Leverkusener Torjubel zum 3:0 durch Florian Wirtz

Nächste Gala des Spitzenreiters Leverkusen zerlegt Frankfurt wie ein Meister

Stand: 18.12.2023 12:09 Uhr

Bayer Leverkusen ist in der Fußball-Bundesliga einfach nicht aufzuhalten. Wie ein kommender Meister zerlegte das Team von Xabi Alonso auch Eintracht Frankfurt in alle Einzelteile: 3:0 (1:0) lautete am Sonntag (17.12.2023) das für die Gäste am Ende noch schmeichelhafte Resultat eines Klassenunterschieds - vor allem im zweiten Durchgang.

"Frankfurt hat zwar am Anfang Druck gemacht, aber wir hatten nie das Gefühl, dass es gefährlich wurde", sagte Bayers Mittelfeld-Chef Granit Xhaka anschließend der Sportschau. "Es war wieder ein verdienter Sieg für uns. Entscheidend war, wie wir in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit rausgekommen sind, am Ende hätten wir noch das 4:0 und 5:0 nachlegen können oder müssen. Aber Weihnachten hat noch nie jemand einen Titel gewonnen, Rekorde sind schön, aber wir müssen einfach weiterarbeiten."

Torge Hidding, Sportschau, 17.12.2023 19:48 Uhr

Frankfurts Trainer Dino Toppmöller gab zu: "Man hat gesehen, dass Leverkusen die Mannschaft ist, die in allen Wettbewerben noch ungeschlagen ist. Das müssen wir so akzeptieren, auch wenn es schwerfällt. Wir müssen hier aber nicht mit hängenden Köpfen rausgehen, Mund abputzen und weiter geht es."

Die erste Hälfte war noch extrem ereignisarm verlaufen. Am Ende der 45 Minuten stand es nach den sogenannten "erwarteten Toren" 0,15 zu 0,16. Aus dieser 0,15-Chance hatte Leverkusen allerdings 1,0 Treffer erzielt: Victor Boniface ließ mit seinem Flachschuss aus halblinker Position Kevin Trapp im Frankfurter Tor sehr schlecht aussehen (14. Minute), der Keeper schlug auch sofort die Hände über dem Kopf zusammen, als der Ball die Linie überquert hatte.

Frankfurt offensiv nicht vorhanden

Von dem wunderbaren One-Touch-Fußball nach einem Ballgewinn in der Eintracht-Hälfte, der diesem von Florian Wirtz eingeleiten Tor vorausgegangen war, zeigte Bayer bis zum Seitenwechsel aber nicht mehr viel. Die Eintracht verteidigte konzentriert schon im Mittelfeld, Bayer war zwar optisch überlegen, kam aber kaum noch zu Abschlüssen.

Einzig eine verrutschte Flanke von Alex Grimaldo (31.) und drei Minuten später ein Freistoß des Spaniers auf das Tornetz waren noch leichte Aufreger, von Frankfurt kam offensiv aber praktisch gar nichts: Zwei harmlose Abschlussversuche waren die Ausbeute der Hessen im gesamten ersten Durchgang.

Torge Hidding, Sportschau, 17.12.2023 20:11 Uhr

Traumtor von Leverkusens Florian Wirtz

Exakt bei diesen zwei Schüssen stand die Mannschaft von Dino Toppmöller auch noch nach einer Stunde - da war die Partie allerdings entschieden. Nach 50 Minuten trieb Exequiel Palacios die Kugel mit Macht durchs Mittelfeld, bediente Boniface, dessen harten Schuss Trapp nach vorn abklatschte - Jeremy Frimpong schaltete schneller als die Eintracht-Abwehr und schob zum 2:0 ein.

Noch bevor sich die Gäste überlegen konnten, ob nun eine entschlossene Aufholjagd oder bereits Schadensbegrenzung die bessere Wahl für die letzten 40 Minuten wäre, gab Leverkusen die Antwort. Diesmal tauschten Wirtz und Boniface die Rollen, der Mittelstürmer spielte den Traumpass in die Tiefe, Wirtz ging allein auf Trapp zu und lupfte die Kugel mit überragendem Ballgefühl ins Netz (57.).

Burkhard Hupe, Sportschau, 17.12.2023 19:37 Uhr

Erste Eintracht-Chance nach 70 Minuten

Die erste ernsthafte Möglichkeit, auch mal ein Tor zu erzielen, hatte Frankfurt nach 70 Minuten: Fares Chaibi scheiterte aber knapp mit einem sehr schönen Schlenzer von halblinks. Danach spielte Bayer die Partie sicher nach Hause, hätte mit etwas mehr Übersicht und weniger Eigensinn bei den Kontern auch noch höher gewinnen können.

Dazu hatte Frankfurt Glück, dass es nach einem klaren Handspiel von Willian Pacho eine Viertelstunde vor Schluss trotz VAR-Überprüfung keinen Elfmeter für Leverkusen gab.

Zweimal Alu und ein VAR-Eingriff

In der 80. Minute hatte Wirtz das 4:0 vor Augen, sein erneut großartig gezirkelter Abschluss klatschte aber an die Latte. Und gleich nochmal rettete das Aluminium für Trapp: Nach einer Hereingabe von Nathan Tella scheiterte Piero Hincapié am linken Pfosten (86.).

Tella startete in der Nachspielzeit dann noch einmal selbst in die Tiefe, Pacho holte ihn ein und grätschte unter höchstem Einsatz den Ball zur Ecke. Schiedsrichter Christian Dingert deutete zunächst auf den Elfmeterpunkt, wurde aber vom VAR an den Bildschirm gerufen und nahm dann seine Fehlentscheidung wieder zurück.

Torge Hidding, Sportschau, 17.12.2023 20:01 Uhr

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