte in der Folge mehr Spielanteile, aber die Köpenicker konnten sich immer wieder befreien. Und Keeper Rönnow hielt mit einer sehr guten Leistung alles, was zu halten war.

Mit dem Sieg, der durch keine weitere Proteste im zweiten Spielabschnitt unterbrochen wurde, distanzierte sich Union Berlin deutlich von der Abstiegszone: Die "Eisernen" haben aktuell sechs Punkte Abstand zu Köln und dem Relegationsplatz. Wolfsburg verliert weiter an Boden und ist mit zwei Punkten mehr als Union Berlin nur noch Zwölfter.

"Wir sind sehr erleichtert", sagte Trainer Nenad Bjelica. Sein Tema habe über Kampf und Leidenschaft die Begegnung gewonnen: "So spielt man den Abstiegskampf."

Jan-Ole Behrens, Sportschau, 10.02.2024 18:49 Uhr

Union in Hoffenheim, Wolfsburg gegen Dortmund

Beide Teams spielen am nächsten Spieltag samstags um 15.30 Uhr (17.02.2024): Union tritt bei 1899 Hoffenheim an, Wolfsburg hat Borussia Dortmund zu Gast.