Heidenheims Jan-Niklas Beste (l.) ist vor Maximilian Arnold am Ball

Trotz zweier aberkannter Tore Heidenheim punktet auch gegen den VfL Wolfsburg

Stand: 22.01.2024 00:00 Uhr

Der 1. FC Heidenheim hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga erneut gepunktet und bewiesen, dass er in der Beletage des deutschen Fußballs konkurrenzfähig ist. Der FCH erkämpfte sich am Samstag (20.01.2024) daheim vor rund 15.000 Zuschauern gegen den VfL Wolfsburg ein 1:1 (1:1).

Der Tscheche Vaclav Černý (7. Minute) brachte die "Wölfe" früh in Führung. Moritz Jenz (45.+2) verursachte per Eigentor den Ausgleich. Pech hatten die Heidenheimer mit zwei Abseitstoren.

Patrick Schmid, Sportschau, 20.01.2024 17:50 Uhr

Serie des FC Heidenheim hält

Heidenheim ist zum fünften Mal in Folge in der Bundesliga ungeschlagen geblieben und wahrt mit jetzt 22 Punkten eine komfortable Distanz zu den Abstiegsplätzen. Wolfsburg mit einem Punkt weniger hinkt seinen Ansprüchen weiter hinterher, dümpelt im Mittelfeld vor sich hin und verliert den Anschluss an die internationalen Plätze.

Heidenheims Trainer Schmidt: "Richtig Pech gehabt "

Heidenheims Trainer Frank Schmidt sagte im Sportschau-Interview nach dem Schlusspfiff: "Erst Stück für Stück haben wir uns reingearbeitet in die Partie, haben schon richtig Pech gehabt mit einer ganz knappen Abseitsentscheidung. Aber die Mannschaft hat nicht aufgehört, hat weiter nach vorne gearbeitet, hat sich den Ausgleich vor der Pause erarbeitet - für mich auch verdient. Und in der zweiten Halbzeit, finde ich, dass wir die bessere Mannschaft waren."

Sportschau, 20.01.2024 18:00 Uhr

Mit dem ersten gelungenen Spielzug gingen die Wolfsburger in Führung und sorgten trotz des stillen Protests zahlreicher Fans gegen einen DFL-Investor schnell für Reaktionen des Publikums. Im Strafraum bediente Jonas Wind mit dem Rücken zum Tor Černý, der aus halbrechter Position unten links einnetzte. Doch schon gegen Freiburg (3:2 nach zweimaligem Rückstand), gegen Darmstadt (3:2 nach 1:2) oder zuletzt in Köln (1:1 nach 0:1) hatten die Heidenheimer ihre Comeback-Qualitäten bewiesen.

Schöppners Treffer nach Videobeweis aberkannt

Und der FCH kämpfte sich ins Spiel. Patrick Mainka (16.) spitzelte den Ball knapp am linken Pfosten vorbei. Fünf Minuten später schien es tatsächlich soweit zu sein. Einen Kopfball von Tim Kleindienst konnte VfL-Schlussmann Koen Casteels noch stark parieren, gegen den Abstauber von Jan Schöppner war er machtlos. Der Treffer zählte nach Videobeweis jedoch nicht, weil Schöppner knapp abseits gestanden hatte.

Heidenheim blieb dran, vor allem nach Standards, Wolfsburg ruhte sich zu sehr auf seinem Vorsprung aus. Nach einer Ecke von Standard-Spezialist Jan-Niklas Beste setzte Benedikt Gimber (25.) den Ball per Kopf nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Einen Kopfball von Kleindienst (45.) parierte Casteels per Flugeinlage noch zur Seite.

VfL-Eigentor in Unterzahl

Der FCH war längst die bessere und engagiertere Mannschaft und belohnte sich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Eine Hereingabe von Omar Traoré verlängerte Jenz am Fünfer unglücklich ins lange Eck des eigenen Tors - es war in doppelter Hinsicht unglücklich für die "Wölfe", da Lovro Majer nach einer Behandlungspause nicht rechtzeitig zurück aufs Spielfeld kam.

Wolfsburgs Trainer Niko Kovac ärgerte sich nach dem Abpfiff im Gespräch mit der Sportschau über das Eigentor: "Wir haben heute sicherlich nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben. Haben aber wieder die Chancen gehabt, die wir brauchen, um auch Tore zu erzielen - und kassieren, wie im letzten Spiel gegen Mainz, einen unglücklichen Treffer mit einem Eigentor. Das hat mich geärgert, denn letztendlich, wenn du so viel investierst und nicht gut spielst, musst du trotzdem versuchen, hier mehr mitzunehmen."

Knalleffekte zu Beginn der zweiten Hälfte

Mit Knalleffekten begann die zweite Halbzeit, leider nicht so, wie man es sich gewünscht hätte. Wolfsburger Fans nahmen mit Feuerwerkskörpern das Spielfeld unter Beschuss - Schiedsrichter Timo Gerach unterbrach die Partie, VfL-Kapitän Maximilian Arnold musste den eigenen Anhang verbal zur Besinnung bringen.

Die erste gute sportliche Aktion mit Feuer hatten die Wolfsburger in der 53. Minute. Černý legte im Heidenheimer Strafraum quer zu Joakim Mæhle, dessen zu zentral geratenen Schuss FCH-Torhüter Kevin Müller sicher fing. Die Partie blieb bei eisigen Temperaturen intensiv und war nun ausgeglichen, beide Teams suchten ihre Chancen.

Kleindienst erzielt zweites FCH-Abseitstor

In der 63. Minute freute sich die Mannschaft von Trainer Schmidt erneut zu früh. Beste spielte eine Ecke zu Traoré, dessen Hereingabe versenkte Kleindienst per Flugkopfballeinlage im Wolfsburger Tor. Doch auch dieser Treffer zählte nach VAR-Entscheidung wegen Abseits zurecht nicht.

Der eingewechselte Tiago Tomás (86.) hatte das 2:1 für Wolfsburg auf dem Fuß, zirkelte den Ball aus 17 Metern aber knapp über die Latte. So blieb es am Ende beim gerechten Unentschieden.

Heidenheim bei der TSG, VfL gegen Köln

Die Heidenheimer treffen am 19. Spieltag auswärts auf Hoffenheim (Samstag, 27.01.2023 um 15.30 Uhr). Wolfsburg hat zeitgleich den 1. FC Köln zu Gast.